141 - Nacht der Höllenkäfer
drüber.
Brenda Gardener taumelte zurück auf den
Sessel. Aus weit aufgerissenen, verschleierten Augen sah sie, wie sich drei
Männer auf den Mann stürzten, der fast zu ihrem Mörder geworden wäre.
Die Eindringlinge ... waren zwei
Uniformierte. Der Sheriff! Pete Stevens schoß seine Rechte ab. Sie traf voll
ins Gesicht eines Polizisten. Dann aber hatte er keine Chance mehr.
Von der Seite her ließ der Sheriff den Knauf
seiner Waffe auf den Hinterkopf des Studenten sausen. Stevens taumelte, und
brach in die Knie. Sekunden nur war er benommen, dann wollte er sich wieder
aufrichten. Dies wurde vom Sheriff durch einen zweiten Schlag verhindert.
Der unheimlich veränderte Mensch kippte auf
die Seite und rührte sich nicht mehr.
Da stieg eine weitere Gestalt durch das
Fenster und lief auf Brenda Gardener zu. Es handelte sich um Professor Landon.
»Sehen Sie nicht hin, Brenda! Es ist alles
vorbei. Wir lagen auf der Lauer, als er in den Garten drang. Aber wir waren uns
nicht ganz sicher, weil er vollkommen normal aussah. Die Verwandlung fand hier
im Zimmer statt. Sie hatten noch mal Glück ...«
»Professor ...« Brendas Stimme klang rauh und
war kaum zu vernehmen. »Es war ein Alptraum ... Pete - er wollte mich wirklich
töten ...«
»Er wollte es nicht .«
Der Sheriff und seine Leute fesselten den zu
Boden Gegangenen und legten ein Tuch über ihn.
»Was soll nun aus ihm werden ?« fragte Brenda abwesend.
Professor George Landon zuckte die Achseln
und atmete tief durch. Ein sorgenvoller Ausdruck kennzeichnete sein Gesicht.
»Das weiß niemand. Viele Stellen - Forscher
wie Polizei - werden sich mit diesem außergewöhnlichen Phänomen noch
beschäftigen müssen ...«
Brenda Gardener sah nicht hin, als der
Sheriff und seine Männer den reglosen, unter dem Tuch liegenden Körper
hinaustrugen und in den wartenden Wagen schafften.
*
Wie aus weiter Feme krochen die Geräusche in
sein Bewußtsein.
Leises, metallenes Klirren .. das Fauchen wie
die Flamme eines Bunsenbrenners ... das schwere Atmen eines Menschen...
Larry Brent hatte das Gefühl, aus unendlicher
Tiefe langsam wieder emporzukommen. Er spürte seinen Herzschlag und merkte, daß
er atmete. Er fühlte seine Kraft in die Glieder zurückkehren
...
Dann schlug er die Augen auf. Tristes Licht
umgab ihn. Als sein Blick sich klärte nahm er einen kahlen Raum wahr. Er befand
sich im Innern einer Kammer, in der es kein Fenster gab. Als er den Blick
wandte, registrierte er jedoch in der Wand ein großes Loch. Durch dieses Loch
konnte er in einen Nachbarraum sehen, aus dem die Geräusche kamen und in dem
sich jemand aufhielt.
Als X-RAX-3 sich bewegte, wurde der andere
sofort auf ihn aufmerksam. Er näherte sich dem großen Einstiegsloch und warf
einen Blick in den Raum auf Larry Brent.
»Alle Achtung«, sagte der Mann. Er war älter,
schätzungsweise Ende sechzig, hatte dünnes, schütteres Haar und eine kräftige,
stark gebogene Nase. Die Augen waren dunkel umrandet und wirkten in dem blassen
Gesicht wie schattengleiche Löcher. Der Mann machte einen zerfahrenen und
nervösen Eindruck. »Ich hatte Sie nicht so schnell zurückerwartet. Sie haben
eine Bärennatur .« Er ließ seinen Worten ein leises
Lachen folgen. Das klang merkwürdig. Der Mann schien nicht im Vollbesitz seiner
geistigen Kräfte zu sein.
Larry Brent richtete sich auf. Beine und Arme
konnte er nicht bewegen. Sie waren gefesselt. Wie er mit einem einzigen Blick
feststellte, war da kein Könner am Werk gewesen. Sie waren primitiv und einfach
geknotet. »Wer sind Sie ?«
Noch während er dies fragte, hatte er einen
ganz eigenartigen Verdacht.
Fast erwartete er eine ganz bestimmte
Antwort. Und als sie kam, fuhr er doch zusammen.
»Ich bin - Professor Spencer Harris !«
*
Der Mann kicherte und lief um Larry herum,
als ob er ihn von allen Seiten begutachten müsse.
Harris war von hagerer Gestalt. Aus der Nähe hatte X-RAY-3 Gelegenheit , die Augen seines geheimnisvollen
Widersachers besser zu erkennen. Es waren die Augen - eines Besessenen, eines
Wahnsinnigen!
»Sie können unmöglich Professor Harris sein.
Der ist vor zwanzig Jahren tödlich verunglückt !«
Als der Hagere das hörte, kicherte er wie ein
Gnom. »Nicht ich war der Verunglückte, sondern ein Freund. Der Meeresbiologe
Frank Webster.«
Harris weidete sich an dem erstaunten Gesicht
seines Gefangenen. Es bereitete ihm offensichtlich Freude, über die ganzen
Umstände zu sprechen und dabei einen Zuhörer zu
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