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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kann."
    Bertralam sah lange Zeit vor sich hin. Er war ein wenig kleiner geworden, und seine Schultern hingen so kraft- und mutlos herab, daß man am liebsten Mitleid hätte haben wollen. „Du sprichst harte Worte", sagte er schließlich. „Es steht einem jeden zu, zu glauben und nicht zu glauben, was er will.
    Aber eines muß ich dir sagen: Bei der Seance, die du erlebst, werden dir akustische und optische Eindrücke vorgespielt und Emotionen in deinem Bewußtsein geweckt. Die Emotionen kann ich nicht aufzeichnen, akustische und optische Daten jedoch sehr wohl. Es wird eine Akte angefertigt, die alles enthält, was du zu sehen und zu hören bekommen hast.
    Kannst du mir nachweisen, daß ich dir Falsches vorgespielt habe, wird dir das Honorar für die Seance zurückerstattet."
    Nikki hielt es für angebracht, das Thema nicht weiterzuverfolgen. Sie war gekommen, um eine Seance mitzuerleben.
    Es hatte daher wenig Sinn, den Medientransponenten zu verärgern. „Weil wir gerade dabei sind", schlug sie vor, „sprechen wir über das Honorar.
    Wieviel verlangst du für die Erfüllung meiner Wünsche?"
    „Es ist eine recht komplizierte Sache", antwortete Bertralam. „In Wirklichkeit sind es zwei Seancen - eine über die Erde und eine zweite über den großen Krieg.
    Dreitausendachthundert Lengui erscheinen mir angemessen."
    „Und für meinen Freund Narktor noch einmal soviel?"
    „Sucht er dieselben Informationen wie du, oder will er anderes erleben?"
    „Sagen wir mal: Er bekommt dasselbe zu sehen wie ich."
    „Fünftausend Lengui für euch beide zusammen", sagte Bertralam rasch entschlossen. „Einverstanden", erklärte Nikki.
    Der rasche Abschluß des Handels schien Bertralam einen Teil seines Selbstvertrauens zurückzugeben. Die Miene des feliden Gesichts verzog sich zu einem gefälligen Lächeln. „Die meisten, die zu mir kommen, jammern über meine Preise und schimpfen mich einen Habgierigen", sagte er. „Du versuchst nicht zu handeln. Aus diesem Grund will ich dir auch den ersten Teil deines Wunsches erfüllen."
    „Dafür danke ich dir", antwortete Nikki. „Ich versichere dir gleichzeitig, daß ich deine Geheimnisse, falls ich sie überhaupt verstehe, nicht an einen anderen Medientransponenten weiterverraten werde."
     
    *
     
    Bertralam führte seine Gäste in einen großen, hellen Raum, der wie ein Labor ausgestattet war. Geräte unbekannter Funktion waren zu Gruppen angeordnet. In der Mitte des Raumes befand sich die zentrale Kontrollstelle, eine Konsole von mittlerer Größe, die auf einem Sockel untergebracht war, zu dem fünf flache, schmale Stufen hinaufführten.
    Bertralam begann, die einzelnen Gerätegruppen zu erläutern. „Ich habe die superhochfrequente Hyperstrahlung schon einmal mit Neutrinos verglichen", sagte er. „Es gibt für sie keine Hindernisse. Materie, energetische Barrieren, die Krümmung des vierdimensionalen Raumes - all das ist für die Fuqular völlig transparent.
    Infolgedessen ist es recht mühselig, den Fuqular-Strom einzufangen. Ihr erinnert euch vielleicht, daß ihr gehört habt, wie schwierig es in der Vergangenheit war, Neutrinos nachzuweisen, und welcher Aufwand zu diesem Zweck betrieben werden mußte. Ähnlich verhält es sich mit der Fuqular. Ich habe mein eigenes Antennensystem entwickelt. Es ist in dieser Gerätegruppe untergebracht."
    Er wandte sich einer zweiten Ansammlung von Aggregaten zu. „Die Information, die ich brauche, ist in der Fuqular-Welle natürlich nicht auf herkömmliche Art und Weise enkodiert.
    Die Natur richtet sich nicht nach den Prinzipien, die die Telekommunikation der fortgeschrittenen Zivilisationen entwickelt hat. Die Demodulation der superhochfrequenten Hyperwelle ist ein ungemein komplizierter Prozeß, der von dieser Gruppe durchgeführt wird."
    Er erklärte eine Gruppe von Geräten nach der anderen, aber stets waren seine Darlegungen von allgemeiner Art. Und da die Aggregate allesamt nahtlos verkleidet waren, so daß man ihr Inneres nicht zu sehen bekam, war schwer verständlich, wie Bertralam hatte meinen können, er gebe hier Geheimnisse preis. Nikki warf Wido Helfrich einen fragenden Blick zu. Wido nickte eifrig: Die Mikrotechnik seiner Kombination war an der Arbeit.
    Der Medientransponent erklärte zum Schluß noch, wie er mit Hilfe der zentralen Konsole aus dem Wust von Informationen, den die Fuqular-Welle anschleppte, das herausfilterte, was der Kunde zu erfahren wünschte. Dann nickte er in Richtung einer Tür, die in der

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