Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1409 - Sucher in M 3

Titel: 1409 - Sucher in M 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Orientierungsphasen hielt das Schiff selbstverständlich nach allem möglichen Ausschau, nicht nur nach Gegnern, sondern auch nach Hinweisen auf terranische oder galaktische Schiffe.
    Operierten die Kosmischen Basare außerhalb der Galaxis, falls sie noch existierten?
    Die zweite Metagravetappe wurde beendet, und die dritte verlief ohne Zwischenfall. Die CIMARRON ortete und sondierte vorsichtig. Die Passivortung arbeitete mit Höchstleistung und nahm alles im Normal- und Hyperbereich auf, was sich innerhalb eines Sektors von hundert Lichtjahren Durchmesser abspielte.
    Da war nichts. Es gab keine Funkfeuerortung und keine Hinweise auf Restenergien. Die vielen Relaisstationen im Halo existierten nicht mehr oder waren abgeschaltet worden. Von den Stationen in der Nähe des mathematischen Randes der Milchstraße kamen keine Hyperfrequenz-Nachrichtensendungen herein, und Lalande Mishkom nestelte nervös in den ausgebeulten Taschen ihres schmuddeligen Hemdes, das sie auf der abgegriffenen Hose trug. „Alles tot", stellte sie fest.
    Niemand in der Zentrale antwortete.
    Keiner betrachtete es als Neuigkeit. Der Wall, der die Heimatgalaxis abschottete, ließ es nicht zu, daß auch nur ein einziger aus der kleinen Flotte der galaktischen Schiffe noch daran glaubte, daß hier irgend etwas so war wie damals.
    Ein leichtes Zittern durchlief die Zentrale. Ian Longwyn fuhr in seinem Sessel auf. Er blickte sich hastig um. Dann schaltete er mit fliegenden Fingern an den schiffsinternen Prüfungssystemen. Das Zittern ebbte langsam ab, und die Geräte zeigten an, daß es sich um eine Erschütterung handelte, deren Ursache außerhalb der Backbordseite des Schiffes zu suchen war. Erneut begann das Schiff zu beben, und daran änderten auch die gestaffelten Paratronsysteme nichts. „Zur Hölle mit dieser Wahnsinnsbarriere", murmelte der Kommandant des Schiffes. „Perry, wir sind zu nah an dem Wall!"
    Rhodan lauschte nach innen und warf dann einen fragenden Blick hinüber in Richtung des Mausbibers. Gucky schüttelte stumm den Kopf. „Es kann nicht sein, Ian!" Bully deutete auf die Werte, die der Syntronverbund noch immer lieferte. „Wir sind weit genug weg. Es muß sich um ein anderes Phänomen handeln!"
    Bully wollte noch etwas sagen, aber da schrillte der Alarm auf. Gleichzeitig begann das Schiff in stärkerem Maß zu beben. Irgendwo klirrten Metallteile aneinander, und die Sicherheitsgurte rasteten ein. Die Helme der Anzüge schlössen sich automatisch. Nur Lalande Mishkom saß in ihrer Freizeitkleidung da und preßte die Lippen aufeinander. „Tut mir leid", zischte Longwyn. „Wenn es dich jetzt erwischt, kann ich es nicht ändern!"
    Aus den einzelnen Schiffsabteilungen gingen die Sicherheitsmeldungen ein. Der Syntronverbund teilte mit, daß sich lediglich zwei Personen nicht gemeldet hatten, nämlich Sato Ambush und Vee Yii Ly.
    Longwyn wollte die beiden suchen, aber Perry winkte ab. Er deutete auf den Bildschirm, wo sich eine dünne Linie abzeichnete, die von vorn kam und dicht an dem Schiff vorbeiraste. Diesmal warf die Erschütterung die CIMARRON aus der Bahn. Die Triebwerke brüllten auf und versuchten, den Kurs zu stabilisieren und wiederherzustellen. Erneut bebte das Schiff, dreimal in kurzer Abfolge, dann schien alles vorbei zu sein.
    Ian Longwyn beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Perry Rhodan plötzlich die rechte Armlehne seines Sessels drehte und eine Eingabe in den Syntronverbund machte. Die Gefechtsstationen meldeten Bereitschaft, und in den mittleren Sektionen des Bugteils erwachte das Energiefeld und wurde dem Projektor zugeleitet, der gerade anlief und innerhalb von zwanzig Sekunden seine Betriebstemperatur erreichen würde.
    Longwyn erstarrte. Rhodan hatte das Kommando an sich gezogen. Das war keine außergewöhnliche Angelegenheit.
    Außergewöhnlich war, daß er den Virtuellbildner aktivierte, jenes Gerät, das die energetischen Streuimpulse sammelte, die von allen Maschinen und technischen Gerätschaften des Schiffes abgegeben wurden. Der Projektor verstärkte sie um einige Prozent und strahlte sie dann ab. Die Reichweite betrug bis zu drei Lichtsekunden, und Rhodan wählte einen Wert von 2,7 Lichtsekunden. In dieser Entfernung entstand das ortungstechnische Abbild der CIMARRON, und es war in seinen energetischen Werten zehn Prozent deutlicher als das Original. Zudem verlor die CIMARRON etwa neunzig Prozent ihrer Streustrahlung. Das System war noch nicht ausgereift, doch die Einsätze in der

Weitere Kostenlose Bücher