1408 - Ein Tropfen Ewigkeit
und robotischen Helfern konnten sich die Kartanin gegen die Hauri einigermaßen behaupten.
Nach etwa eineinhalb Jahrzehnten erledigte sich diese Bedrohung von selbst.
Die Hauri verschwanden plötzlich von der Bildfläche. Den Grund dafür erfuhren die Kartanin bald darauf: Die Hauri besaßen zwar eine natürliche Abwehr gegen den Strangeness-Schock, aber gegen die Langzeitwirkung der Strangeness waren auch sie nicht gefeit. Und diese machte sich nun bei ihnen ebenso wie bei anderen Hangay-Völkern bemerkbar, auch jenen, die aus Hangay nie herausgekommen waren, denn die Strangeness ihrer Galaxis hatte sich allmählich der dieses Universums angeglichen. Und so degenerierten sie, büßten nach und nach ihre Fähigkeiten ein, Vergessen kam über sie, und sie gerieten vorübergehend selbst in Vergessenheit.
Kaum war die Hauri-Gefahr abgeklungen, machten sich andere Feinde bemerkbar. Die Maakar, die Nachkommen der einst aus der Milchstraße geflohenen Maahks, begannen sich wieder stark genug zu fühlen, um sich mit den Kartanin zu messen. Die Agenten der Kartanin hatten schon längst festgestellt, daß die Maakar zu ihren Artgenossen in Andromeda verstärkt diplomatische Beziehungen suchten, sich davon jedoch nicht beunruhigen lassen. Denn Vertreter des Galaktikums, die sich gelegentlich nach M33 verirrt hatten, versicherten ihnen, daß die Kartanin die Freundschaft der Milchstraße genossen und die Maahks nichts gegen sie unternehmen würden, weil diese den Völkern der Milchstraße in Freundschaft verbunden waren.
Das wiegte die Kartanin in Sicherheit, außerdem hatten sie genügend eigene Probleme. So kam der Angriff der Maakar auf ihre Hoheitsgebiete völlig überraschend. Dies war der Ausbruch des vierten Giftatmerkrieges, der erst nach einem Jahrzehnt durch die Interventionen des Galaktikums und der Maahks aus Andromeda beendet wurde. Aber der Friede zwischen Maakar und Kartanin blieb ein sehr zweifelhafter. Es kam auch in den folgenden Jahren immer wieder zu Übergriffen.
Aber immerhin, für die Ardustaar-Kartanin kam eine ruhigere Zeit, in der sie eine neue Blüte erlebten. Da die Kartanin ein Volk von hoher Moral und Ethik waren und ein ausgeprägtes Ehrgefühl besaßen, verpflichteten sich die Hohen Frauen, den Friedensstiftern aus der Milchstraße diese Hilfestellung eines Tages zu vergelten.
Und in den achtziger Jahren des vierten Jahrhunderts NGZ sahen die Kartanin die Zeit gekommen, ihre Ehrenschuld einzulösen, auch wenn die stolzen Freunde aus der Milchstraße sie nicht um ihre Hilfe baten. Damals bestand nur eine ziemlich schwache Informationsbrücke zwischen den verschiedenen Galaxien der Lokalen Gruppe, und darum war das Wissen der Kartanin über die Geschehnisse in der Milchstraße sehr spärlich.
Sie erfuhren nur bruchstückhaft, daß die Milchstraßenbewohner mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Sie versuchten, Hilfe von ehemaligen Verbündeten, wie den Gurrads aus Magellan und den Porleytern aus dem Kugelsternhaufen M3 zu bekommen. Im Zusammenhang mit einer unheilvollen Bedrohung der Milchstraßenvölker wurde ein neuer Name kolportiert: Cantaro.
Dieser Name eines Volkes, halb organische Wesen, halb Maschinen, das bald nach der kosmischen Szene als Beobachter in der Lokalen Gruppe aufgetaucht war, war den Kartanin schon länger geläufig.
Nur bekam er jetzt, in Zusammenhang mit schrecklichen Vorgängen in der Milchstraße, eine gänzlich neue Bedeutung. Der Name Cantaro signalisierte den Kartanin eine existenzbedrohende Gefahr für die Terraner und die anderen Galaktiker.
Sie hörten Meldungen darüber, daß der neue Feind furchtbar in der Milchstraße wütete, ganze Planeten vernichtete und gnadenlos und ohne Warnung wahllos gegen alles Leben vorging. Daher beschlossen die Kartanin, ohne dies vorher groß anzukündigen, eine Hilfsexpeditionen zur Milchstraße zu entsenden.
Und dafür erschien ihnen die NARGA SANT gerade angemessen, dieses riesige Generationenschiff, das sie einst aus Tarkan in dieses Universum gebracht hatte.
Eine Million Kartanin gingen an Bord und ebensoviele Ctl-Roboter.
In den Hangars des Riesenschiffes fanden Tausende von kleineren Raumschiffeinheiten Platz, ebenfalls aus dem fast unerschöpflichen Arsenal des Robotplaneten im Raknor-Nebel.
Mit diesem gewaltigen Potential an Kriegsmaterial und entschlossenen Kämpfern brach die NARGA SANT ohne Wissen der Galaktiker nach Sayaaron auf.
Als die Kartanin das Zielgebiet erreichten, mußten sie jedoch
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