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1404 - Diebe aus der Zukunft

Titel: 1404 - Diebe aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschlungen. „Wahrscheinlich von Tostan", vermutete er. „Kannst du dir etwas mehr Mühe geben, die gespannte Situation entspannen zu helfen? Früher hast du es immer geschafft. Hier gibt es schon genug Trübsinnige."
    Cynta Laszlo, als Schuttabladeplatz für die Seelennöte anderer Leute bekannt, griff unbewußt an den schweren Haarknoten in ihrem Nacken. Jemand hatte einmal gesagt, er sei das einzig Schöne an ihr.
    Die Worte fielen ihr jetzt wieder ein. Sie quittierte die Erinnerung mit einem prustenden Auflachen. „Na also!" meinte der Stellvertretende Kommandant erleichtert und in Verkennung der Sachlage. „Es funktioniert ja noch! Nur weiter so."
    Sie nickte resignierend. Tobion-Khan, dieser quadratisch gebaute Mann, schien ihre eigenen Nöte auch nicht richtig einstufen zu können.
    Die Warnlampe der Schleusenkontrolle leuchtete auf. Einige Besatzungsmitglieder hatten das Außenschott geöffnet. Der Kommandant war unter ihnen. 3. „ZEBI 300 REIR", leuchtete auf der großen Monitorwand der optischen Datenübermittlung - 300 Zeiteinheiten bordintern bis Rücksturz Einsteinraum.
    Rodnina Kosnatrowa warf nur einen Blick auf die rotleuchtende Anzeige. Die Chefmedizinerin verstand den Sinn der Computeransage mit dem Selbstverständnis einer TSUNAMI-Spezialistin.
    Zeiteinheiten waren bordinterne Sekunden. Es hatte sich erwiesen, daß man ihnen hinsichtlich des Daseins-Ablaufs mehr trauen konnte als den Werten, die man gemeinhin Zeit nannte.
    Dieser Begriff, der unter raumfahrenden Intelligenzen schon immer problematisch gewesen war, hatte sich in erschreckender Form als fiktiv erwiesen.
    Seit den ersten zuverlässigen Erkenntnissen über eine Zeitverschiebung im Wert von 695 Terra-Standardjahren hatte sich die Neuropsionikerin bemüht, ihre depressiven Gedankenflüge an das, was sie nie mehr vorfinden würde, zurückzustellen. Sie hatte sich in ihre Arbeit vertieft und versucht, den Besatzungsmitgliedern Mut und Hoffnung mit auf den Weg zu geben.
    Er war gekennzeichnet Vom Wunsch eines jeden einzelnen, fundierte Hinweise über das Schicksal jener Menschen und anderer Völker zu finden, die vor fast sieben Jahrhunderten den Eintritt des vierten Hangayviertels in das Normaluniversum miterlebt haben mußten.
    War es zu einer galaktischen oder gar räumlich übergeordneten Katastrophe gekommen? Wenn ja - wie hatte sie sich ausgewirkt? Was war aus den großen Völkervereinigungen im Bereich der Milchstraße und den benachbarten Galaxien der Lokalen Gruppe geworden?"
    Niemand hatte darauf eine schlüssige Antwort geben können. Nach dem Auffinden der BASIS-Trümmer waren sogar glaubwürdig erscheinende Theorien verworfen worden.
    Rodnina hatte eigene Ideen entwickelt, aber sie hütete sich, sie laut auszusprechen.
    Sie glaubte an das Können und den Weitblick jener wenigen Intelligenzen, die bereits zur Zeit der mutmaßlichen Katastrophe einen Zellaktivator besessen hatten.
    Einen der biologisch unsterblichen Aktivatorträger zu finden, war Rodninas geheimes Ziel. Sie ahnte allerdings, daß sie nicht der einzige Mensch an Bord der TS-CORDOBA war, der solchen Sehnsüchten nachhing. Ratber Tostan, der absolute Logiker, spielte sicherlich mit ähnlichen Überlegungen.
    Sie ordnete den Faltenwurf ihres altmodischen weißen Kittels und sah sich nach einer Sitzgelegenheit um. Ihr Manöverplatz war eigentlich in der Notaufnahme - einem kleinen Medozentrum innerhalb der stählernen Kugelhülle, in der sich die Hauptzentrale befand.
    Zwanzig Meter weiter vorn drehte ein junger Terraner den Kopf. Sie erkannte Ali Ben Mahurs schwarzen Lockenschopf, und sie sah auch seinen deutenden Finger.
    Er wies auf die Medo-Speziallager, die man ebenfalls zur Schlafstabilisierung gefährdeter Besatzungsmitglieder beim Strangeness-Durchgang installiert hatte.
    Mittlerweile waren sie überflüssig geworden. Die Phänomene einer von null verschiedenen Zeitkonstante hatten sich im Verlauf von fast siebenhundert Jahren längst totgelaufen und angepaßt.
    Die mittelgroße, etwas füllige Neuropsionikerin erschrak, als plötzlich eine wohlbekannte Stimme ertönte. Sie klang rauh und krächzend. „Wenn schon die Disziplin vergessen wird, so sollte wenigstens die Logik dominieren. Nimm Platz, und schnalle dich an. Mit Vibrationen ist bei einem Rücksturz immer zu rechnen. Ali, heimlich deutende Finger sind in unserer Situation noch weniger angebracht als vorher."
    Rodninas Blauaugen ließen das innere Blitzen vermissen, das sie normalerweise bei

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