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1418 - Die Höhle des Giganten

Titel: 1418 - Die Höhle des Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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betrug gewiß 80 Meter. Der Hohlraum der Röhre schien den größten Teil des Volumens auszumachen, das der halsförmige Verbindungsteil zwischen Heckund Bugsektor der Raumstation beanspruchte. Der Schimmer ging unmittelbar aus der Substanz der Wände hervor. Es gab keine erkennbaren Lichtquellen. Die Helligkeit war diffus das Licht isotrop - genauso wie draußen im Raum unterhalb des Ereignishorizonts.
    Nach dem fünften Sprung befanden sie sich an einem Punkt, der nach Guckys Schätzung etwa halbwegs zwischen Heckteil und Bugsektor lag. Perry Rhodan bemerkte, daß der Ilt zögerte. „Sind sie noch hinter uns her?" fragte er.
    Gucky schüttelte den Kopf. „Ich glaube, sie haben angehalten", antwortete er in einem Tonfall, der andeutete, daß ihn die Verfolger kaum noch interessierten. „Dann weiter!" drängte Rhodan.
    Gucky blickte zu ihm auf. Sie hielten einander nach wie vor an der Hand. Die glänzenden Augen des Ilts blickten furchtsam, wie um Verständnis bittend. „Laß uns vorsichtig sein, Perry."
    „Was ist los?"
    „Ich spüre etwas." Das klang wie ein Flüstern. „Etwas ist vor uns..."
    „Wir springen nicht mehr", entschied Perry Rhodan kurzerhand. „Gravo-Paks!"
    Gucky ließ seine Hand nicht los. Die Gravo-Paks vektorierten auf langsamen Vorwärtsflug, und im Helmempfänger hörte Rhodan den kleinen Bepelzten sagen: „Danke dir, großer Freund."
    Sie glitten in die Tiefe der riesigen Röhre. Die Helligkeit war stets gleichbleibend.
    Ein paar Minuten vergingen. „Verfolger?" fragte Rhodan. „Nicht mehr", antwortete Gucky. Er sprach gequält. „Ein paar vereinzelte Gedanken empfange ich noch. Wir befinden uns in einem Gebiet, das die Bekassu nicht betreten dürfen."
    „In Richtung Bug", drängte Rhodan. „Was empfängst du von dort?"
    „Nichts, Perry", ächzte der Ilt. „Es gibt für mich keine Möglichkeit, von dort etwas zu empfangen. Es gibt eine Barriere..."
    Das Sprechen schien ihm von Sekunde zu Sekunde schwerer zu fallen. „Ich spüre sie immer deutlicher... Sie verbarrikadiert mein Bewußtsein und strahlt einen Druck aus, daß mir... fast der Schädel zerspringt..."
    Rhodan wollte umkehren. Er mußte Gucky in Sicherheit bringen. Aber bevor er dem Servo den entsprechenden Befehl geben konnte, geschah etwas Eigenartiges.
    Die milchige Helligkeit verschwand von einer Sekunde zur anderen. Es war plötzlich finster im Innern der großen Röhre.
    Die Augen, vom Glanz des diffusen Lichts noch geblendet, waren der Dunkelheit gegenüber hilflos. Der Verstand verlor die Orientierung.
    Eine Viertelminute verging, da begannen die Sehnerven wieder zu funktionieren.
    Perry Rhodan erkannte, daß die Finsternis nicht so vollkommen war, wie er zuerst geglaubt hatte. Ganz schwach zeichneten sich gegen das Dunkel des Hintergrunds fünf breite Streifen ab, die in düsterem Rot glommen. Nein, keine Streifen, verbesserte er sich sofort. Als die Fähigkeit räumlichen Sehens wieder einsetzte, erkannte er, daß es sich um zylindrische Gebilde handelte, die mächtig aus der Tiefe der Röhre aufragten und zur Höhe hinaufstrebten, bis die Dunkelheit ihre düstere Glut verschluckte.
    Er schätzte den Durchmesser der rätselhaften Gebilde auf jeweils acht Meter.
    Welchem Zweck sie dienten, war ihm absolut unklar.
    Da wisperte es im Helmempfänger.
    Schmerz und Angst hatten Gucky die Kehle zugeschnürt. „Die Säulen der Vergangenheit...
     
    4.
     
    Nein, so kann es nicht sein, dachte Perry Rhodan, während er neben dem Mausbiber her heckwärts durch die Röhre glitt. Gucky hatte das Bewußtsein verloren. Rhodan war darum bemüht, ihn auf dem schnellsten Weg in eine Zone der Ruhe zu bringen, wo er sich erholen konnte.
    Die Dunkelheit war gewichen, kaum daß sie sich ein paar Meter weit bewegt hatten. Übergangslos waren sie wieder in das milchige Licht getaucht, das die Röhre bis dorthin erfüllte, wo sie in den Hecksektor der Raumstation mündete.
    Rhodan steuerte Guckys SERUN durch syntronische Kopplung mit dem Gravo-Pak seiner eigenen Montur. Die winzigen Ortergeräte, die zur peripheren Ausstattung des Pikosyns gehörten, registrierten die energetischen Streuemissionen der Umgebung und fanden nichts Verdächtiges im Umkreis von 150 Metern. Rhodan hielt an und vektorierte die beiden Gravo-Paks so, daß der bewußtlose Ilt auf dem Grund der Röhre in bequemer Lage zur Ruhe kam.
    Er wartete. Eine Zeitlang überlegte er, ob er mit der HALUTA in Verbindung treten solle, und verwarf den Gedanken schließlich.

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