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280 km/h auf den Gauligletscher oberhalb Meiringen. Die Besatzung wähnt sich in den französischen Alpen. Drei Tage später sichtet ein US-Bomber den vom Schnee geräumten Flügel. Piloten der Schweizer Luftwaffe orten die Absturzstelle. Britische und amerikanische Bomber werfen Notpakete ab. Am 23. November erreichen erste Rettungstrupps nach 13 Stunden Aufstieg im Neuschnee die Unfallstelle. Zu schwach für den Abstieg, verbringen sie bei minus 15 Grad die Nacht. Eine Funkverbindung ins Tal gelingt nicht. Anderntags evakuieren die Militärpiloten Victor Hug und Pista Hitz mit zwei Maschinen des Typs Fieseler Storch die zwölf Personen, darunter drei Verletzte.
Fredy Wissel, St. Moritzer Hotelier, erprobt seit 1950 in seinem Dänischen Storch mit hölzernen Schneekufen die Gletscherlandetechnik.
Überschwemmung in der Poebene am 14. November 1951: Tausende Obdachlose, Hunderte Tote. Die Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG engagiert sich erstmals im Ausland. Werner Meier vom Aeroclub Basel fliegt Wiederbelebungsgeräte, Decken und weiteres Hilfsmaterial in die betroffene Region.
1952
27. April
. Gründung Schweizerische Rettungsflugwacht (SRFW). An der XII. Delegiertenversammlung der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft im Restaurant Bären Twann gründet Zentralpräsident Rudolf Bucher mit einmütiger Zustimmung die Rettungsflugwacht als Zweig der SLRG: für sofortige Katastrophenhilfe und als zusätzliche Hilfe für andere, auch internationale Rettungsorganisationen. Fritz Bühler , der spätere Direktor, lehnt die Leitung der SRFW aus familiären Gründen ab.
10. Mai
. Hermann Geiger schafft seine erste Gletscherlandung. Fünf Monate später (14. Oktober) landet er mit dem neuen Gletscherflugzeug Piper Super Cub (mit einziehbaren Metallskiern) auf dem Blüemlisalpgletscher.
Bereits Chefpilot der SRFW, testet Geiger mit den Piloten Sepp Bauer und Walter Demuth im Hiller 360 auf dem Flughafen Zürich-Kloten den Helikopter-Lift.
September
. Erste Rettungsfallschirmer absolvieren bei der Royal Air Force (RAF) im britischen Abingdon einen Kurs in der modernsten Fallschirmspringerschule jener Zeit. Sechs Equipen zu je sieben Mann sollen in Zürich, Aarau, Bern, Lausanne, Sion und Bellinzona stationiert werden. Indes: Die diplomierten Fachleute dürfen in der Schweiz zunächst nicht retten. Das Eidgenössische Luftamt verlangt eine theoretische wie praktische Nachprüfung – unter Aufsicht eines diplomierten Instruktors, der nicht vorhanden ist. So macht denn Friedrich Kauffungen als Mitglied der SRFW «in aller Eile» das Fallschirminstruktor-Diplom.
22. Dezember
. Die erste Rettung. Lawinenunglück bei Davos. Sepp Bauer leistet mit dem schwachen Hiller 360 seinen ersten Einsatz, fliegt den Kleinhelikopter auf 1800 Meter, setzt Retter und Hund neben dem Lawinenkegel ab – und bringt den Geretteten ins Tal.
1953
6 Einsätze
Februar
. Springflut in Holland. 1835 Menschen und 30 000 Nutztiere ertrinken. Mit einem gemieteten Hiller UH-12B sind die Piloten Sepp Bauer, Walter Demuth und Oswald Matti, die Fallschirmer Guido Biedermann, Luzius Dettli, Max Hunziker und Albert Müller drei Tage und Nächte im Einsatz. Diese erste grosse Bewährungsprobe verbreitet den Ruf der SRFW. Zahlreiche Länder bitten um Mithilfe beim Aufbau ihrer Rettungsorganisationen.
25. Mai
. Erste Fallschirm-Übung aus 3000 bis 4000 Meter Höhe über dem Kanderfirn im Blüemlisalpgebiet. Die Rettungskolonne des Schweizerischen Alpen-Clubs (SAC), auf Pikett in der Mutthornhütte, bekommt nichts zu tun. Unter den Springern der 26-jährige Roger Audoin, der 20 Tage später in Mannheim zu Tode stürzt.
10. August
. Die gross angelegte Übung auf dem Ewigschneefeld am Mönchsjoch im Jungfraugebiet gilt weltweit als Sensation.
29. August
. Einweihung des Flughafens Zürich-Kloten. Chartervertrag mit Swissair für das Grossflugzeug DC-3 (HB-IRX).
15. September
. Tod im Nebel. Pilot Arthur Froidevaux und Raymond Wyss (Militärpilot, Fliegerarzt, Fallschirmer) stürzen mit einer Morane am San-Bernardino-Pass ab.
1954
11 Einsätze
10.–12. Januar
. Lawinenkatastrophe in Vorarlberg. Rund 400 Lawinen verschütten 280 Personen; 125 Menschen sterben. Die SRFW hilft mit 14 Mann, sechs Lawinenhunde-Teams, zwei Helikoptern und einer DC-3 mit fünf Rettungsfallschirmern.
Sommer
. Das Eidgenössische Luftamt organisiert in St. Moritz den ersten Gletscherlandekurs für Fluglehrer.
4. Dezember
. Der Schweizerische Alpen-Club (SAC) gründet
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