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in Solothurn. Stiftung? Verein? Eine Kommission soll konkrete Vorschläge unterbreiten.
29. Oktober
. Fritz Bühler wird Mitglied des SRFW-Vorstands. Georg Hossli, Vorsitzender des Ärzteausschusses der SLRG/ SRFW, Pionier der Intensivmedizin und Notarzt an der Front, untersucht mit seinem Team verschiedene Methoden künstlicher Beatmung und führt – gegen heftigen Widerstand – die Mund-zu-Nase-Beatmung in der Schweiz ein. Auch die Bewusstlosen-Lagerung und externe Herzmassage.
1960
12. März
. Gründungsversammlung der Schweizerischen Rettungsflugwacht SRFW im Hotel Elite-Carlton, Zürich. Divisionär a. D. Kurt Brunner wird erster Präsident, Fritz Bühler, treibende Kraft der Reorganisation, übernimmt die technische Leitung. Die Sektion Schaffhausen verurteilt die Versammlung als undemokratisch und diktatorisch.
19. März
. Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft stimmt an der a.o. DV im Hotel Union Luzern mit 264 von 309 Stimmen der Statutenrevision zu – und nimmt mit 287 von 320 Stimmen die SRFW als Verein in die SLRG auf. Unter den 89 Aktivmitgliedern: 30 Flugzeug-, sieben Helikopter-, sechs Blindflugpiloten, Ärzte, Fallschirmer, Bergführer, Lawinenhundeführer, Bergrettungsspezialisten. Der Idealismus ist gross, finanziell sieht es schlecht aus.
Mai
. Erste Repatriierung mit der privaten Piaggio 166 des Vorstandsmitglieds Armin Meyer aus dem französischen Châlons-sur-Marne. Ohne Druckkabine können nur chirurgische, keine internistischen Fälle transportiert werden.
Radio Schweiz AG erlaubt eine zentrale Alarmierungsstelle auf dem Kontrollturm in Zürich-Kloten.
Die Helikopterrettung nimmt bereits einen stattlichen Platz ein; Hiller 306 und Bell 47 G2 werden durch neuere Modelle ersetzt.
1961
30. September
. Drastische Zunahme von Schwerverletzten im Strassenverkehr. Die Rettungsflugwacht sieht ein neues Einsatzfeld und demonstriert ihre Möglichkeiten: Auf einer abgesperrten Kantonsstrasse bei Bassersdorf landen ein Flugzeug und ein Helikopter neben einem inszenierten Verkehrsunfall. Alles klappt, doch bis die Luftrettung ins Notfallwesen der Spitäler integriert ist, dauert es noch 14 Jahre.
Fritz Bühler wird Chefeinsatzleiter. Die Einsatzequipen tragen orange Jacken.
1962
Ruhe bitte! Die SAC-Delegierten fordern einstimmig eine Beschränkung der «übermässigen Gebirgsfliegerei». Schon 1957 monierte das Central Comité Basel des Schweizer Alpen-Clubs kommerzielle Flüge der Rettungspiloten. Ein vollständiges Verbot wurde mehrmals gefordert, hatte aber keine Chance. Mit Rettungsflügen allein kann sich kein Heli finanziell in der Luft halten.
1963
Erstmals wird im Funkverkehr in Sitten das Kürzel Rega verwendet – aus RE (von Rettungsflugwacht) und GA (von Garde aérienne und Guardia aerea).
Die Rettungsflugwacht wird Eigentümerin der Bell 47 J. Bisher im Besitz der SLRG, steht sie seit 1957 Hermann Geiger zur Verfügung. Der Helikopter bleibt in Sitten stationiert.
Der Vorstand sucht Auswege aus der Geldnot. Paul Wormser als innovativer Geist bettelt Papier und Druckdienste zusammen für eine erste, weit gestreute Sammelaktion. Ergebnis: über 100 000 Franken.
1964
Das Sekretariat mietet an der Bellerivestrasse 3 in Zürich eine bescheidene Vierzimmerwohnung.
Luftfahrtgesetz. Der Bundesrat legt 42 Gebirgslandeplätze fest, dazu sechs Winterflugfelder.
1965
1. März
. Der Bundesrat ernennt die SRFW zur Hilfsorganisation des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) und verpflichtet sie auf Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und die Devise «Helfen, Pflegen, Retten».
3. Juni
. Der Schuldenberg wächst. Der Vorstand bittet den Bundesrat um einen jährlichen Beitrag von 250 000 Franken.
1966
11. Januar
. Nein des Bundesrats zum Gesuch um finanzielle Unterstützung der SRFW. Das Rettungswesen sei «unzweifelhaft eine Domäne der Kantone und Gemeinden».
Fritz Bühler wird Präsident der Rettungsflugwacht.
Frühjahr
. Geldsorgen ohne Ende. Mit 20 Franken die SRFW unterstützen? «Wir helfen Ihnen – Sie helfen uns»: 1,4 Millionen Flyer liegen in den Briefkästen. Vorträge in Vereinen, Schulen, politischen Gremien. Fazit am Jahresende: gut 25 000 Gönnerinnen und Gönner.
Der Zürcher Seilermeister Fritz «Fide» Bühler, Aktivmitglied SRFW, entwickelt das Horizontalnetz zur schonungsvollen Bergung.
26. August
. Hermann Geiger verunglückt tödlich – nach 23000 Gletscherlandungen und 300 Rettungsflügen im Hochgebirge. Beim Start mit einer Flugschülerin
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