Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1416 - Das Gebot der Götter

Titel: 1416 - Das Gebot der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Strichen zusammen, und über der Nasenwurzel erschien eine tiefe Falte.
    Nach einer Weile entspannte sich sein Gesicht wieder. „Ich glaube nicht daran", bekannte er. „Wir müssen mit allem rechnen. Sogar damit, daß Hamiller uns auf den Arm nimmt. Verwöhnst du ihn nicht ein bißchen zu sehr, Sato?"
    „Inwiefern denn, Perry?"
    „Insofern, daß du dich zu sehr um ihn kümmerst. Laß ihn mal eine Weile hungern. Vielleicht wird er dann kooperativer!" Er warf einen Blick auf seinen Chrono. „Jetzt muß ich aber wirklich los.
    Kassuban wartet. Bis später!"
     
    *
     
    Die Station trug den Namen Tharan.
    Gucky durchmaß das kugelförmige Gebilde mit ein paar Teleportationen, wobei er sich zuvor vergewisserte, daß es in der Umgebung seines ungefähren Zieles keine Mentalimpulse gab. Er brachte es fertig, keinem einzigen Bekassu zu begegnen. Er schätzte anhand der Größe der Station ihre ungefähre Bewohnerzahl.
    Später stellte sich heraus, daß er sehr daneben lag. Tharan trug die doppelte Anzahl Bekassu in sich, als er vermutet hatte.
    Der Mausbiber beschloß, auf Tuchfühlung zu gehen. „Tuchfühlung" war dabei im übertragenen Sinn gemeint, denn die Bekassu trugen keine Kleidung. Diese war ihnen fremd. Das Volk der Fledermausähnlichen lebte nackt, nur bedeckt von der lederartigen Haut, deren Farbe je nach Alter und Individuum zwischen Taubengrau und Graubraun schwankte. Sie besaß etliche Hautfalten und Hauttaschen, die von den Bekassu dazu benutzt wurden, persönliche Dinge darin unterzubringen. Einige der Hautfalten verdeckten körperliche Unzulänglichkeiten. Der einzige Schutz, den der Körper dieser Wesen besaß, waren die weiten Flächen ihrer Flughäute, die sie zusammengefaltet trugen und damit den größten Teil des Körpers einhüllten.
    Gucky materialisierte in einer Aggregatkammer. Durch die Teleportation besaß er einen Bewegungsimpuls, der ihn mit dem Rücken gegen die Wand trieb. Er fing sich ab und drehte sich herum. Die Handschuhe des SERUNS fanden eine der Stangen. Der Mausbiber hielt sich fest und ortete mit Hilfe des Schutzanzugs. Der Öffner für die Lamellentür befand sich in unmittelbarer Nähe, und Gucky hangelte sich im Licht seines Scheinwerfers hinüber. Die Kammer selbst war in Dunkelheit getaucht.
    Ehe er den Mechanismus erreichte, öffnete sich die Tür. Der Kopf eines Bekassu schob sich herein. Das Wesen zog den Kopf hastig wieder zurück. „Verzeih, ich wollte dich nicht stören, Sternreisender", klang es in Gurradsch auf.
    Neben ihrer Muttersprache beherrschten die Bekassu auch dieses Idiom, was durch die langen Kontakte mit dem Volk der Löwenmähnigen zu erklären war. Guckys Translatorsystem schaltete augenblicklich um. „Du störst nicht, komm herein. Oder warte, ich komme zu dir. Ich werde dich begleiten."
    Der Schatten des Bekassu verschwand, und der Mausbiber stieß sich ab und schoß durch die Öffnung hinaus. Er fing sich mit den Händen ab und brachte den Körper in Ruhelage. Dann gab er dem SERUN die Anweisung, den Helm einzufahren. Das Gebilde klappte nach oben und legte sich im Nacken zu einer Kapuze zusammen.
    Der Bekassu verfolgte den Vorgang mit einem mehrmaligen Drehen seines Kopfes. „Ich wollte dir nicht zu nahe treten", erklärte das Wesen. „Ich habe nur durch Zufall meine Infrarotsinne auf meine Umgebung gerichtet und dabei festgestellt, daß sich in der Motorperipherie ein Lebewesen aufhielt."
    „Schon gut. Ich bin Gucky. Wohin gehst du?"
    „Ich suche das Trainingszentrum auf. Ich bin bei den Wettkämpfen abgelehnt worden. Jetzt versuche ich, meine Fähigkeiten auszubauen!"
    Sie legten gemeinsam die Strecke bis zu der Halle zurück. Gucky kniff seine Augen zusammen und musterte das Durcheinander, das sich ihm bot.
    Mindestens fünfhundert Bekassu tummelten sich in der Halle, die einem bleigefaßten Labyrinth glich und tatsächlich mit oben offenen Tunnelsystemen versehen war, die starke Dämmschichten trugen. Der Mausbiber erkannte Bekassu, die sich zu zweit oder in kleinen Gruppen durch das Labyrinth bewegten. Manchmal verharrten sie, gingen ein Stück zurück und wieder vorwärts. Offensichtlich versuchten sie, durch die Dämmung hindurch etwas zu erkennen. Da auch hier Schwerelosigkeit herrschte, trugen die Bekassu an den Enden ihrer Tentakel Magnetplättchen, die sie an der Bodenseite der Labyrinthe hielten. „Erkläre mir, was vor sich geht!" bat der Ilt. Er hätte es schneller erfahren, wenn er einfach nach den Gedanken der Wesen

Weitere Kostenlose Bücher