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1419 - Mandragoros Mörderfee

1419 - Mandragoros Mörderfee

Titel: 1419 - Mandragoros Mörderfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen, ihm eine Antwort zu geben. Seine Worte hatten mich so tief beeindruckt, dass die Angst um mein Leben etwas in den Hintergrund getreten war.
    Aber sie kehrte zurück.
    Und das nicht schlagartig, sondern schleichend. Sie war wie ein Kriechtier, das sich in meinen Körper bohrte und mein gesamtes Denken übernahm. Mir kam nichts anderes mehr in den Sinn.
    Ich musste ausschließlich an das denken, was vor mir lag.
    Es war ein schrecklicher Tod, der sich durch die Art des Sterbens sicherlich noch lange hinziehen würde.
    Ich erlebte mit, wie sich die verdammten Schlingen um meinen Körper herum immer fester zuzogen. Es begann nicht an der Kehle.
    Ich erlebte die Folter zuerst an den Füßen und den Waden. Danach zog sie sich immer höher, sodass zuerst mein Bauch und wenig später auch meine Brust betroffen war.
    Dass als Nächstes der Hals an der Reihe sein würde, stand für mich fest.
    Und was dann geschah, daran wollte ich erst gar nicht denken, aber ich hatte das Gefühl, dass der Sensenmann bereits unsichtbar über mir schwebte…
    ***
    Auch Suko gehörte zu den Menschen, die auf ihre Gefühle achteten.
    So lauschte er auf seine innere Stimme, die ihm sagte, dass er sich beeilen musste.
    Es war bereits zu viel Zeit vergangen, und in dieser Zeit hatte einiges passieren können.
    War es passiert? War John Sinclair ebenfalls ein Opfer dieses Baumes geworden?
    Suko konnte es nicht sagen. Er hatte Cora Shannon auch nicht fragen wollen. Sie sollte nichts von seinen Sorgen merken, die ihn so quälten. Aber er trieb sie an.
    Im Griff hielt er sie nicht mehr. Er hatte sie entwaffnet, und sie wusste genau, dass die Mündung einer Waffe auf ihren Rücken gerichtet war. Entkommen konnte sie ihm nicht, denn eine Kugel war immer schneller. Sie traf auch in diesem ungewöhnlichen Zwielicht eines fast verwunschenen Waldes.
    Und Cora kannte den Weg. Sie wusste genau, wohin sie sich begeben musste. Suko passte auf sie auf wie ein Schießhund. Er orientierte sich an den Geräuschen des Wassers, die immer lauter wurden.
    Für Suko war klar, dass sie sich dem Wildbach näherten, und genau dort stand der Baum.
    Immer wenn sich Cora umdrehte, weil sie Suko angreifen wollte, stieß er sie vor.
    »Weiter, verdammt! Ich will hier keine großen Pausen einlegen. Ist das klar?«
    »Du wirst die Hölle erleben, verdammter Chinese.«
    »Abwarten!«
    Sie gingen weiter. Suko sah, dass sich vor ihnen die Lichtverhältnisse veränderten. Es wurde heller, und das Rauschen des Wassers hatte sich verstärkt. Es gab jetzt auch lichtere Stellen, die sie für sich ausnutzen konnten, und plötzlich sah Suko das Schattenbild eines gewaltigen Baums vor sich.
    Das Ziel – ihr Ziel!
    Suko kannte den Baum. Er hatte ihn allerdings nur von der Vorderseite gesehen, jetzt näherte er sich von der anderen und musste erkennen, dass er von dieser Seite aus genauso aussah.
    Hoch und verdammt breit nahm er seinen Platz ein. Alle anderen Bäume wirkten so, als wären sie in seinem Schatten verkümmert. Er schaute am Stamm vorbei und sah in Bodenhöhe das funkelnde Wasser, das durch das Bachbett schäumte und von zahlreichen Strudeln begleitet wurde.
    Er stieß seine Gefangene noch ein paar Meter nach vorn, bis sie vor dem Baum standen. Gut fühlte sich Suko nicht. Er hatte erwartet, seinen Freund John Sinclair zu sehen.
    Stattdessen war die Umgebung des Baumes menschenleer. Und als er in die Höhe schaute, da sah er die langen, mörderischen Blätter nach unten hängen, die darauf zu lauern schien, ein Opfer zu fassen zu kriegen. Der Begriff Opfer war schnell einzukreisen. Bei ihm konnte es sich nur um John Sinclair handeln.
    Er packte Cora an der Schulter und riss sie zu sich heran. »Wo befindet sich John Sinclair?«
    Mit dem linken Daumen deutete sie nach oben und grinste dabei.
    »Im Baum?«, vergewisserte sich Suko.
    »Wo liegen die Toten sonst?«
    Die Antwort ließ Sukos Gesicht starr werden. Er legte den Kopf zurück und schaute hoch.
    Der dicht gewachsene Baumwipfel verbarg alles. Suko sah nichts.
    Es gab keinen Menschen, der dort oben hing, aber so leicht wollte er nicht aufgeben.
    Er holte die kleine Leuchte hervor. Dabei behielt er Cora Shannon im Auge. Noch bevor er die Leuchte einschaltete, rief er den Namen seines Freundes.
    »John…?«
    Die Antwort war ein leiser und sehr gequälter Schrei…
    ***
    Die verdammten Fesseln wanderten weiter. Sie krochen, sie bewegten sich, sie zuckten, und ich versuchte alles, um mich aus ihrer Umklammerung zu

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