1409 - Sucher in M 3
biologischplasmatischen Teil seiner Existenz lagen.
Am wichtigsten bewertete Sato Ambush die Aussage zu Olli Bolli. Zunächst hatte die Erwähnung des Namens dazu geführt, daß Hamiller streikte. Später dann hatte er behauptet, er kenne diesen Namen nicht, hatte jedoch gleichzeitig eine Berichtigung gemacht, daß der Name in seiner statistischen Form Oliver Javier lautete.
Gleich anschließend konnte er sich nicht an diese Aussage erinnern.
Lag hier die Spur, die zur Lösung des Problems führte? Reichten gewisse Assoziationen aus, um die Tube zu Aussagen zu veranlassen, die sich auf die Zeit vor 448 bezogen? Wenn ja, gelang es, Hamillers Erinnerung flottzumachen, wenn es nur möglich war, ihn zu vielen solcher assoziativen Aussagen zu bewegen?
Ambush dachte an den letzten Vorfall dieser Art, in der Hamiller eine Anspielung auf die Zeit der Aphilie und Bullys gestörten Zellaktivator gemacht hatte, eine Zeit also, in der die Hamiller-Tube noch nicht einmal gebaut war. Sie holte dieses Wissen aus ihren Speichern, folglich besaßen die Speicher dieses Wissen irgendwo, auch wenn bei einer direkten mündlichen oder schriftlichen Abfragung der Speicher das Ergebnis jedesmal negativ blieb. „Werden Sie in Zukunft öfter herkommen?" hakte Hamiller nach. Ambush nickte. Als die CIMARRON M3 erreicht hatte, hatten die Wissenschaftler ihre Untersuchungen vorübergehend eingestellt. Da die Roboter des Schiffes inzwischen so programmiert waren, daß sie einen großen Bogen um die Halle mit der Tube machten und sich durch deren Funkimpulse nicht irritieren ließen, mußte Hamüler zwangsläufig einen Einsamkeitskomplex entwickeln. Ambush hatte dies erwartet, und er beschloß, die Entwicklung zu kanalisieren, so daß niemand im Schiff mit bösen Überraschungen rechnen mußte. Jetzt war er sich sicher, daß sie das Problem lösen würden.
Nur der Zeitpunkt war nicht absehbar.
Darauf hatte Hamüler einen nicht zu unterschätzenden Einfluß. „Wo geht die Reise nun hin, Mr. Ambush?"
„Ich weiß es nicht genau. Wohl in die Magellanschen Wolken. Auf keinen Fall nach Sayaaron."
„Sayaaron ist der Ort der Verdammten!" schrie die Hamiller-Tube. „Wer den Fernen Nebel aufsucht, verwirkt seine Existenz. Er ist des Todes, in jedem Fall.
Niemand kehrt aus dem Reich der Verdammnis zurück. Ist es nicht so, Sir?"
„Wenn du es sagst, dann wird es schon stimmen, Hamiller!"
Ambush ersparte es sich, die Positronik zu fragen, woher sie das wußte. Es hatte keinen Sinn. +Die Begegnung mit den Porleytern war enttäuschend verlaufen, und diese Enttäuschung übertrug sich zwangsläufig auch auf die Besatzung der CIMARRON.
Die Wesen aus M3 wollten nichts mehr mit den Völkern der Lokalen Gruppe zu tun haben. Der Ausflug in den Kugelhaufen hatte keine Hinweise zur Aufklärung über das Schicksal der Müchstraße gebracht, und die Hoffnung, von den Porleytern technische Unterstützung zu erlangen, hatte sich wohl für alle Zeiten zerschlagen.
Der CIMARRON blieb nichts anderes übrig, als M3 zu verlassen und sich auf den Weg zur Großen Magellanschen Wolke zu machen. Sie wollte, wie beabsichtigt, die Welt Ayshran-Ho anfliegen. Welches Schiff der sogenannten Geisterflotte sich dort mit ihr treffen würde, hatte beim Abflug der CIMARRON von Phönix-1 noch nicht festgestanden. Man würde sich überraschen lassen. Wie es dann weiterging, würde sich auf der Welt der Gurrads entscheiden.
Bis dahin verging noch ein wenig Zeit.
Rhodan nickte Ian Longwyn zu, als dieser nach einer kurzen Ortungsphase den Metagrav-Vortex aufbaute. Perry hing in seinem Sessel, er fühlte sich erschöpft. Er wollte alles vergessen, die Enttäuschung mit den Porleytern und die furchtbaren Eröffnungen über das Verhalten der Galaktiker, wie Lafsater-Koro-Soth es ihm berichtet hatte. Er schaltete seine Gedanken ab, und das einzige, was er bewußt wahrnahm, waren die Startzeit und das Datum.
Man schrieb den 10. Juni 1143, und der Unsterbliche unterlag noch immer dem bedrückenden Gefühl, 695 Jahre zu spät gekommen zu sein.
Die Erlebnisse in M3 hatten dieses Gefühl noch gestärkt.
ENDE
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