1414
die Luftrettung in seinem Hoheitsgebiet zur kantonalen Angelegenheit. Ein Schlag für die Rettungsflugwacht, die eine zentrale Einsatzleitung anstrebt.
1974
Umzug der Geschäftsstelle von der Bellerivestrasse 3 an die Dufourstrasse 43. Wehmut über den Verlust der alten Einsatzbaracke in Kloten, sie muss dem Ausbau des Flughafens weichen.
Ende August
. In der Solvayhütte wird eine mit Windgenerator betriebene Notfunkstation installiert.
19.–22. September
. Am 3. Internationalen Helikopter-Symposium auf der Kleinen Scheidegg stellt die SRFW ihre neue Technik für Gletscherspaltenrettung vor: Kompressor und Abbauhammer.
1975
Nach zwei Jahren Verhandlungen bewilligt der Zürcher Regierungsrat eine Versuchsphase für den Einsatz von Helikoptern bei Verkehrsunfällen.
8. August
. Waldbrandkatastrophe in der Lüneburger Heide. 15 000 Feuerwehrleute und 11 000 Bundeswehrsoldaten kämpfen gegen den grössten Waldbrand Deutschlands. Die SRFW engagiert sich als Feuerwehr der Lüfte.
SAC und SRFW vereinbaren, im alpinen Rettungswesen gleichberechtigt zusammenzuarbeiten.
Die Basen erhalten den Suchscheinwerfer Spectrolab für Nachteinsätze. Leuchtweite: 1,6 Kilometer.
1976
Die SRFW erteilt den Auftrag zur Erstellung des ersten zivilen gesamtschweizerischen Funknetzes.
Anstellung eines Einsatzleiters. Einsatzraum auf dem aussichtsreichen Dachstock eines Geschäftshauses an der Kreuzstrasse in Zürich.
Vertikalnetz zur Evakuierung aus blockierten Seilbahnen oder brennenden Häusern. Befestigt am Lasthaken des Helis, können mit dem Netz mehrere Menschen stehend transportiert werden.
7. Mai
. Erdbeben in Friaul. Dank Katastrophenhunden werden 16 Verschüttete lebend geborgen.
Juli
. Ein Blitz schleudert einen Kletterer vom Gipfel der Kingspitze in den Engelhörnern (Berner Oberland). Zwei Stunden hängt er am Seil über dem Abgrund. Eine Bohag-Crew befreit ihn in einer kniffligen Schwebeaktion. Mit dabei ist der legendäre Gebirgsarzt Peter Forrer aus Kandersteg, der 1982 am Nanga Parbat tödlich verunglückt.
21. Oktober
. Fritz Bühler will den Verein in eine Stiftung umwandeln. «Art, Inhalt und Umfang der Tätigkeit der SRFW sprengen den vom Gesetzgeber vorgegebenen Rahmen eines Vereins.» Die Übersicht über das komplexe Gebilde sei mangelhaft, die rechtliche Stellung der Gönner unklar, die Organisation zu schwerfällig. Der Verein verfügt mittlerweile über ein ansehnliches Vermögen.
1977
20. Februar
. Busunglück bei Assuan (Ägypten). Die SRFW chartert eine Super-Caravelle, rüstet sie zur fliegenden Intensivstation um und repatriiert elf zum Teil schwer verletzte Schweizer.
4. März
. Erdbebenkatastrophe in Rumänien mit gegen 2000 Toten. Erstmals wirkt eine westliche Rettungsorganisation im Ostblock. In Bukarest spüren Suchhunde in den Trümmern zwölfstöckiger Gebäude nach Menschen. Bis zum 9. März rettet die SRFW zehn Verschüttete lebend, 97 birgt sie tot.
30. April
. 25-Jahr-Jubiläum. 12 774 Menschen gerettet oder transportiert. 1211 Tote geborgen. Für über 1200 Leute war der Einsatz lebensrettend. Der neue Ambulanzjet HB-VEM wird «Albert Schweitzer» getauft, auf Wunsch der Gönner die Informationszeitung «Rega» lanciert. 13 Basen sind etabliert, fünf in eigener Regie, acht zusammen mit Partnerfirmen: Kloten (Flächenflugzeuge), Zürich (Kinderspital), Basel, Bern, Bad Ragaz, Domat-Ems, Samedan, Locarno, Zermatt, Gruyère, Interlaken, Erstfeld und Genf.
2. Juli
. Busunglück im saudi-arabischen Dschidda. Sechs Schweizer werden repatriiert.
31. Juli
. Hochwasser in Uri. Evakuation von Menschen und Haustieren.
11. November
. Die Hölle für Pilot Markus Burkhard. Von Rosenlaui Richtung Dossenhütte unterwegs, kämpfen schlecht ausgerüstete Franzosen zwischen 14 und 40 Jahren zwei Nächte und Tage im Schneesturm um ihr Leben. Der Pilot geht bis an die Grenzen des Machbaren. Drei der sieben Alpinisten sterben. Burkhard wird für seine Leistung mit dem «Robert E. Trimble Award» ausgezeichnet.
18. November
. Was bisher als unmöglich galt: erste Direktrettung zweier spanischer Alpinisten aus der Rampe der Eigernordwand.
Rückschau. Das 25. Jahr war das bisher arbeitsintensivste. Über 30 Prozent mehr Einsätze. Von den 3014 Transportierten sind 660 Gönner. 168-mal wurden Rettungshelikopter in der Nacht angefordert. Uraufführung von «Heli Fox-Fox auf Rettungsflug», der Verfilmung der Rettung an der Kingspitze (1976) – mit den Beteiligten als Darstellern. Nur für den
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