1413 - Enklave Chronopuls-Wall
jenes rätselhafte Kugelwesen hervorgekommen war?
Es ist vorbei. Was willst du in der Höhle? Die Kugel ist tot. Sie geht dich nichts mehr an. Zeige dich den Fremden.
Schalte deine Funkgeräte ein und gib ihnen ein Bild von dir, damit sie erkennen, wer du bist.
Es war das doppelköpfige Wesen, das ihn dazu drängte, Kontakt mit den Galaktikern zu suchen. Quagon-Tarmor wandte sich bereits zur Seite und wollte zu seinem Labor gehen, als er begriff, daß ihm ein Fehler unterlaufen war.
Bela drängte ihn nicht dazu, Kontakt mit den Fremden aufzunehmen, sondern wollte ihn davon abhalten, die Höhle zu betreten.
Verwundert blieb Quagon-Tarmor stehen.
Irrte er sich? Oder versuchte der Doppelköpfige tatsächlich, ihn zu manipulieren?
Entschlossen drehte er sich um und schritt auf die dunkle Öffnung zu. Sie hatte plötzlich eine symbolhafte Bedeutung für ihn. War es nicht so gewesen, daß er viele Jahre lang im dunkeln getappt hatte, ohne zu wissen, wohin er sich wenden mußte?
Lagen die Motive Belas nicht immer noch im Dunkel verborgen?
Lautlos wie ein Schatten glitt die Echse heran.
Mein einziges Motiv ist die Treue zu dir, erklärte sie. Du hast mich geschaffen. Du bist mein Herr. Dir werde ich immer dienen, ganz gleich, was geschieht.
Der Venxentrarier beobachtete sie voller Argwohn. Er spürte, daß er ihr nicht länger vertrauen durfte. Beunruhigt fragte er sich, ob er sie all die Jahre unterschätzt hatte.
Ein mächtiges Schott glitt vor ihm zu Seite und gab den Blick frei in eine große, von zahlreichen Lampen erhellte Höhle, in deren Mitte sich der schwarze Quader einer Maschine erhob.
Bestürzt blieb Quagon-Tarmor stehen.
Was ist das? fragte der Doppelköpfige.
Er gab sich erstaunt, aber der Venxentrarier glaubte ihm nicht, daß er das wirklich war. Ein untrügliches Gefühl sagte ihm, daß Bela diese Anlage schon lange vor ihm gesehen hatte.
Von Anfang an hatte Quagon-Tarmor damit gerechnet, auf die Spuren einer hochstehenden Intelligenz zu stoßen. Doch Größe und Macht dieser Maschine irritierten ihn.
Reinigungsgeräte bewegten sich durch die Halle und putzten die Einrichtungen, so daß alles vor Sauberkeit blitzte. Dennoch war nicht zu übersehen, daß der Maschinenblock und alle ihr angeschlossenen Aggregate sehr alt waren.
Quagon-Tarmor schritt langsam in die Halle hinein. Er blieb erst wieder stehen, als er einen von einem matt schimmernden Energiefeld umgebenen Behälter sah, in dem mehrere Skelette ruhten.
Das müssen die Erbauer gewesen sein.
Sie haben sich irgendwann zur Ruhe gelegt und sind nicht wieder aufgewacht, bemerkte Bela. Die Maschinen aber haben ihre Arbeit fortgesetzt. Wahrscheinlich seit Jahrhunderten.
Sie müssen hier lange vor meiner Landung auf diesem Planeten aufgebaut worden sein. Sie haben all die Jahrhunderte gearbeitet, ohne daß ich etwas davon bemerkt habe. Aber wozu sind sie eigentlich da ?Was machen sie?
Wie soll ich das wissen, wenn du es nicht weißt, obwohl du doch so viel klüger bist als ich?
Dafür bist du schon etliche Male hier gewesen und hast alles genau studieren können.
Ich war nicht oft hier, beteuerte das doppelköpfige Echsenwesen. Nur dreioder viermal.
Erschrocken hielt es inne, als es sich dessen bewußt wurde, daß es sich verraten hatte. Es duckte sich und wich ängstlich vor Quagon-Tarmor zurück. Der Venxentrarier verlor die Beherrschung.
Allzuviel war in diesen Tagen auf ihn eingestürzt. Erst waren die Galaktiker gekommen und hatten die jahrhundertelange Isolation durchbrochen, dann hatten die Pflanzen angegriffen und beängstigende Erfolge erzielt. Er hatte Kopf und Oberkörper eines Galaktikers in seinem Labor gefunden. Sie waren Opfer des Wesens gewesen, das von Anfang an neben ihm gelebt hatte, ohne daß er es bemerkt hatte. Einer der Galaktiker hatte vergeblich versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Und nun mußte er erkennen, daß sein engster Vertrauter ihn hintergangen hatte. Schlimmer noch. All die Jahre war er davon überzeugt gewesen, daß er unbestrittener Herrscher in seinem Reich war. Jetzt mußte er erkennen, daß der Doppelköpfige ihn nicht nur verraten, sondern sogar manipuliert hatte. Er hatte aus dem Hintergrund die Fäden gezogen und ihn auf diese Weise dazu gebracht, genau das zu tun, was er wollte.
Quagon-Tarmor war außer sich. Er hatte dieses doppelköpfige Wesen geschaffen.
Er hatte sich ihm immer weit überlegen gefühlt, und er war nie auf den Gedanken gekommen, daß Bela irgend etwas ohne seine
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