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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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untätig gewesen. Er arbeitete daran, seine Fesseln
zu lockern. Ohne daß Harris etwas davon bemerkte, streifte er hinter seinem
Rücken die losen Fesseln einfach ab.
    Harris unterbrach sich mitten im Satz und
wandte plötzlich den Kopf. Draußen im angrenzenden Raum war das Zischen und
Sprudeln stärker geworden. Der Gen-Wissenschaftler machte den Nachbarraum auf,
der ein Mittelding zwischen Arbeits- und Wohnzimmer darstellte. Hier gab es
auch eine Liege zum Schlafen. Auf einem schmalen Tisch standen mehrere
Glaskolben und verschiedene Behälter mit unterschiedlichen Flüssigkeiten. Unter
mehreren Glaskolben erkannte Larry jetzt, als er sich nach vom beugte, mehrere
Bunsenbrenner. Dampf wurde erzeugt und wogte wie eine Wolke gegen die Decke.
    Harris hatte trotz seiner geistigen
Umnachtung offenbar erkannt, daß die Forschungen, die er hier vorangetrieben
hatte, eine tödliche Gefahr für die Menschen darstellte. Parallel zur
Entwicklung seiner Riesenviren hatte er einen Stoff entwickelt, der diese
Viren, sowohl in ihrem normalen als auch in ihrem aufgeblähten Zustand,
vernichten konnte. Was durch den Unfall hier unten im Labor inzwischen mit Pete
Stevens und Lil Highdower geschehen war, konnte der Professor nicht ahnen. Die
Dinge waren seiner Kontrolle entzogen, obwohl er sich offenbar verzweifelt
bemüht hatte, alles wieder durch eigene Kraft ins rechte Lot zu bringen. Aber
dies überforderte seine Kräfte und seinen Überblick.
    Harris lief auf den schmalen Tisch mit den
aufgestellten Glaskolben zu. Er drehte mehrere Bunsenbrenner ab, konnte aber
die Katastrophe nicht mehr verhindern. Der Dampf, der zur gleichen Zeit aus
mehreren Behältern stieg, zischte, und die Flammen entzündeten ihn. Mehrere
riesige Stichflammen standen im nächsten Augenblick über dem langen
Arbeitstisch.
    Harris schlug nach den brennenden Kolben.
Dies verschlimmerte alles nur noch. Einige kippten aus ihren Gestellen, und die
gurgelnde Flüssigkeit ergoß sich über den Tisch. Sie fing sofort Feuer, als ob
jemand Benzin in eine Flamme gegossen hätte.
    Larry sah die Katastrophe kommen. Er beugte
sich nach vom. Seine Hände nestelten an den Fußfesseln und rissen sie los. Mit
einem einzigen Sprung war er auf den Beinen und rannte auf die
Verbindungsöffnung zu, die zum Nachbarraum führte.
    Der ganze Tisch bildete eine einzige
Flammenwand. Im Nu entwickelte sich eine Unmenge Rauch.
    Der Tisch brannte, die Glaskolben, die
Flüssigkeit, die auf den Boden schwappte, Flammen leckten an den Wänden empor
und fraßen sich in die Möbelstücke, die hier standen.
    Harris selbst war ein Teil der Flammenwand.
    Er brannte lichterloh wie eine Fackel und
sank vor den Augen Larrys in Feuer und Rauch zusammen.
    Ihm war nicht mehr zu helfen. An dem sich
rasend verbreitenden Feuer konnte ein einzelner nichts mehr ändern.
    X-RAY-3 blickte sich gehetzt und
schweißüberströmt um. Vom links gab es eine weitere Tür. Die prasselnden
Flammen fraßen sich darauf zu. Rechts neben der Tür eine schmale, gläserne
Vitrine. Darin standen mehrere Behälter und Ampullen, gefüllt mit einer roten
Flüssigkeit. Von ihr hatte Harris gesprochen.
    Trotz des herrschenden Chaos ergriff Larry
die Chance, die sich ihm bot, zwei Menschen und eventuell auch anderen, von
denen sie bisher nichts wußten, die Brücke zurück in ein normales Leben zu geben!
    Er spurtete los - direkt auf die Tür zu. Mit
der rechten Faust zertrümmerte er die Glasscheibe und griff einfach einige
fingergroße Ampullen, die mit einer roten, blutähnlichen Flüssigkeit gefüllt
waren und in einem Styroporbehälter standen. Ohne darauf zu achten, daß er sich
an den Scherben die Hand aufschlitzte, lief er weiter, den Arm zurückziehend
und durch die Tür stürmend, die zum Glück nicht verschlossen war. Rauch und
Feuer stiegen hinter ihm empor und füllten den Korridor, durch den er rannte.
    X-RAY-3 mußte husten. Seine Augen tränten.
Hinter ihm ereigneten sich mehrere Explosionen. Stichflammen zuckten empor, und
die hochbrennbaren Flüssigkeiten, die in Rinnsalen über den Boden flössen oder
in Fontänen durch die Luft spritzten, fanden rasch neue Nahrung.
    Larrys Ziel war das Ende der Röhre, durch die
er gekommen war. Als er es endlich erreichte, bestand das seltsame
Unterwasserhaus nur noch aus einer Feuerbrunst, die alles in sich aufnahm.
    Der Ort, der Professor Harris zwanzig Jahre
lang als geheime Wohn- und Forschungsstätte gedient hatte, sank in Schutt und
Asche und wurde ihm zum Grab.
    Die

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