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1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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guten Witz gemacht. „Das haben wir versucht", erwiderte Nandur Kham, als die Heiterkeit des Springers leisere Formen annahm. „Und?"
    „Es ist uns nicht gelungen."
    „Natürlich nicht!" sagte Ahab verächtlich. „Ich habe dir doch gesagt, daß dieser Eindringling drauf und dran ist, die ganze Milchstraße hermetisch abzuriegeln.
    Darum bin ich hier. Noch gibt es nämlich Lücken in diesem Netz, und das verschafft uns eine Chance. Wenn aber die letzte Lücke geschlossen ist, können wir nichts mehr für die Galaktiker tun."
    „Wir nehmen eher an, daß es die Galaktiker selbst sind, die jeden Fremden von der Milchstraße fernhalten wollen", erklärte Nandur Kham mit fester Stimme. „Dann seid ihr dümmer, als ich dachte!
    Was hat euch denn auf diese haarsträubende Idee gebracht?"
    Nandur Kham hatte keine Lust, diesem unverschämten Springer alles auf die Nase zu binden, was er in dieser Angelegenheit bisher unternommen hatte. „Ich bin dir darüber keine Rechenschaft schuldig", sagte er abweisend. „Das meinst du!" knurrte Ahab wütend. „Tatsache ist aber, daß ich beträchtliche Unannehmlichkeiten auf mich genommen habe, um erstens die Gefahr zu erkunden und zweitens euch Gurrads für eine Hilfsaktion zu gewinnen. Ich lasse mich von dir nicht so einfach abspeisen! Also antworte mir gefälligst!"
    „Die Galaktiker sind klug, geschickt und gerissen", murmelte Nandur Kham widerwillig. „Sollten sie tatsächlich Hilfe brauchen, dann werden sie uns das gewiß selbst mitteilen."
    „Das können sie nicht", behauptete Captain Ahab. „Ich glaube eher, daß ihr euch drücken wollt. So ist es doch, nicht wahr?"
    Nandur Kham schwieg. „Ihr habt Angst", fuhr Ahab fort. „Und außerdem geht es euch um eure Bequemlichkeit."
    „Wir haben genug mit uns selbst zu tun!" fuhr Nandur Kham wütend auf. „Und das kann ich auch beweisen!"
    „Ich pfeife auf deine Beweise!" fauchte Captain Ahab. „Ihr seid nur nicht richtig motiviert. Wahrscheinlich glaubt ihr nicht an die Reichtümer, die in der Milchstraße auf euch warten. Ich kenne euch Gurrads doch! Wenn ihr wüßtet, was es dort zu holen gibt, dann könnte nichts und niemand euch daran hindern, mit Höchstgeschwindigkeit zur Milchstraße zu rasen."
    „Das verstehst du nicht...", begann Nandur Kham, aber Ahab fuhr ihm ungeduldig über den Mund. „Hier!" knurrte er. „Nimm das - aber geh vorsichtig damit um. Es ist sehr gefährlich."
    Nandur Kham nahm sich Captain Ahabs Warnung zu Herzen und legte den Gegenstand hastig auf den Tisch. Dann erst betrachtete er ihn.
    Soweit er es erkennen konnte, handelte es sich um eine Waffe, eine Art Strahler.
    Aber diese Waffe war sehr klein, beinahe zierlich. Ihr Gewicht hatte er kaum gespürt. „Was sollen wir mit solchem Spielzeug anfangen?" fragte er verständnislos. „Spielzeug?" fragte Ahab und lachte dröhnend. „Mit diesem Spielzeug in der Hand bist du so gut wie unbesiegbar. Paß auf!"
    Im ersten Augenblick erkannte Nandur Kham nicht, was Ahab im Schilde führte.
    Dann aber schrie er empört auf.
    Captain Ahab kümmerte sich nicht darum.
    Er richtete die Waffen auf den großen, duftenden Braten - das Prunkstück der Tafel - und drückte ab.
    Es geschah so gut wie nichts. Es gab keinen Knall, kein Fauchen, keinen Lichtstrahl oder andere Erscheinungen, die das Funktionieren der Waffe erkennen ließen.
    Aber der Braten - der zeigte sehr deutlich, was geschehen war.
    Er war plötzlich ganz platt, klein und häßlich geworden, ein winziger Keks, hart wie Stein und so schwer, wie der ganze riesige Braten vorher. „Siehst du?" rief Captain Ahab triumphierend. „Da sperrst du Mund und Augen auf, was? So etwas hast du noch nie gesehen, stimmt's?"
    Nandur Kham starrte auf den Braten.
    Er selbst hatte den Klippenspringer gejagt, vor einigen Wochen, als der Arzt ihm strikt befohlen hatte, einmal gründlich auszuspannen. Er war in die Berge gefahren und hatte zwei Tage gebraucht, um die richtige Herde zu finden und ein junges, männliches Tier von den anderen abzusondern - man schoß keinen Klippenspringer einfach aus seiner Herde heraus, denn diese Tiere waren sehr sensibel. Der Schuß, das Entsetzen über den Tod eines Artgenossen - eine ganze Herde konnte bei solchen Ereignissen in heller Panik davonrasen und sich zu Tode stürzen.
    Nandur Kham war dem jungen Klippenspringer stundenlang gefolgt, quer durch die schroffen Felsen. Stäubende Wasserfalle hatte ihn bis auf die Haut durchnäßt, und der eiskalte Wind hatte ihn

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