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141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Nummernschilder waren für den nächtlichen Coup verschmiert worden. Der morgendliche Berufsverkehr hatte bereits eingesetzt. Pendler aus den umliegenden Dörfern strömten in die Stadt, und hin und wieder sah man auch einige Fahrzeuge mit österreichischem Kennzeichen - Grenzgänger, die in Bayern arbeiteten.
    Das Mietshaus, in dem Harald Branner wohnte, lag in Bahnhofsnähe. Gleich nebenan war erst vor kurzem eine Pension eingerichtet worden. In dem Moment, in dem Toni auf die Hauptstraße einbiegen wollte, schoß von links, aus der Ausfahrt der Pension, ein Porsche auf ihn zu. Im letzten Moment brachte er den Audi zum Stehen. Den Bruchteil eines Augenblicks später wäre es zum Zusammenstoß gekommen.
    „Bist du wahnsinnig?" fluchte Frank. „Ein schwerer Unfall, und wir sind geliefert."
    Toni nickte stumm. Ihm war der Schreck erst recht in alle Glieder gefahren. Nervös fädelte er sich in den fließenden Verkehr ein, doch schon wenige hundert Meter weiter wurde er erneut zum Halten gezwungen. Im Nu war er zwischen anderen Autos eingekeilt.
    Ungefähr zehn Fahrzeuge vor ihnen stieg schwerer, dunkler Rauch auf. Von allen Seiten strömten Passanten herbei und gafften. Offensichtlich war ein Auto in Brand geraten.
    Auf dieser Fahrbahnhälfte kam der zweispurige Verkehr gänzlich zum Erliegen. Toni stand in der rechten Spur und hatte nicht einmal die Möglichkeit, über den Gehsteig auszuweichen. Ungeduldig begann er, mit den Fingern aufs Lenkrad zu trommeln.
    Mit Blaulicht und Martinshorn schlängelte sich der Notarzt auf der Gegenfahrbahn vorbei. Wenig später kam die Feuerwehr. Einige Autos stießen rückwärts in eine Einfahrt und wendeten. Es ging schleppend, und als Toni endlich zurücksetzen konnte, hatten Polizisten bereits den Brandort abgesperrt. Auch die andere Straßenseite war jetzt dicht.
    Der Porsche hatte einen Unfall mit einem Lkw verursacht. Wie beide Fahrzeuge ineinander verkeilt waren, grenzte es schon an ein Wunder, wenn der Sportwagenfahrer mit dem Leben davongekommen war. Toni erhaschte einen kurzen Blick auf das Geschehen.
    „Das sieht aus, als wäre jeder mit Tempo 100 in den anderen hineingerauscht", stellte er fest.
    Über einige Seitengassen gelangten sie wieder auf die zur Autobahn Richtung München führende Hauptstraße. Toni hielt sich exakt an die Geschwindigkeitsbegrenzung; gerade an Ausfallstraßen wie dieser standen in letzter Zeit verstärkt Verkehrskontrollen. Nach der zweiten Ampel bog er links ab. Um diese Zeit hielt der Hehler sich noch zu Hause auf.
    Toni schwitzte. Immer öfter wischte er seine feuchten Handflächen am Sitz ab. Ein flaues Gefühl stieg von seinem Magen auf. Eine ungute Vorahnung? Als ein Kind nur wenige Meter vor dem Audi über die Straße lief, sprang der Wagen mit blockierenden Rädern den Randstein hoch und hätte um ein Haar den Betonpfeiler eines Zaunes gerammt. Der Motor erstarb.
    Schwer atmend und kreidebleich im Gesicht, blickte Toni sich um. Das Kind rannte davon. Niemand schien den Zwischenfall bemerkt zu haben, denn die Straße war in beide Richtungen leer. Nur weiter vorn standen einige geparkte Fahrzeuge.
    „Was ist los mit dir?" fragte Frank wütend.
    Toni wußte es selbst nicht. Abwechselnd fror und schwitzte er; auf seiner Stirn stand kalter Schweiß.
    „Ich glaube", sagte er tonlos, und ließ sich im Sitz zurücksinken, „wir sollten nicht weiterfahren." „Du brauchst nicht mitzukommen."
    „Nein, das ist es nicht." Toni war anzusehen, daß er nicht gerne darüber sprach. „Es ist eher… eine Vorahnung, daß etwas Schreckliches passieren wird."
    „So kenne ich dich gar nicht." Frank stieß ein spöttisches Lachen aus. „Kannst du in die Zukunft schauen?"
    „Nein, aber… "
    „Dann fahr endlich weiter!"
    Toni drehte den Zündschlüssel. Es gab ein kurzes, kreischendes Geräusch, mehr nicht. Auch seine weiteren Versuche blieben vergeblich.
    „Das hat uns noch gefehlt", stöhnte Frank. „Mach die Motorhaube auf, ich sehe nach."
    Toni bückte sich nach dem links unter dem Sicherungskasten angebrachten Hebel, deshalb vermochte er später nicht zu sagen, woher die beiden riesigen Hunde so plötzlich gekommen waren. Ihr blutrünstiges Knurren ließ ihn erschreckt hochfahren. Er sah gerade noch, wie sie Frank von zwei Seiten ansprangen und ihre blitzenden Fangzähne in seine Schultern schlugen. Verzweifelt versuchte der Komplize, sie abzuschütteln, aber immer wieder bissen sie zu. Seine zerfetzte Kleidung färbte sich rot.
    Franks

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