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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dienste zu pressen. Es war eine fürchterliche Zeit, an die sich niemand gern erinnert."
    „Wie hörte der Krieg auf?" fragte Nikki.
    Allard Paulotte hob die Schultern. „Wer weiß es?" sagte er niedergeschlagen. „Plötzlich zogen die Hauri, die Kartanin und wie sie alle geheißen haben mögen, sich zurück, und es kehrte Ruhe ein. Vielleicht haben die Cantaro damit zu tun."
    Nikki horchte auf. Alles, was Paulotte bisher berichtet hatte, war ihr schon bekannt. Von den Cantaro hörte sie jedoch zum erstenmal. „Wer ist das, die Cantaro?" wollte sie wissen. „Ein geheimnisvolles Volk, das unversehens aus den Tiefen des Alls auftauchte. Die Cantaro besaßen eine weit überlegene Technik. Wo sie auf die anderen Kriegführenden trafen, trugen sie in fünfundneunzig Prozent aller Fälle den Sieg davon. Sie müssen äußerst brutal gewesen sein. Es ist überliefert,, daß sie eine gurradsche Siedlerwelt mit über achtzig Millionen Einwohnern ohne Warnung angriffen und vernichteten, nur weil sie dort einen Hauri-Stützpunkt vermuteten."
    „Woher kamen die Cantaro?" fragte Nikki. „Das weiß man nicht", antwortete Paulotte. „Es ist auch unbekannt, wohin sie sich zurückzogen, als der Krieg endete. Es ist meine private Meinung, daß die Cantaro zur Beendigung des Krieges beitrugen. Die anderen Völker erkannten, daß sie keine Erfolgschancen mehr hätten, falls die Cantaro sich in den Krieg einmischten.
    Also gaben sie das Kriegführen auf."
    „Eine sehr vernünftige Entscheidung", bemerkte Wido Helfrich. „Höchst uncharakteristisch für solche, die zuvor jahrzehntelang in einen Krieg verwickelt waren, dessen Sinn niemand erkennen konnte."
    Allard Paulotte nickte und starrte auf den Becher, den er mit beiden Händen umfaßt hielt. „Wahr gesprochen", sagte er. „Den Sinn des Krieges - vielleicht waren es auch mehrere Kriege - hat zumindest hier in der Großen Magellan niemand je verstanden."
    Nikki Frickel war mehr an praktischen Dingen als an Philosophie interessiert. „Wie sahen die Cantaro aus?" erkundigte sie sich.
    Paulotte löste die Hände vom Becher und spreizte die Finger. „Darüber gibt es keine genauen Angaben. Verschiedene Beobachter beschreiben sie als mäßig bis entfernt humanoid. Andere wollen sechs-, achtoder gar zwölfbeinige Kreaturen gesehen haben, und wieder andere gaben zu Protokoll, die Cantaro seien Schleimwesen, die jede beliebige Gestalt annehmen könnten."
    „Elfahder?" fragte Narktor. „Wohl kaum", antwortete Nikki. „Woher hätte die überlegene Technik kommen sollen?"
    Ein Roboter kam und räumte das Eßgeschirr ab. „Weshalb seid ihr auf Ayshran-Ho?" fragte Allard Paulotte. „Verzeiht, daß ich so unverblümt frage. Was wollt ihr hier erreichen?"
    „Unser Plan war, nach Terra zurückzukehren", antwortete Nikki. „Der Weg war uns versperrt. Da wollten wir erfahren, warum das so ist und ob irgend jemand vorhat, etwas dagegen zu unternehmen."
    Die Idee schien Paulotte zu erheitern. Er sah so aus, als wolle er lachen. Im letzten Augenblick jedoch besann er sich wohl eines Besseren. „Dagegen unternehmen?" fragte er. „Wer sollte das tun? Die Technik, mit der hier gearbeitet wird, ist mindestens ebenso entwickelt wie die der Cantaro. Die Zivilisationen außerhalb der Milchstraße haben nicht die Mittel, die man brauchte, um den Wall erfolgreich zu bestürmen.
    Außerdem - wer sollte ein Interesse daran haben? Die Völker der beiden Magellanwolken und die der übrigen Galaxien der Lokalen Gruppe kommen recht gut ohne die Milchstraße aus."
    Seine Zuhörer schwiegen. Der Gedanke war ihnen zwar schon gekommen, daß man außerhalb der Milchstraße deren Schicksal mit mehr Gelassenheit akzeptierte, als sie selbst aufzubringen vermochten. Aber so platt hatte es ihnen noch niemand gesagt.
    Als das Schweigen sich auf nahezu peinliche Weise zu dehnen begann, fragte Allard Paulotte: „Was habt ihr heute abend noch vor?"
    Nikki schüttelte den Kopf. „Nichts. Wir fahren zurück zum Hotel."
    „Welchem?"
    „Herberge der Zeitlosen."
    Paulotte gab einen halblauten Pfiff der Anerkennung von sich. „Ihr wißt nicht schlecht zu leben", sagte er. „Mit Geldmitteln seid ihr offenbar ausreichend versorgt."
    Narktor lachte dumpf auf. „Es ist kaum zu glauben, was gurradsche Geldwechsler für alte, wertlose Bankkarten zu bezahlen bereit sind."
    Allard Paulotte war aufmerksam geworden. „Terranische?" fragte er. „Ja", nickte der Springer. „Das erklärt vieles", sagte Paulotte und sank

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