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1406 - Barriere im Nichts

Titel: 1406 - Barriere im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte Quando seinen Termin. „Du hast dich nicht verändert, Jarree", sagte er.
    Die hochgewachsene, schwarzhaarige Terranerin fuhr sich geschmeichelt durchs Haar und wies auf einen Sessel vor ihrem Schreibtisch. „Setz dich erst einmal hin, Quando. Wie ich höre, hast du einen Ehevertrag geschlossen?"
    „Das stimmt." Er nahm den angebotenen Platz und meinte wegwerfend: „Aber es ist jetzt vorbei. Ich suche ein neues Schiff; eines, in dem es nicht so langweilig zugeht... „Du willst vergessen, was?"
    „Jarree..."
    „Mir machst du nichts vor, Quando. Ich bin geschult darauf, solche Fälle wie dich zu erkennen." Sie lächelte flüchtig und warf ihm einen Blick zu, der wehmütig aussah. „Aber wir werden sehen, was sich tun läßt."
    Mit ein paar Handgriffen holte sich die Frau Quandos Lebenslauf und Qualifikation auf den Bildschirm ihres Terminals. „Dreizehn Jahre Dienst in der Flotte der LFT, davon zwei Jahre als Spezialist an die GAVÖK ausgeliehen. Du warst auf der RHODODENDRON, der FLOAXL und der UTOFANT. Kurz gesagt, du bist einer der besten Hangarspezialisten, die im Gebiet der LFT zu haben sind. Und ich glaube sogar, daß ich genau das Richtige für dich habe. Du muß dich allerdings auf eine unbestimmte Einsatzdauer einstellen."
    „Sag schon." Um die Einsatzdauer machte sich Quando keine Gedanken.
    Sollte das Schiff, an das Jarree dachte, länger als sechs Monate unterwegs sein, würde er kurzerhand wieder seinen Abschied nehmen und sich per Transmitter zu nächsten Planetenbasis abstrahlen lassen. Seine Finanzlage erlaubte eine Reise von jedem beliebigen Punkt der Milchstraße bis nach Hause. „Man würde dich wieder als Hangarmeister einsetzen. Das Schiff trägt den Namen CIMARRON, eine Neukonstruktion."
    „Hervorragend, ich nehme an. Eine Neukonstruktion ist genau das Richtige.
    Ich bin dir ziemlich dankbar, Jarree."
    Die hochgewachsene Frau lächelte wieder und antwortete: „Unnötig, Quando, du hast die Stelle aufgrund deiner Qualifikation bekommen. Am besten machst du dich jetzt auf den Weg nach Peru. Die Zeit drängt ein wenig."
    Er verließ ihr Büro und sah aus einem Fenster über die Dächer der Stadt. Man schrieb den 1. September 447 NGZ. Ende Februar konnte er zurück sein.
     
    *
     
    Ein öffentlicher Transmitter strahlte ihn von Shanghai nach Peru ab. In den ersten Sekunden nahm die schwüle, warme Atmosphäre ihm fast den Atem, doch Quando gewöhnte sich rasch daran. Sein erstes Ziel war ein Raumhafen in der Nähe, der die Bezeichnung LFT-T-6 trug.
    Dorthin hatte man die CIMARRON transportiert, nachdem sie in der Pachamac-Werft von Callao fertiggestellt worden war.
    Ein Dienstrobot wies ihm den Weg zum nächsten Gleiterstand. Da er eine Strecke von ungefähr hundert Kilometern zurückzulegen hatte, wählte Quando ein großes, bequemes Modell mit Klimaanlage. Die Steuerung lief automatisch. Das Land draußen war gebirgig und kaum bewaldet, in der Ferne zog sich das Ufer eines riesigen Sees hin, dessen Namen er nicht kannte. „Wir erreichen LFT-T-6", erklärte die Stimme des Autopiloten.
    Nun sah er es selbst - in kurzer Entfernung begann eine weithin leere, graue Fläche. Ganz am Rand, in fünf Kilometern Entfernung, standen ein paar kleine Beiboote, und bei den Toweranlagen in der Mitte ragte ein keilartiger Klotz in die Höhe. Quando hatte ein solches Schiff nie zuvor gesehen. Es ruhte auf einer Heckpartie vom ungefähren Querschnitt hundertzwanzig mal achtzig Meter und verjüngte sich zum Bug hin. Hätte man es von oben gesehen, wäre seine Form sechseckig erschienen. Die Gesamthöhe betrug etwa zweihundert Meter. „Wo soll ich landen?" fragte der Autopilot. „Bei den Toweranlagen."
    Es handelte sich um einen langgestreckten Gebäudetrakt, auf dessen Dach ein paar Parabolantennen standen. Quando ließ den Gleiter abfliegen und suchte einen Zugang. Die nächstbeste Tür stand offen, und am Ende des Korridors, den er so betreten hatte, war ein Kontrollraum. Darin saßen zwei Personen. Der Mann beeindruckte ihn nicht sonderlich. Die Frau dagegen sah interessant aus; sie hätte schön sein können, doch sie vernachlässigte ihr Äußeres und trug mindestens zwölf Kilogramm Übergewicht mit sich herum. „Was können wir für dich tun?" fragte der Mann. „Mein Name ist Quando Perst. Ich bin als Hangarmeister zur CIMARRON bestellt. Soweit ich sehen kann, komm ich noch rechtzeitig ..."
    „Gerade so eben", antwortete die Frau. „Ich bin Lalande Mishkom, Kopilotin und

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