Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1419 - Der Tod eines Cynos

Titel: 1419 - Der Tod eines Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er sich mit dem Kontursitz so drehte, daß er dorthin blickte, wo er herkam: auf die Doppelgalaxis Absantha-Gom/Shad.
    Durch „geflüsterte" Befehle wies der Haluter das Bordgehirn an, die Hyperortung zu aktivieren und die in optische Bilder umgewandelten Ortungsdaten von M87 und von Absantha-Gom/Shad auf die Innenseite der Transparentkuppel zu projizieren.
    Und noch von einer anderen Galaxis: von NGC 4594, auch Gruelfin oder Sombrero-Galaxis genannt.
    Fast im selben Moment „standen" die Projektionen.
    Zuerst musterte Icho Tolot die von Gruelfin, der Galaxis, die von den drei projizierten Galaxien am weitesten von seiner derzeitigen Position entfernt war, weil sie nicht zum Virgo-Haufen gehörte, sondern ihm, von der Milchstraße aus gesehen, vorgelagert war.
    Nachdenklich musterte der Haluter das seltsame Gebilde: in der Mitte ein großer, kugelförmiger Kern von sehr heller Leuchtkraft, dann ein Übergangsgebiet mit Andeutungen von Spiralarmen und schließlich ein dunkler Ring aus undurchsichtiger Staubmaterie.
    Der Haluter lachte glucksend, als er daran dachte, daß nur die Terraner, seine liebsten Freunde, auf den Gedanken hatten kommen können, daß Gruelfin die Gestalt eines Sombrero-Hutes besaß - und auch nur Terraner hatten diesen Vergleichsnamen in ihren Galaxien-Katalog einbringen können.
    Tolot wurde jedoch bald wieder ernst, denn er dachte an Wesen, die ebenfalls seine Freunde waren und die dominierenden Zivilisationen innerhalb von Gruelfin präsentieren: die Cappins mit ihren vielen Untervölkern wie beispielsweise Ganjasen und Takerern.
    Vor knapp siebzehn Jahren hatten Menschen zum letztenmal etwas über Gruelfin und die Cappin-Völker gehört. Es war eine überwiegend schreckliche Geschichte gewesen, denn sie hatte von zahlreichen Bruderkriegen der Cappin-Völker untereinander erzählt, die beinahe die ganze Spezies ausgerottet hätten.
    Diese Phase war jedoch schon vor dem bisher letzten Kontakt beendet gewesen.
    Friede herrschte in Gruelfin. Die Völker durften nach der langen Nacht des Niedergangs den strahlenden Glanz einer neuen Blüte ihrer Zivilisationen erwarten.
    Ovaron hatte ihnen entscheidend zum Durchbruch verhelfen: Ovaron, der ehemalige Ganjo, der nach seinem körperlichen Tod im Jahre 3580 A.D. als Bewußtseinsinhalt ins Psionische Netz verschlagen wurde und dort lange ziellos umherirrte, bis er endlich den Netzgänger Tornybred traf, der ihm beibrachte, das Netz gezielt als Transportmittel zu nutzen und Kontakt zu körperlich lebenden Cappins aufzunehmen, die die Fähigkeit der Pedotransferierung besaßen.
    Ovaron hatte die Cappin-Völker auch vor der Gefahr gewarnt, die ihnen durch die Ewigen Krieger aus der Mächtigkeitsballung ESTARTU drohte.
    Nur dadurch war es im Jahr 385 NGZ möglich gewesen, den Ewigen Krieger Gun Nliko, der in Gruelfin eindringen wollte, zu vernichten. Im Jahre 429 hatten Cappins diese Geschichte Terranern erzählt Seitdem hatte es keine Nachrichten mehr aus Gruelfin gegeben - und der Haluter fragte sich, was in der Zwischenzeit aus ihren Völkern geworden war, ob sie den Frieden bewahrt hatten und ob es ihnen gelungen war, eventuelle weitere Vorstöße der Ewigen Krieger zurückzuschlagen.
    Nach einem Blick auf die sich überlappenden Galaxien Absantha-Gom und Absantha-Shad wandte sich der Haluter der Projektion von M87 zu (beziehungsweise von Druithora, wie die dominierenden Völker der Kugelgalaxis ihre Sterneninsel nannten).
    Sein Stoffwechsel beschleunigte sich, als er die kugelförmige Sterneninsel musterte, wo die Wiege jener Evolutionskette gestanden hatte, aus der sich nicht nur Uleb und Pelewon, sondern auch die Haluter entwickelt hatten. M87 war eine der größten bekannten Galaxien überhaupt.
    Mit ihren rund 1500 Milliarden Sonnenmassen übertraf sie die Milchstraße um ein Vielfaches - und trotz ihrer kompakten Kugelform betrug ihr Durchmesser 200.000 Lichtjahre, war also doppelt so groß wie der der Milchstraße.
    Auch was die Kugelsternhaufen betraf, die sich in ihrem Halo befanden, übertraf sie die Milchstraße bei weitem. Mit rund tausend kugelförmigen Sternballungen besaß sie mehr als dreimal soviel als die Milchstraße.
    Das Gewaltigste an M87 aber war der gigantische Materiestrahl von über 5000 Lichtjahren Länge, der im genauen Zentrum dieser Galaxis entsprang, stark polarisiertes Licht ausstrahlte und eine der kräftigsten Quellen von Radiostrahlung im bekannten Universum darstellte.
    Icho Tolot holte den Jet durch Schaltung

Weitere Kostenlose Bücher