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141 - Ein Killer namens Ballard

141 - Ein Killer namens Ballard

Titel: 141 - Ein Killer namens Ballard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich.
    »Blödsinn. Jeder Mensch braucht eine Uhr.«
    »Ich habe eine.« Ich schob den Ärmel hoch und zeigte sie ihm.
    »Tolles Gerät«, sagte der Magere. »War nicht billig. Aber was hindert dich daran, dir eine zweite Uhr zuzulegen?«
    Ich wollte mich umdrehen und fortgehen, aber der lästige Kerl griff nach meinem Arm und hielt mich zurück.
    »Du suchst dir jetzt endlich eine Uhr aus, verdammt!«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Laß los!« knurrte ich.
    »Du denkst wohl, ich hätte Angst vor dir, he? Weil du größer bist und breitere Schultern hast. Dafür habe ich das da!« Der Kerl ließ mich los, und im nächsten Moment vernahm ich das häßliche Klicken eines Springmessers. Der Hagere setzte mir die Klinge an die Gurgel und grinste mich dreckig an.
    »Man muß sich zu helfen wissen, wenn man nicht so stark ist«, sagte er. »Was mir an Muskeln fehlt, mache ich mit dem Messer wett.«
    »Tu’s weg!« sagte ich heiser.
    »Gleich, Kamerad. Ich bin mit dir noch nicht fertig. Ich brauche Geld. Das Geschäft will heute nicht laufen. Laß mal sehen, wieviel Knete du bei dir trägst.«
    Ich war entschlossen, ihm keinen einzigen Penny zu überlassen. Nicht diesem Strolch!
    »Sieh mich nicht so an, als wolltest du mich fressen«, sagte der Magere. »Und laß dir ja nichts einfallen. Ich würde nicht zögern, dir etwas anzutun, wenn ich mich bedroht fühle.«
    Unverfroren tastete er meine Taschen ab und fand schließlich meine Geldbörse.
    »Ist nicht mal schlecht, was du an Moneten mit dir herumträgst«, sagte der Bursche und zählte die Scheine, die er mir aus der Tasche gefischt hatte. Er schaffte das mit einer Hand. Mit der anderen hielt er mir weiterhin das Messer an die Kehle.
    Er war unkonzentriert, und er glaubte nicht, daß ich in dieser Situation etwas gegen ihn unternehmen würde, aber ich erkannte meine Chance und handelte.
    Meine Hand schnappte wie ein Fangeisen zu. Ehe der Kerl zustoßen konnte, drückte ich seinen Messerarm zur Seite und drehte ihn kraftvoll herum.
    Der Magere schrie auf und leistete so gut wie keinen Widerstand. Ich verstärkte den Druck so lange, bis er das Messer fallenließ. Blitzschnell schob ich es weit genug mit dem Fuß zur Seite, und dann pflückte ich ihm mein Geld aus den Fingern.
    »Das sollte dir eine Lehre sein«, sagte ich. »Sieh dir die Leute in Zukunft besser an, die du berauben möchtest.«
    »Geh zum Teufel, verdammter Bastard.«
    Ich versetzte ihm einen Stoß und ließ ihn los. »Verschwinde!«
    Er schätzte die Situation falsch ein, dachte, mein Geld doch noch kriegen zu können. Sein Fußtritt sollte meinen Unterleib treffen, doch ich wich zurück, fing das Bein ab und riß es hoch.
    Der Magere verlor das Gleichgewicht und fiel auf den Rücken. Da war ein Ziegelstein. Er griff danach und schnellte wutschnaubend hoch.
    Ich blockte den gefährlichen Schlag ab und konterte mit der erforderlichen Härte, um mir den nötigen Respekt zu verschaffen. Als der Bursche zusammenklappte, hatte er endlich geschnallt, daß er mir nicht gewachsen war.
    Er kämpfte sich mühsam hoch und setzte sich im Krebsgang ab. Als er außer Reichweite war, beschimpfte er mich mit Ausdrücken, die er wohl aus der Gosse gefischt hatte, aus der er kam.
    Dann lief er davon.
    Und ich…
    Ich hoffte, daß diese Blackouts nun endlich vorbei waren.
    Wieder hatte ich den Eindruck, mich selbst zu sehen, wie ich in diesem tristen Fabrikhof stand, wie ich mich umwandte und langsam hinausging.
    Dieser Tony Ballard, den ich beobachtete, hielt Ausschau nach einem Taxi, das ihn nach Hause bringen sollte. Er hielt auch ein Taxi an, aber es brachte ihn nicht nach Paddington.
    ***
    Lance Selby fand das Haus, von dem ihm Adam Dayson erzählt hatte. Der Parapsychologe schlich sich an die Rückfront heran.
    Er suchte nach einer Möglichkeit, unbemerkt ins Haus zu gelangen. Eines der Fenster ließ sich öffnen. Ob Reenas im Haus war, wußte Lance nicht.
    Er war auf jeden Fall vorsichtig und versuchte so leise wie möglich zu sein. Wie eine Riesenschlange glitt er über das rissige Fensterbrett.
    Er stützte sich mit den Händen auf den Boden, zog den Körper nach, richtete sich wenig später langsam auf. Er hatte vor Augen, was Reenas dem Nachtwächter angetan hatte.
    Das bedeutete: keine Gnade für den schwarzen Druiden!
    Lance schlich durch den düsteren Raum und erreichte die Tür. Er lauschte. Stille herrschte im Haus. Nur ab und zu knallte das trockene Holz, das im offenen Kamin brannte.
    Lance tastete nach

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