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1414 - Der letzte Aufbruch

Titel: 1414 - Der letzte Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verhältnisse im Bereich der Hera-Enklave zurückgeführt. „Lynd Kravson, TC-K5 spricht.
    Neuigkeiten, Skipper!" teilte der Korvettenkommandant mit. Sein roter Stoppelbart leuchtete intensiv aus dem abgedunkelten Hintergrund seiner Zentrale hervor. „Atlan erprobt eine neue Meßmethode zur Bestimmung der Öffnungsweite im Chronopuls-Wall. Die klugen Leute der LACRIMARUM haben sie theoretisch ausgearbeitet. Es gelingt!"
    „Was, zum Teufel, gelingt?" wollte Tostan ärgerlich wissen.
    Kravson gab sein strahlendes Lachen auf und verzog das Gesicht. „Die Orter der KARMINA verwenden eine ausgeklügelte, hyperhochfrequente Strahlung, die an den Rändern der Einflugschneise ein schwaches Echo erzeugen. Aber nur dort, sonst nirgends am Wall!"
    „Das reicht ja auch. Sonst noch was?"
    Kravson zuckte mit den Schultern. „Atlan warnt. Sobald sich der Energie-Haushalt der Bucht verändert, ist es vorbei mit der Meßmethode. Das soll ich speziell ausrichten. Im Moment ist die Öffnung mit knapp dreißig Lichtminuten stabil. Atlan sieht auf seinen Schirmen ein blaßblaues Oval. Das ist auf jeden Fall besser, als ständig Sonden abzufeuern. Der Vorrat ist bald erschöpft."
    Tostan bedankte sich für die Nachricht und schaltete ab. Lombhe Massimo sprach ihn an. „Das geht nicht lange gut. Atlan hat es angedeutet. Irgendwann wird der Chronopuls-Wall auf die Echopulse reagieren. Das kann zum Verschluß der Enklave führen. Was passiert hier, wenn die Bucht abgeriegelt wird? Füllt sie sich mit den Energieformen des Walls auf?"
    „Wenn ja, wissen wir, weshalb Intelligenzen, die den Wall niemals direkt angeflogen haben, trotzdem psychisch verwirrt sind", überlegte Tostan. Gleich darauf verbesserte er sich. „Oder verwirrt sein können! Noch haben wir keine gefunden. Cynta, liegen neue Ergebnisse vor?"
    Die Chefsyntronikerin war seit Stunden mit einem Sonderprogramm beschäftigt.
    Die Syntronik der TS-CORDOBA hatte zahlreiche Analysen geliefert. Daraus eine Hochrechnung mit gutem Wahrscheinlichkeitsgehalt zu erstellen, war Cyntas Aufgabe. Vor ihr entstand ein neues Hologramm. Zahllose Markierungen und aufleuchtende Daten zeugten von Schwierigkeiten.
    Hera-III war ein tagsüber sonnendurchglühter, atmosphäreloser Felsklotz von 9000 Kilometer Durchmesser. Die Nachthalbkugel war bei Minustemperaturen von etwa 210 Grad Celsius frosterstarrt.
    Schroffe Gebirge, zahllose Schluchten und vegetationslose Geröllebenen prägten das Bild der Oberfläche.
    Die von Atlans Kommando gesichteten Ctl-Roboter waren verschwunden. Die Bodenöffnungen, aus denen sie hervorgekommen waren, lagen einige tausend Kilometer von dem Sektor entfernt, wo Tek Fanass den Hypersender ausgemacht haben wollte. „Ich habe keine Neuigkeiten", ging Cynta Laszlo auf Tostans Frage ein. „Hera-III besteht zum größten Teil aus Metallen aller Art. Dort, wo es keine massiven Vorkommen gibt, sind so viele Einschlüsse im Felsgestein vorhanden, daß unsere Orter nicht einmal die vielleicht vorhandenen Maschinen von natürlichen Metallvorkommen unterscheiden können.
    Die Wärmetaster sind wegen der extremen Tagestemperaturen von plus hundertneunzig Grad Celsius überfordert. Wir erhalten ständig andere Werte.
    Emissionsmessungen kommen genügend an, aber niemand weiß, ob sie von laufenden Aggregaten oder durch chemische Reaktionen erzeugt werden. Wenn wir auf der Nachtseite ankommen, stört die enorm hohe und schnelle Abgabe thermischer Energien in den freien Raum. Ich gebe es langsam auf."
    Tostan schaute auf die Bildschirme der Panoramagalerie. Das Bild veränderte sich nur unwesentlich. Das Schiff stand über der derzeitigen Tagesseite. Die extrem hohe Albedo bewies auch ohne Meßergebnisse, wie erstaunlich groß die Mineralvorkommen waren. Sie reflektierten das Licht in ungewöhnlich hohem Maß. „Wenn man ein Landungskommando ausschleusen will, aber nicht weiß, was es eigentlich suchen soll, so ist das schon lausig bescheiden", murmelte Ali Ben Mahur vor sich hin. Da er seinen Interkom nicht abgeschaltet hatte, waren die Worte überall im Schiff zu hören.
    Tostan krächzte etwas. Er hatte lachen wollen. Er entschuldigte sich und hustete anhaltend. Danach klang seine Stimme etwas besser. „Unser Gegenspieler scheint zu bluffen, oder?" wollte er wissen. „Wenn überhaupt einer da ist!" zweifelte Ali.
    Ratber Tostan winkte zu dem Kontursessel unterhalb der Panoramaumrandung hinüber. „Schön gesagt, du Prachtexemplar. Und dich habe ich ursprünglich

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