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1419 - Der Tod eines Cynos

Titel: 1419 - Der Tod eines Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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davon, daß der Tank wieder verschlossen war. Zwar nützte das dem Toten darin auch nichts, aber der Haluter gönnte den Sporen auch nicht den Anschein eines Triumphs.
    Während er in Richtung der Bruchstelle des Kundschafterschiffs ging, lauschte er in sich hinein. Doch diesmal blieb er unbehelligt. Er hatte es allerdings nicht anders erwartet. Halutische Kampfanzüge waren absolut dicht.
    Später legte er mit dem Beiboot wieder an seinem Netzgängerschiff an und programmierte den Rückflug nach Sabhal.
    Er wußte, daß er dort in wenigen Tagen für seine Freunde eine Nachricht hinterlassen würde, aus der sie erfuhren, daß er die Mächtigkeitsballung ESTARTU verlassen hatte, um mit der HALUTA nach M87 zu fliegen, weil er sich dort darüber informieren wolle,, was in den vergangenen 1597 Jahren aus den Verwandten der Haluter, den Pelewons, geworden war... 3. DIE PERLIANS Aus dem Psionischen Netz heraus, durch das die HALUTA mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit raste, glich das Universum optisch einem Kaleidoskop.
    Die rund dreitausend Galaxien des Virgo-Haufens tanzten einen bunten Reigen und erweckten eher den Eindruck, eine riesige Kolonie farbenfroh leuchtender Medusen zu sein, die an einem Korallenriff im Meer auf und ab schwebten, als eine Ballung von Sterneninseln, deren jede zwischen zweihundert und zweitausend Milliarden Sonnenmassen barg.
    Ganz zu schweigen von der unvorstellbaren Fülle von Leben, das sich aus der Saat der Sterne der ersten Generationen entwickelt hatte, Noch weniger war es für den Betrachter aus dem Psionischen Netz vorstellbar, daß es zwischen den Sternen dieser Galaxien auch intelligentes Leben gab, das sich seiner eigenen Existenz bewußt war und sich anschickte, die Geheimnisse des Universums zu enträtseln.
    Ein Mensch, der Icho Tolot mit seiner massigen Gestalt, der metallisch schimmernden schwarzen Lederhaut und dem panzerkuppelförmigen Schädel reglos im Kontursessel hinter den Kontrollen der Hauptzentrale seines Netzgängerschiffs gesehen hätte, wäre wohl kaum auf den Gedanken gekommen, daß der Gigant tiefer Gefühle und Gedanken fähig sei.
    Doch genauso war es. Der Haluter nahm mit allen Sinnen die Eindrücke in sich auf, die seine drei rotglühenden Augen ihm vermittelten.
    Er war tiefbewegt und von einer unglaublichen Faszination ergriffen.
    Und eine Sehnsucht erfüllte ihn, die alle Intelligenzen seiner Entwicklungsstufe mit ihm gemein hatten: die Sehnsucht, hinter den vielfältigen Erscheinungen das Wesen des Universums zu erkennen.
    Aus dem Rachenmund des Giganten quoll ein dumpfes Grollen hervor: Ausdruck der Frustration angesichts der Einsicht, daß diese Erkenntnis für Intelligenzen seiner Entwicklungsstufe unerreichbar war und bleiben würde.
    Intelligentes Leben mußte sich viel weiter und viel höher entwickeln und zu etwas ganz anderem werden, als Icho Tolot und andere Intelligenzen der gleichen Entwicklungsstufe waren, um begreifen zu können, was sich ihnen mit der materiellen Erscheinungsform des Universums offenbarte.
    Falls intelligentes Leben sich überhaupt jemals so weit entwickeln würde!
    Doch hielt die Frustration bei Icho Tolot nicht lange an, denn er hatte es gelernt, sich mit den Möglichkeiten und Mitteln zu bescheiden, die ihm zur Verfügung standen.
    Er musterte die Kontrollen und stellte fest, daß der Zeitpunkt für einen Orientierungsaustritt aus dem Psionischen Netz vorteilhaft war, denn er befand sich ziemlich genau auf der Mitte der „Strecke" von 2,35 Millionen Lichtjahren, die zwischen Absantha-Gom und M87 lag.
    Eine Schaltung bewirkte, daß der Bordcomputer der HALUTA alle Operationen veranlaßte, die für das Ausfädeln des Schiffes aus dem Psionischen Netz erforderlich waren.
    Gleich darauf erlosch die faszinierende Buntheit, die der Normalraum aus dem Psionischen Netz heraus bot. Jenseits der transparenten Panzerplastkuppel über der Hauptzentrale wurde es dunkel.
    Erst nach einiger Zeit, die selbst die infrarotsensiblen Augen eines Haluters brauchten, um sich auf wesentlich veränderte Lichtverhältnisse einzustellen, nahm er außer der schwarzen Leere des Alls noch etwas anderes wahr.
    Winzige, matte Lichtflecken, die Galaxien der unmittelbaren Umgebung. Ein Lichtfleck in Fahrtrichtung war ein wenig größer und heller als die anderen: M87, die Zielgalaxis. Details ließen sich jedoch mit bloßem Auge nicht erkennen.
    Das traf auch auf den noch ein wenig größeren und helleren Lichtfleck zu, der sich Tolots Augen darbot, als

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