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1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fest.
    Die Folge davon war, daß die Stadt eine ziemlich komplette Übersicht darüber bot, welchen architektonischen Moderichtungen die Gurrads im Verlauf der vergangenen rund eintausend Jahren gefrönt hatten.
    Eigenartigerweise wirkte Massengi dennoch wie eine gewachsene Einheit - ein Stadtorganismus mit unzähligen Narben, romantisch wie ein alter, knorriger Baum.
    Der Gleiter, den Tetran Kham schickte, wurde nicht von einer Automatik gesteuert.
    Ein junger, schweigsamer Gurrad fungierte als Pilot. Er hatte offenbar die Anweisung, dem Gast etwas von der Stadt und ihrer Umgebung zu zeigen, und so schwebten sie gemächlich durch die Straßen und über die wild zerklüftete Küste, wo abenteuerlustige Gurrads allerlei gefährlichen Freizeitbeschäftigungen nachgingen. Rhodan hatte reichlich Gelegenheit, die Vielfalt der Gebäude, das Meer mit seinen rauchenden Inseln und den Wagemut der Bewohner dieser Stadt zu bewundern. Er nahm sich die Zeit und die Ruhe, diese Rundfahrt zu genießen - Tetran Khams Chauffeur war ohnehin nicht bereit, die Anordnungen seines Arbeitgebers zu mißachten, und es hatte sicher wenig Sinn, den alten Herrn vor den Kopf zu stoßen. Vielleicht verband Tetran Kham besondere Absichten mit dieser Besichtigungstour.
    Das Haus des Händlers entpuppte sich als riesiges, burgähnliches Gemäuer, das in die Flanke eines steilen Berges hineingebaut war. Zahlreiche Nebengebäude gehörten dazu.
    Der Gleiter landete in einem Innenhof.
    Der schweigsame junge Pilot führte Rhodan in einen Nebenhof, in dem zahllose Behälter mit seltenen Pflanzen aufgestellt waren, und von dort aus in einen riesigen Raum, dessen verglaste Außenwand einen grandiosen Ausblick auf das Meer und die vulkanischen Inseln bot. „Sei mir willkommen", sagte Tetran Kham, der Rhodan offenbar bereits erwartet hatte. „Ich hoffe, der kleine Rundflug hat deine Geduld nicht allzu sehr strapaziert?"
    Der Terraner beteuerte höflich, daß er den Flug genossen habe, nahm mit Erleichterung zur Kenntnis, daß Tetran Kham diesmal auf den Händedruck verzichtete, und ließ sich zu einem reich gedeckten Tisch führen. Tetran Kham schien der Ansicht zu sein, daß ein gutes Essen unbedingt vonnöten sei.
    Auch der junge, schweigsame Gurrad nahm auf einem der niedrigen Polster Platz. Er wartete geduldig, bis Tetran Kham zulangte. „Dies ist Narad Kham", erklärte der Händler beiläufig. „Einer meiner Nebenenkel und mein engster Vertrauter in diesem Haus. Mein Nachfolger und Erbe."
    Narad Kham sagte nichts. Er machte einen sehr wachsamen Eindruck, und Rhodan fragte sich unwillkürlich, welche familiären Intrigen und Tragödien, von denen die Außenwelt nichts wußte, sich wohl in diesem prächtigen alten Gemäuer abspielen mochten.
    Allmählich gewann er wirklich den Eindruck, daß Tetran Kham ein nicht gerade geringes Risiko einging, indem er sich mit den Galaktikern abgab. „Dies ist natürlich kein offizielles Gastmahl, wie du sicher bemerkt hast", fuhr Tetran Kham fort. „Ich bitte dich, die Abwesenheit meiner Familie nicht als ein Zeichen der Unhöflichkeit oder gar der Mißachtung auszulegen. Aber ein offizieller Empfang würde einige Unannehmlichkeiten nach sich ziehen und uns außerdem viel Zeit kosten. Ich hoffe, daß du diese Erklärung akzeptieren kannst." Rhodan nickte und wartete ab. „Nandur Khams Aufzeichnungen", fuhr der alte Gurrad fort, „sind Familienbesitz - ein Teil unserer Geschichte, die weit zurückreicht. Solange ich dieser Familie vorstehe, kann ich meine Entscheidung, dir diese Aufzeichnungen zugänglich zu machen, rechtfertigen, denn es liegt in meinem Ermessen, was ich mit diesen Aufzeichnungen anfange - in einem gewissen Rahmen, natürlich. Aber Nandur Khams Geschichte könnte von Außenstehenden negativ ausgelegt werden und so den Ruf meiner Familie beeinträchtigen. Darum ist es notwendig, daß mein Nachfolger zumindest anwesend ist. Es wird nicht mehr lange dauern, bis er meinen Platz einnimmt. Dann muß er wissen, was geschehen ist."
    Rhodan nickte abermals - die internen Gebräuche der Gurrads waren deren Privatsache. „Würde es dir etwas ausmachen, mir etwas über den Inhalt dieser Aufzeichnungen zu verraten?" fragte er behutsam.
    Tetran Kham zögerte ein wenig. „Ich bin ein Händler", sagte er schließlich. „Und ich habe mich stets den Traditionen meiner Familie gebeugt und mich ausschließlich mit jenen Dingen beschäftigt, die zu meinem Aufgabenbereich gehörten. Aber als ich noch sehr jung

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