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1419 - Mandragoros Mörderfee

1419 - Mandragoros Mörderfee

Titel: 1419 - Mandragoros Mörderfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verlass den Wald so schnell wie möglich. Vielleicht wird Mandragoro dann Gnade kennen, aber du musst weg!«
    »Ich werde auch gehen. Allerdings mit dir gemeinsam, und wir werden auch ein Ziel haben.«
    »Ach ja? Und welches?«
    »Ich will zurück zu dem Baum!«
    Trotz des Griffs zuckte Cora zusammen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Es hatte ihr buchstäblich die Sprache verschlagen.
    »Und dann?«
    »Ich will Mandragoros Macht brechen, und ich will wissen, was mit meinem Freund John Sinclair geschehen ist.«
    »Das kann ich dir sagen.«
    »Ich höre.«
    Sie musste erst kichern, bevor sie stockend Antwort gab.
    »Er wird in die Falle gelaufen sein. Und wer dem Baum einmal in die Hände gefallen ist, wird nichts mehr sagen können. Der Baum ist der Henker. Er bringt diejenigen um, die gegen Mandragoro sind. Dein Freund hat keine Chance. Der Baum wird sich ihn geholt haben, und er wird ihn langsam erwürgen.«
    »Danke, das reicht.«
    Cora war so überrascht, dass sie keine Antwort gab. Das Schweigen allerdings dauerte nicht lange an, denn Suko übernahm das Wort.
    »Dann werden wir beide einen Spaziergang machen, und ich rate dir, alles zu tun, was ich will.«
    »Was willst du denn?«
    »Zum Baum.«
    »Um einen Toten aus dem Geäst zu pflücken?«, höhnte sie.
    »Das ist nicht sicher.«
    »Für mich schon!«
    Nach dieser Antwort zerrte Suko Cora Shannon auf die Füße.
    »Und nun Abmarsch. Solltest du zu fliehen versuchen, ist es vorbei mit dir.«
    »Keine Sorge, ich bin selbst gespannt…«
    ***
    Es ging mir nicht nur schlecht, es ging mir sauschlecht. Diese verdammten langen Blätter hatten es geschafft, mich weiter in den Baum zu ziehen und an einen Platz zu bringen, von dem aus eine Flucht für mich unmöglich war.
    Ich war durch die langen Lianen gefesselt und klemmte dazu im Geäst fest. So kam ich weder auf die eine noch auf die andere Weise frei. Ich konnte mich nicht mal mehr zur Seite drehen. Meine Arme wurden mir weiterhin eng an den Körper gepresst, und zwei verdammte Lianen hatten sich um meinen Hals gewickelt.
    Mandragoro hatte gewonnen, das musste ich zugeben. Dieser Baum gehorchte seinen Gesetzen. Mit einem Schub von Galgenhumor dachte ich daran, dass am Stamm diejenigen Souvenirs hingen, die einmal den Menschen gehört hatten, bevor sie in Mandragoros Falle gerieten.
    Jetzt fragte ich mich, was man von mir an den Baumstamm hängen würde. Vielleicht das Kreuz? Oder die Beretta?
    Ich hatte keine Ahnung, aber ich spürte den Druck, der immer stärker wurde. Nicht allein an der Kehle, sondern auch um die Brust herum, und er breitete sich bis zum Rücken aus.
    Ich starrte nach oben.
    Helligkeit schimmerte hier und da durch den dichten Baumwipfel, der sich aus unzähligen Ästen und Zweigen zusammensetzte, um so das gewaltige Dach bilden zu können.
    Das Licht sickerte nach unten. Manchmal streifte es einige Blätter und gab ihnen einen goldenen Glanz. An einer anderen Stelle entdeckte ich einen Flickenteppich aus Lichtpunkten.
    Aber ich sah nichts, was mir eine Chance gab, mich aus dieser Lage zu befreien.
    Wieder rauschte es um mich herum. Das Geräusch blieb allerdings begrenzt.
    Es breitete sich nicht innerhalb des Waldes aus, und ich hatte das Gefühl, als würde etwas Unsichtbares den Wald streifen.
    Ich konnte mir denken, was dort passierte, und wartete trotz meiner verdammten Lage auf eine entsprechenden Nachricht.
    Sie kam auch.
    Eine Stimme, ein Raunen. Aus jedem Blatt schien ein Ton zu dringen, der sich dann zu dieser gewaltigen und trotzdem leisen Stimme vereinigte, die für mich eine Botschaft hatte.
    »Du hättest dich nicht gegen mich entscheiden sollen, John Sinclair. Es tut mir Leid. Deine Chance hast du gehabt, aber nur einmal. Jetzt ist sie vorbei. Ich ziehe mich zurück. Ich überlasse dich Cora und den Kräften des Baums. Es kann ja sein, dass du es schaffst, dich zu befreien, dann sieht alles anders aus. Aber es ist auch möglich, dass der Baum stärker ist. Bisher war er das. Ich kann nicht aus meiner Haut, und du kannst es auch nicht, John Sinclair.«
    Da hatte er so verdammt Recht. Aber ich war sauer. Sogar mehr als das, und ich hatte Angst.
    Wieder hörte ich das leise Rascheln, das allerdings schnell verging.
    Mir war in diesem Moment klar, dass sich der Umweltdämon zurückgezogen hatte.
    Während seines Erscheinens hatte ihm der Baum gehorcht, und der Druck um meinen Hals war ein wenig gelockert worden. So hatte ich besser atmen können, nur war ich nicht dazu

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