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142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

Titel: 142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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als vergewisserte es sich, daß ihm auch niemand folge. Dabei lief es
weiter - und der PSA-Agentin direkt in die Arme.
    Das Kind fuhr zusammen und gab einen
Aufschrei von sich.
    Claudine ließ schnell die Pistole
verschwinden, ehe das Kind die Waffe sehen konnte.
    »Nanu ?« sagte
X-GIRL-F erstaunt. »Wer bist du denn, und wie kommst du hierher ?«
    »Ich heiße Francine«, schnappte das Mädchen
nach Luft. Seine großen Augen waren auf die Fremde gerichtet, und Claudine
erkannte, daß dem ersten Moment der Furcht Neugier und Interesse gewichen
waren. Die kleine Francine machte einen ausgesprochen hellen und aufgeweckten
Eindruck und sah nicht so aus, als würde sie sich so leicht aus der Fassung
bringen lassen. »Ich ... ich wohne hier in der Nähe .«
    »Ach - und wo? Hast du ein Haus im Wald ?« Claudine Solette lächelte und gab sich naiv.
    »Nein, nicht direkt, aber ganz in der Nähe.«
    »Und dann machst du wohl, wenn es dir langweilig
wird, hin und wieder einen Spaziergang durch den Wald, wie ?«
    »Mhm«, nickte Francine, und ihre Zöpfe
flogen.
    »Und hast du keine Angst ?«
    »Angst? Nein, wieso? Vor wem?«
    »Nun, zum Beispiel vor Fremden, die hier
herumstreichen. Wie ich zum Beispiel. Wir kennen uns nicht und doch unterhältst
du dich mit mir .«
    »Warum auch nicht, Mademoiselle? Sie sehen
doch ganz sympathisch aus .«
    Claudine lachte. »Ich könnte trotzdem etwas
Schlimmes im Schild führen. Man sieht Menschen nicht immer an, wie sie sind und
was sie wollen. Haben deine Eltern denn nichts dagegen, wenn du hier allein im
Wald herumstreifst ?«
    »Nein, überhaupt nicht. Die Luft im Wald ist
gesund, besser als in einer großen Stadt, wo viele Autos fahren...«
    Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen.
Aber die Art, wie sie erfolgte, machte Claudine Solette doch nachdenklich.
Francine war zu schnell, zu lebhaft und sagte es mit einer
Selbstverständlichkeit die eigentlich zum Widerspruch Anlaß gab.
    Diesen Widerspruch aber unterließ Claudine
absichtlich, um den Gesprächsfaden nicht zu verlieren.
    Sie stellte sich vor, nannte ihren vollen
Namen und wollte gern wissen, wie Francine sonst noch hieß.
    »Seautant... Ich bin Francine Seautant«,
wurde ihr mitgeteilt.
    »Dann kommst du vom Gestüt ?«
    »Ja.«
    »Liegt es denn so nahe ?«
    »Auf der anderen Seite des Waldes.«
    »Wie weit ist das noch ?«
    »Warum, Mademoiselle ?« stellte das Mädchen die Gegenfrage, »warum wollen Sie das wissen?«
    »Ich bin auf dem Weg dorthin«, gab die
PSA-Agentin Auskunft. Die Tatsache, daß das dunkelblonde Mädchen sie mit
»Mademoiselle« ansprach, berührte sie eigenartig. »Warum sagst du Mademoiselle
zu mir und nicht Madame ?«
    »Sie tragen keinen Ehering, Claudine. Da muß
ich auch nicht Madame sagen .«
    Die PSA-Agentin schmunzelte.
    »Hat es einen besonderen Grund, daß du dich
gerade jetzt hier im Wald aufhältst ?« Claudine Solette
hatte die gespenstische Erscheinung von vorhin keineswegs vergessen. Das Gefühl
von Gefahr nagte unablässig in ihr und wollte nicht weichen.
    »Ich mag Pilze und kenne mich gut damit aus.
Ich wollte für heute mittag welche holen .«
    »Und dann hast du keinen Korb dabei ?« fragte X-GIRL-F verwundert. »Außerdem ist es kühl,
Francine. Du hast für einen Ausflug im Herbstwald reichlich wenig an .«
    Das Mädchen stutzte einen Moment und lief rot
an. Drei Sekunden zeigte sie Unsicherheit, und Claudine Solette war sofort
klar, daß sie einen wunden Punkt getroffen hatte.
    »Mir macht das nichts aus !« kam die flink gesuchte Ausrede gekonnt über ihre Lippen. »Ich friere nicht. Den
Korb für die Pilze hole ich später. Ich suche hier oft welche und muß erst mal
nach- sehen, ob überhaupt welche nachgewachsen sind. So schnell geht das
nämlich nicht .«
    Claudine Solette ließ die Ausrede gelten.
Instinktiv fühlte sie, daß die Anwesenheit des Mädchens einen ganz anderen
Grund hatte. Aber welchen? Unwillkürlich mußte die Agentin wieder an die
Erscheinung der Kuttengestalt mit der riesigen Sense denken. Bestand hier ein
Zusammenhang?
    »Francine!« Die Stimme scholl durch den Wald.
»Francine?! Du kleines Biest. Wo bist du ?«
    Das aschblonde Mädchen warf den Kopf herum
und blickte zurück.
    Claudine Solette starrte nach vorn. Ziemlich
weit entfernt zwischen den Stämmen tauchte eine Gestalt auf. Schwarz und Weiß
stachen aus dem Dunst des Nebels hervor, der fast verschwunden war.
    Eine junge Frau mit einem enganliegenden,
schwarzen Kleid und einer kleinen

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