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1418 - Die Höhle des Giganten

Titel: 1418 - Die Höhle des Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ungewöhnlich hohe hyperenergetische Strahlungsdichte, und die fünf Säulen waren ohne Schwierigkeit als Quellen der Strahlung identifizierbar. Die Fourier-Analyse erbrachte keine verwendbaren Resultate. Die Strahlung war wahllos über einen großen Teil des hyperenergetischen Spektrums verschmiert. Es gab mehrere Maxima, und ein besonders deutlich ausgeprägtes lag im Bereich der ultrahohen Frequenzen. Daher kam vermutlich der Einfluß, der Guckys paranormale Fähigkeiten blockiert hatte.
    Rhodan näherte sich den Säulen mit geringer Geschwindigkeit. Er hatte den Helm geschlossen und den Schutzschirm aktiviert. Die Sensoren griffen durch das Schirmfeld hindurch und registrierten, daß die Intensität der Strahlung mit jedem Meter, den er zurücklegte, drastisch zunahm. Er hielt an, als der Pikosyn ein Warnzeichen gab. Er spürte ein leises Prikkeln im Hinterkopf: erstes Anzeichen dafür, daß der ultrahochfrequente Strahlungsanteil nun auch ihn zu beeinflussen begann. Weiter durfte er nicht vordringen.
    Sein Experiment erforderte klaren Verstand.
    Die Waffe lag ihm schußbereit in der Hand. Sie war auf Desintegrator-Modus geschaltet. Er spürte das Vibrieren des Kolbens, als das fahlgrüne Strahlenbündel aus der Mündung schoß. Die Entfernung bis zur nächstgelegenen Säule betrug zirka zwanzig Meter. Der auftretende Desintegratorstrahl verwandelte sich in eine Sequenz feurigbunter Lichtkaskaden, die am Schaft der Säule entlanghuschten. Die Säule selbst wurde zur sprudelnden Fontäne aus grellem Licht, .dessen Farbtöne von einem Ende des sichtbaren Spektrums bis zum anderen reichten und einander in sinnverwirrend rascher Folge ablösten. Es war ein außerordentlich beeindrukkendes Schauspiel, aber eine brauchbare Wirkung erzielte der Beschüß offenbar nicht. Als Rhodan nach einer halben Minute den Finger vom Auslöser nahm, brach die Lichtfontäne in sich zusammen. Nach einer weiteren Minute hatten die Augen sich auf das Halbdunkel eingestellt und sahen die Säule in düsterem Rot glühen wie zuvor.
    Sie hatte keinen Schaden genommen.
    Sein Finger glitt über den Moduswähler.
    Ein blaues Signal leuchtete auf. Die Waffe war auf Impulsstrahlwirkung geschaltet.
    Fauchend und knallend löste sich ein daumendicker Energiestrahl aus dem Abstrahlfeld. Schon im ersten Augenblick war zu erkennen, daß die Säule diesmal ganz anders reagierte als zuvor. Sie glühte auf und begann zu flackern. Grellweiße Blitze zuckten nach allen Seiten. Die Helligkeit, die sie verströmten, formte sich zu wabernden Vorhängen aus leuchtendem Nebel, den der hyperenergetische Wind des intensiven Strahlungsfelds vor sich her zu treiben schien.
    Das war die richtige Methode! Perry Rhodan erkannte es voller Triumph. Er veränderte die Pulsfrequenz des Strahlers.
    In seinem Bewußtsein war plötzlich die Gewißheit, daß er nur die richtige Frequenz zu finden brauche, und es würde eine Resonanz geben, die die Säule zerriß.
    Die Impulse folgten in Mikro-Sekundenabständen aufeinander. Je langsamer die Pulsfolge wurde, desto deutlicher flackerte die Säule. Sie schien zu wanken. Fasziniert beobachtete Rhodan, wie auch die anderen Säulen rhythmisch die Helligkeit zu verändern begannen. Natürlich doch: Sie waren energetisch miteinander gekoppelt. Sie bildeten ein System, das als Ganzes reagierte, wenn eine seiner Komponenten unter Fremdeinwirkung geriet.
    Da! Der Erfolg zeichnete sich ab. Bei einer Pulsfolge von 50 000 pro Sekunde erlosch die beschossene Säule für mehrere Augenblicke, und als sie wieder aufleuchtete, da flammte sie in zorniggrellem Gelb. Die übrigen Säulen hatten inzwischen ebenfalls Blitze zu sprühen begonnen. Er regulierte die Pulsfolge noch einmal um 5000 herunter und erwartete in schier unerträglicher Spannung den endgültigen Zusammenbruch des Systems ...
    Das schrille Warnsignal des Pikosyns hörte er noch, aber darauf zu reagieren, blieb ihm keine Zeit mehr. Ein mörderischer Schlag traf ihn mit der Wucht einer Keule.
    Danach war Stille, Schwärze, Vergessen.
    Das erste Empfinden war bohrender Kopfschmerz. Er spürte kein Verlangen, die Augen zu öffnen. Er fürchtete sich vor dem Licht. Die Erinnerung setzte ein. Er dachte an das Ewigkeitsschiff, an das sie im Paura-System die HALUTA angedockt hatten. Er erlebte noch einmal die bangen Sekunden, die dem Sturz durch den Ereignishorizont vorausgingen. Er sah die eigenartig geformte Raumstation deutlich vor sich. Er erinnerte sich noch, daß er mit Gucky ins

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