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1409 - Sucher in M 3

Titel: 1409 - Sucher in M 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie nach seinem Zeitgefühl nur kurz zurücklag.
    Und jetzt? Eine warnende Stimme meldete sich in ihm. Sie stammte von ihm selbst. Sie mahnte ihn, sich nicht folgenschweren Träumen hinzugeben, sondern sich an das Machbare zu halten. Er konnte nicht einfach nach M3 fliegen und den Porleytern einen Katalog mit Forderungen vorlegen, nur weil er ein Ritter der Tiefe war. Er mußte die Gedanken an seine Frau zurückstellen und sich auf sein eigentliches Ziel konzentrieren, nämlich auf das versuchte Eindringen in die Milchstraße. Dazu erhoffte er sich tatkräftige Hilfe. „Die Porleyter müssen einfach wissen, was vorgeht und vorgegangen ist", murmelte er. „Oder ist es vorstellbar, daß sie sich völlig von den Geschehnissen zurückgezogen haben? Ich kann es nicht glauben."
    „Du wirst es ebenso erfahren wie ich, Dad. Glaubst du, M3 liegt wirklich außerhalb des Walles?"
    „Wir können nur beten, daß es so ist, Eirene!"
    Der Interkom aktivierte sich. Rhodan wurde von Ian Longwyn gerufen. Perry trat vor das Gerät und meldete sich. „Was gibt es, lan?"
    „Hast du einen Alpha-Befehl zur Unterbrechung der ersten Metagravetappe gegeben, Perry?" wollte der Kommandant des Schiffes wissen. „Nein. Niemand hat das getan. Ich wüßte es. Was ist geschehen?"
    „Wir sind unplanmäßig aus dem Hyperraum gefallen. Die Syntronik spürt dem Fehler nach, aber bisher wurde er nicht gefunden."
    „Der Befehl stammt auch nicht aus irgendeinem der Speicher?"
    „Nein, es sieht aus, als sei er von außen gekommen. Aber wer sollte ein Interesse daran haben, den Flug..."
    „Ich komme sofort in die Zentrale", unterbrach Rhodan ihn. „Rotalarm auslösen. Wir müssen damit rechnen, daß es sich um eine Falle unseres unbekannten Gegners handelt!"
     
    *
     
    Der Typ von einer obskuren Welt namens Kadlang hatte noch nie über sein Alter gesprochen und tat es auch jetzt nicht. Er bewegte sich jedoch nicht schneller als ein lahmer Greis, und Ian Longwyn verfolgte es mit grimmigem Blick. Der Kommandant der CIMARRON befand sich kurz vor dem Punkt, wo er einfach aus der Haut fahren mußte. Zu allem Verdruß geriet der graufarbene Flaumpelzige auch noch ins Wanken, verwechselte seine beiden Beine und stürzte zwischen die beiden Sessel, die zu seinem Aufgabenbereich gehörten. „Damit ihr nichts Falsches denkt, dies ist kein Kniefall beim Gang nach Canossa", zirpte er, der beständig Wert darauflegte, daß man ihn mit seinem vollständigen Namen anredete: Vee Yii Ly von Kadlang.
    Der 1,98 große Blue aus dem Simban-Sektor gehörte zu den sprichwörtlichen Intelligenzbolzen an Bord mit einer besonderen Vorliebe für alte terranische Geschichte. Entsprechend den meisten Genies wirkte er manchmal etwas unbeholfen und täppisch, und der Alarm hart an der Grenze zum Ultraschall brachte ihn vollends durcheinander. „Tod und Teufel!" platzte Longwyn los. „Du hast einen Auftrag erhalten. Willst du ihm endlich nachkommen?"
    „Bin doch schon dabei, Chef. Bei allen Kreaturen meiner Vorfahren, sehe ich aus, als wüßte ich nicht, worum es geht?"
    Die verschiedenen Ortungsbereiche gaben Meldungen bekannt. Die CI-MARRON befand sich allein in diesem Bereich des Kalos. Kein Schiff hielt sich in der Nähe auf, und es war auch kein Phantombild eines Gegners festgestellt worden. Dennoch ließ die Aufmerksamkeit des Kommandanten nicht nach. Die CIMARRON hatte sich in den fünffach gestaffelten Paratronschirm gehüllt und alle Verteidigungssysteme aktiviert. „Vee Yii Ly von Kadlang, mach endlich halblang!" mahnte nun auch Lalande Mishkom. „Was ergibt die Systemprüfung?"
    Der Cheftechniker des Schiffes hatte sich endlich an einer der Lehnen emporgezogen und ließ sich in den Sessel fallen. Mit einem Handgriff stellte er die Verbindung zu allen Abteilungen her, die ihm unterstanden. Er senkte leicht den Kopf und lauschte den Meldungen, die eintrafen.
    Sie ergaben kein klares Bild, doch eines war zu erkennen. Der Befehlsimpuls, wenn er tatsächlich aus dem Schiff stammte, mußte aus der Richtung des Hecks gekommen sein. Dort befanden sich keine syntronischen Speicher, nur untergeordnete Einheiten wie Interkome, wissenschaftliche Datenbanken und Speicher in den Ersatzteillagern. Das Ganze war mehr als merkwürdig, und der Blue wackelte mit seinem Tellerkopf und drehte ihn so, daß sein vorderes, bewegliches Augenpaar in Richtung des Kommandanten blickte. „Die Chronofossilien sind meine Zeugen, daß der Störfaktor nicht in meinen Bereich fällt",

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