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141 - Ein Killer namens Ballard

141 - Ein Killer namens Ballard

Titel: 141 - Ein Killer namens Ballard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ein ganzes Heer, aber dieser war ihm der liebste. Zu Dean McLaglen hatte er das meiste Vertrauen. Es hatte eine Zeit gegeben, da war Tucker Peckinpah in der Hölle verschollen gewesen. Damals hatte McLaglen das Imperium des Industriellen selbständig geleitet und zusammengehalten.
    Cruv ließ den Rolls Royce vor McLaglens großem Haus ausrollen. Er und Peckinpah stiegen aus. Die Haustür öffnete sich, und ein kahlhäuptiger Mann kam heraus - McLaglen.
    »Ich bin fertig, wir können sofort weiterfahren«, sagte der Rechtsanwalt. Er hatte dunkle Augen und leicht wulstige Lippen, und sein Schädel war sorgfältig rasiert. Er glänzte wie eine Billardkugel.
    »Es ist keine Eile mehr nötig«, sagte Tucker Peckinpah.
    McLaglen musterte ihn besorgt, »Was ist geschehen?«
    »Tony ist geflohen. Gehen wir ins Haus. Ich werde dafür sorgen, daß man mich hier anruft, sobald man Tony entdeckt hat.«
    Dean McLaglen seufzte. »Die Ereignisse überschlagen sich ja geradezu. Für mich ist das alles ein riesengroßes Rätsel.«
    »Für mich auch«, sagte Peckinpah und biß grimmig in seine Zigarre, »Mein Lieber, vor uns liegt eine harte Nuß, die härteste, die uns je untergekommen ist. Wir müssen sie knacken, und zwar so, daß Tony Ballard dabei nicht zu Schaden kommt.«
    Sie betraten das Haus. Tucker Peckinpah telefonierte kurz, damit man wußte, wo er zu erreichen war, dann setzte er sich ächzend. »Das schlimmste ist das Warten«, sagte er. »Man sitzt da, die Gedanken drehen sich im Kreis, werden immer verrückter, immer quälender - und man kann nichts tun.«
    Cruv hockte in einem großen Sessel. Der Gnom verlor sich darin beinahe. Seine Füße berührten den Boden nicht. Er hielt seinen Ebenholzstock in den Händen, die Melone, die er häufig trug, um ein bißchen größer zu wirken, lag jetzt neben ihm auf einem kleinen Beistelltisch.
    Der Kleine spielte mit dem kinderfaustgroßen Silberknauf. Daß der Stock eine Waffe war, vor der sich Schwarzblütler in acht nehmen mußten, war nicht zu erkennen.
    Aber wenn Cruv den Silberknauf drehte, schnellten unten drei magisch geladene Metallspitzen heraus, dann wurde der Stock zu einem gefährlichen Dreizack, den der Gnom von der Prä-Welt Coor hervorragend zu handhaben wußte.
    McLaglen fragte, ob er seinen Gästen irgend etwas anbieten könne. Sowohl Tucker Peckinpah als auch Cruv verneinten. Der Anwalt setzte sich zu ihnen.
    Für eine Weile herrschte betretenes Schweigen. Schließlich durchbrach der Industrielle die Stille, indem er sagte: »Es gibt eine Erklärung für all das. Nur… wie soll man sie finden?«
    »Wie konnte Tony Ballard die Flucht gelingen?« fragte McLaglen. »Er war gefesselt und wurde bewacht.«
    Peckinpah sagte ihm, was er vor wenigen Minuten erfahren hatte. Und er fuhr grimmig fort: »Und nun sitzt er in diesem schwarzen Audi 100 und rast durch die Gegend, ohne daß jemand weiß, wo er sich befindet.«
    »Die Polizei wird Straßensperren errichten«, sagte der Anwalt. »Sie wird ihn mit dem Hubschrauber suchen.« Peckinpah zog nervös an der Zigarre. Er nebelte sich ein. »Sie werden ihn hetzen wie einen tollwütigen Hund…«
    »Man kann es ihnen nicht verdenken«, sagte McLaglen objektiv. »Nach dem, was er getan hatte, müssen ja alle denken, daß er die Tollwut hat.«
    »Ich weigere mich, zu akzeptieren, daß Tony Ballard zum gefährlichen Killer Wurde.«
    »Denken Sie an die Zeit, als er das Marbu-Gift in sich trug«, meldete sich Cruv zu Wort. »Damals brachte es Tony bis zum Gangsterboß.«
    Tucker Peckinpah erinnerte sich nur zu gut daran. Sie hatten befürchtet, Tony Ballard an die schwarze Seite verloren zu haben. Erst das Wasser des Brunnens der Umkehr hatte ihn wieder »normal« gemacht.
    Inzwischen gab es diesen Brunnen nicht mehr. Er war versiegt.
    »Darf ich noch mal telefonieren?« fragte der Industrielle.
    »Aber selbstverständlich«, sagte der Anwalt.
    Peckinpah erhob sich und beorderte seinen Hubschrauber hinter McLaglens Haus. Sobald sie wußten, wo sich Tony Ballard befand, würden sie losfliegen.
    ***
    Tony Ballard, rechnete mit Straßensperren, deshalb wählte er eine Route, die abseits der großen Verkehrsadern lag. Er schonte den Audi nicht, jagte ihn über Feld - und Waldwege. Einmal fuhr er sogar diagonal über eine große Wiesenfläche.
    Die Maschinenpistole lag neben ihm auf dem Beifahrersitz. Er fuhr schnell und konzentriert, schaltete oft und holte alles aus dem schwarzen Wagen, was er zu bieten hatte.
    So war der Audi

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