1414
Oberst Thiébaud, Hermann Geiger, Max Hunziker).
Rückblick. Die SRFW bildet Bereitschafts-Equipen – Vorläufer der Einsatzbasen. 1952–1956: 910 Fallschirmabsprünge, nur zwei Bagatellunfälle mit den riesigen, begrenzt steuerbaren Kalottenfallschirmen.
1957
63
Einsätze
Januar
. In Kisten verpackt, trifft aus den USA der Konsumverein-Helikopter Bell 47 J ein. Endmontage in den Pilatuswerken Stans. Es ist der erste Helikopter in Europa, in welchem zwei Verletzte liegend transportiert werden können. Steighöhe 4000 Meter.
10. Februar
. Der 24-jährige SRFW-Leiter Ernst Pichler gerät bei einer Übung mit dem Flugzeug in eine heimtückische Böe und verunglückt tödlich.
28. Februar
. Basel. «Helikopter in Aktion auf dem Old-Boys-Sportplatz!». Flugblätter künden es an. Auf den Tribünen der Schützenmatte sehen Tausende zum ersten Mal einen Helikopter. Der texanische Testpilot Joe Mashman zeigt seine Künste. «Man glaubte sich einen Moment in einen Zirkus versetzt, so leicht und akrobatisch muteten die Vorführungen an» («Die Genossenschaft», 9. 3.). Übergabe der Bell 47 J HB-XAU an Hermann Geiger: «Ich trage Sorge zu ihr wie zu meiner Frau.» Auf dem Flugplatz Sitten stationiert, eröffnet der Heli neue Dimensionen in der Bergrettung.
7. April
. Die finanzielle Misere verlangt eine Neustrukturierung der SLRG/SRFW. Diese wird an einer a. o. DV präsentiert. Die a.o. GV vom 24. November heisst die neuen Statuten gut. Der Zentralvorstand besteht neu aus den Präsidenten der Fachausschüsse (vorher der Sektionspräsidenten). Rudolf Bucher präsidiert das neue Patronatskomitee mit 24 Persönlichkeiten aus Handel, Industrie, Wissenschaft, Politik; sie sollen die SRFW überwachen, sie an Veranstaltungen und bei Behörden vertreten. Flugzeugkonstrukteur Viktor Silvestri wird Zentralpräsident SLRG, Turnlehrer Albert Müller Direktionspräsident SRFW, Max Hunziker Kursleiter und Leiter der Einsatzleitstelle.
Heliswiss (1953 als erste Schweizer Helikopterfirma gegründet) stationiert in Samedan eine Bell 47 G3. Die SRFW setzt sie für Rettungsflüge ein. Der Kolbenmotor ist allerdings nur wenig leistungsfähig, für Flughelfer oder Arzt ist kein Platz, und der Patient wird im Freien transportiert – in einer Liege mit Kunststoffhaube als Wind- und Kälteschutz.
13. Oktober
. Fallschirminstruktor Günther Erzinger verunglückt tödlich bei einer Übung im Gebiet Sustenpass. Das Flugzeug mit vier Fallschirmern und zwei Lawinenhunden wird von einer Fallböe gepackt und in die Tiefe geschleudert.
1958
16. März
. Weitere Flurbereinigung an der DV der SLRG/ SRFW. Franz Zimmermann wird Direktionspräsident der Rettungsflugwacht. Die Unterordnung der schnell wachsenden «Tochter» in der SLRG wird problematisch.
Erste Basen. Geschenkte Gebäude auf den Flugplätzen Kloten, Sion und Lausanne.
Die Zürcher Regierung bewilligt die «gelegentliche» Nutzung des Sportplatzes der Kantonsschule Zürich als Landeplatz für den Rettungshelikopter. Vor jeder Landung sind diverse Massnahmen notwendig, zuerst die Einwilligung des Hauswarts…Vom Sportplatz fährt die städtische Sanität die Patienten über verkehrsreiche 500 Meter zur Notfallaufnahme.
Sammelaktion. Initiiert von Mitgliedern des Patronatskomitees SLRG/SRFW, bringen 68 Spender innert weniger Monate 145 000 Franken auf für ein vierplätziges Flächenflugzeug Helio Courier. Für Bucher «ein wunderbares Weihnachtsgeschenk».
Hermann Geiger verlässt die SRFW im Streit, angeblich wegen der Beschaffung des Helio Courier und des Helikopter-Amortisationsfonds. Schlammschlacht in den Medien.
1959
Der Betrieb ist nur dank ehrenamtlichem Engagement möglich. Weder SLRG noch SRFW erhalten öffentliche Gelder. Vorführungen im In- und Ausland sollen die Kasse füllen.
13. März
. Untersuchung im Streitfall Geiger-SLRG. «Persönliche Unstimmigkeiten» und «einzelne Fehlleistungen bei der Durchführung von Rettungen». Zu diesem Schluss kommt Bundesrichter Hans Wüthrich. Aber keine ungetreue Geschäftsführung. Im Gegenteil. Der Zentralkassier erhält «das beste Zeugnis». Weitere Erhebungen werden «vorläufig» eingestellt. Rudolf Bucher tritt als Präsident des Patronatskomitees zurück.
Turbulenzen. Eine unabhängige Kommission unter Jurist Franz Pfyffer mit Mitgliedern aus den Sektionen (darunter Fritz Bühler) soll die Loslösung der SRFW von der SLRG organisieren. 18 der 26 Sektionen stimmen für die Trennung.
15. März
. Kein Entscheid an der DV
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