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141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sich offenbar einen Spaß daraus, den Finger fest auf dem Klingelknopf zu halten.
    Während er durch den langen Flur hastete und im Vorübergehen den Vorhang vor dem Bad schloß, erzitterte die Eingangstür unter wuchtigen Fausthieben.
    „Verdammt, was soll der Unfug?" Bevor er öffnete, überzeugte Harry sich davon, daß die Kette vorgelegt war.
    Toni stand draußen.
    „Du trommelst alle Hausbewohner zusammen." Harald Branner löste die Kette. Der Freund zwängte sich an ihm vorbei.
    „Mach zu! Schnell!"
    „Aber… "
    „Mach schon zu!"
    Harald ließ die Tür ins Schloß fallen und hakte die Kette wieder ein. „Willst du mir nicht sagen, was geschehen ist?"
    Völlig außer Atem stand Toni da und ließ das Bild und die Tüte mit den anderen Wertsachen achtlos fallen. Er mußte die Treppe ins Dachgeschoß im Dauerlauf heraufgestürmt sein. Sein Gesicht war bleich wie eine frisch gekalkte Wand.
    „Wo ist Frank?"
    Verbissen schüttelte Toni den Kopf. Er taumelte ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen.
    „Willst du einen Schnaps?" Harry entnahm dem Barfach eine dickbauchige Flasche und schüttete zwei Fingerbreit von deren goldgelbem Inhalt in ein Wasserglas. Der andere stürzte den Obstler ohne abzusetzen hinunter.
    „Noch einen?"
    „Gib schon her!"
    Das zweite Glas trank Toni nicht minder hastig aus. Dann ließ er sich zurücksinken.
    „Frank ist tot."
    „Waaas…" entfuhr es Branner. Sehr geistreich wirkte er in dem Moment nicht.
    „Mich hätte es auch beinahe erwischt."
    „Die Bullen?" Harry nahm sich ebenfalls ein Glas und trank.
    „Quatsch. Ich weiß jetzt noch nicht, was es wirklich war." Stockend begann Toni zu berichten. Branner unterbrach ihn nicht ein einziges Mal, abgesehen davon, daß die Flasche innerhalb von Minuten die Hälfte ihres Inhalts verlor.
    „Und du bist sicher, daß du getroffen hast?"
    „Mann, wenn ich schieße, treffe ich auch."
    „Also laufen irgendwo in der Stadt zwei tollwütige Höllenhunde herum, von denen einer noch dazu verwundet ist. Kannst du dir vorstellen, was das bedeutet? Wir müssen die Polizei verständigen." „Das soll wer anders tun."
    „Aber man wird Franks Leichnam bereits gefunden haben. Ein leichtes, dann auf uns zu kommen." „Mit dem, was von ihm noch übrig sein dürfte, kann selbst die Kripo nichts mehr anfangen." Toni schüttelte sich. „Außerdem glaube ich nicht, daß die Hunde wirklich Hunde waren."
    „Du phantasierst. Eigentlich kein Wunder, wenn man bedenkt…"
    „Nein." Toni vollführte eine entschieden ablehnende Handbewegung. „Mir ist mulmig, seit ich das Bild sah. Und als Frank und ich losfuhren, wußte ich genau, daß etwas Schlimmes geschehen würde."
    „Was du da sagst, glaubst du doch selbst nicht. Wie sollte ein Bild töten können?"
    Toni verzichtete auf eine Antwort und stellte statt dessen eine Gegenfrage:
    „Erinnerst du dich an die Bücher in der Villa? Ich habe die Titel zufällig auch überflogen. Alles Werke über Magie und Hexerei. Heutzutage hört man außerdem oft von unerklärlichen Vorfällen. Wie war denn das mit dem Hotel in New York, ich glaube, das Atlantic Palace? Nur eine Zeitungsente, oder trieben dort tatsächlich Dämonen ihr Unwesen?"
    Nachdenklich geworden, kaute Harry auf seiner Unterlippe. Wenn nicht ein dummer Zufall Franks Tod verschuldet hatte, was steckte dahinter?
    „Als würde das Bild nicht wollen, daß wir es weggeben", murmelte Toni vor sich hin.
    „Was sagst du da?" Harald Branner schreckte auf. Er dachte daran, wie er das Gemälde gefunden hatte. Und an die verlorene Zeit, für die er noch immer keine Erklärung besaß.
    Aber das war ausgemachter Unsinn. Wie konnte er sich nur vom Aberglauben des Freundes anstecken lassen?
    Zurück blieben Zweifel und Unbehagen. Harald schaltete das Radio ein. Es war kurz vor zehn und Zeit für die Nachrichten. Womöglich brachte der Sprecher etwas über die tollwütigen Hunde.
    Das Rascheln von Packpapier ließ ihn herumfahren. Toni stand im Flur und machte sich an dem Bild zu schaffen.
    „Was hast du vor?" rief Branner.
    „Ich will mich überzeugen."
    „Laß es zu." Harry wußte plötzlich, was er zu tun hatte. Der Hehler war ein Mann, der sich auch mit zweifelhaften Kunstwerken auskannte. Er mußte kommen, und wenn er nicht wollte, gab es Mittel, ihn zu zwingen.
    „Rühr das Bild nicht an", warnte Harry noch einmal.

    Seine langen, dünnen Finger mit den schwarzen Krallen malten feurige Zeichen in die Luft, deren Bedeutung sich seit dem

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