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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Portalwand lösten sich drei Gestalten. Nikki sah es aufblitzen. Das fahle Grün eines daumendicken Desintegratorstrahls stach durch die Nacht. „Wir werden beschossen", meldete der Autopilot.
    Allard Paulotte war nicht beeindruckt. „Ich dachte nicht, daß sie es so offen versuchen würden", sagte er. „Aber wir haben nichts zu fürchten. Wir sind zu schnell."
    Als Nikki sich ein zweites Mal umdrehte, war die Oase des Fremden nur noch ein kleiner, bunter Klecks inmitten des Lichtermeers der Stadt. Es fielen keine Schüsse mehr
     
    4.
     
    Bertralams Haus lag in idyllischer Gegend. Der Gipfel eines mächtigen Felsvorsprungs war eingeebnet und bepflanzt worden. Eine Privatstraße zweigte vom öffentlichen Verkehrsweg ab und wand sich teils an der Außenseite des Felsens, teils durchs Gestein hindurch in die Höhe. Ein paradiesischer Park begrüßte den Besucher, sobald der letzte Tunnel passiert war. Vom Rand des Gipfelplateaus bot sich ein atemberaubender Blick über die Stadt bis weit hinaus auf die tiefblaue, von blütenweißen Schaumkronen gezierte Fläche des Meeres. Bertralams Haus stand inmitten eines Hains aus hohen, pinienähnlichen Bäumen.
    Verschwiegene Pfade schlängelten sich durch die Parklandschaft. Brunnen plätscherten, und ein von blühenden Sträuchern gesäumter Weiher, an dessen Ufer kleine, amphibische Kreaturen ihre Lieder quakten, vervollständigte die Idylle.
    Für die Besucher stand ein Parkplatz zur Verfügung, der von einer hohen Hecke eingeschlossen wurde. Ein schmaler Weg führte durch die Hecke in den Hain. Die drei von der SORONG hatten aus der Lektion des vergangenen Abends gelernt und sich ein Fahrzeug für mehrere Tage gemietet.
    Narktor stellte es auf dem Parkplatz ab und bedeutete dem Autopiloten, er habe zu warten, bis seine Fahrgäste zurückkämen.
    Narktor und Nikki trugen legere Tageskleidung. Wido Helfrich dagegen hatte eine leichte Bordkombination angelegt, die mit der üblichen Mikrotechnik ausgestattet war. Wido hatte nicht vor, sich an der Seance zu beteiligen. Er würde versuchen, dem Instrumentarium des Medientransponenten auf den Zahn zu fühlen.
    Bertralam empfing seine Gäste unter der Haustür. Er trug ein buntes Phantasiegewand, das mit glitzernder Metallstickerei verziert war. Die Stickerei stellte physikalische Formeln in der Notierung der gurradschen Wissenschaft dar. Nikki Frickel entdeckte den Anfang der komplexen Gleichung, die die Ausbreitung einer hyperenergetischen Welle durch den Hyperraum beschrieb, und das Äquivalent der wesentlich einfacheren, aber ebenso fundamentalen Einstein-Formel E=m⋅c2 .
    Freundliche Worte der Begrüßung wurden ausgetauscht. Bertralam führte die Besucher in einen kleinen, behaglich ausgestatteten Raum, bot Getränke und kleine Speisen an und brachte schließlich die Sprache aufs Geschäft. Die gesamte Unterhaltung wurde auf interkosmo geführt. „Ich sage dir, was uns vorschwebt", begann Nikki Frickel. „Narktor und ich werden an der Seance teilnehmen. Wido konnte sich nicht dazu bereit finden; er wird auf uns warten. Vor der Seance hätten wir gerne etwas über die Geräte erfahren, mit denen du die Fuqular einfängst und ihr Informationen entlockst. In meiner Seance möchte ich zwei Dinge sehen: Terra heute und eine entscheidende Episode aus der Zeit des großen Krieges."
    Sie nippte an ihrem Becher, stellte .das Gefäß recht geräuschvoll wieder auf den Tisch zurück und fragte: „Kannst du unsere Wünsche erfüllen?"
    „Damit hat es keine Schwierigkeiten - was die Seance anbelangt", antwortete Bertralam. „Nur den ersten Teil deines Wunsches empfinde ich als merkwürdig.
    Jeder Medientransponent hat seine Berufsgeheimnisse. Ich benutze Geräte und Methoden, die ich selbst entwickelt habe.
    Wenn meine Konkurrenten Einzelheiten darüber erführen, so hätten sie davon den Vorteil und ich den Nachteil. Warum willst du also mein Instrumentarium zu sehen bekommen?"
    „Den Grund meiner Wißbegierde will ich dir gerne erklären, Bertralam", sagte Nikki Frickel, „auch wenn ich mich dadurch bei dir unbeliebt mache. Ich glaube nämlich nicht an die Fuqular. Ich meine, ihr Medientransponenten habt die sogenannte Urkraft erfunden, damit ihr dem Publikum euren Hokuspokus auf glaubwürdigere Weise verkaufen könnt. Es könnte aber sein, daß ich dir unrecht tue.
    Vielleicht würde der Anblick deiner Instrumente mich überzeugen, daß es die Fuqular wirklich gibt und daß man ihr Informationen entnehmen

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