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142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

Titel: 142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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letzten Zeit ist die Familie
besonders nervös ... Hier im Haus, Mademoiselle Solette«, berichtete Josephine
hastig und wispernd, »wurde seit jeher viel gelesen. Aber die Stöße von
Zeitungen, die sie sich aus allen Teilen des Landes kommen lassen, auch
fremdsprachige aus London, nehmen in beängstigendem Maß zu. Es sieht gerade so
aus, als wollten Madame und Monsieur sich mit Papier verbarrikadieren .«
    Die PSA-Agentin bekam einen Teil der
Zeitungen zu sehen. Sie lagen stapelweise auf und neben dem Schreibtisch im
Arbeitszimmer Monsieur Seautants. Die Schlagzeilen bestimmter Vorgänge in
London und Paris waren unterstrichen. Die geheimnisvollen und beklemmenden
Mordfälle, die die Polizei in London und Paris in Atem hielten, waren rot
angestrichen und hatten das besondere Interesse hier im Haus gefunden.
    »Monsieur und Madame fürchten, daß die Gefahr
für die Familie durch jene rätselhaften Morde größer geworden ist...« Josephine
redete wie in Trance. Ihr Blick war abwesend auf Claudine Solette gerichtet,
aber sie schien die PSA-Agentin in Wirklichkeit überhaupt nicht wahrzunehmen.
»Rache aus der Vergangenheit, für das, was die Vorfahren von Monsieur Seautant
dem Marquis angetan haben, werden sie büßen müssen... Die Stunde ist nah, wo
die Kraft des Marquis groß genug sein wird, auch die letzten Barrieren
niederzureißen. Dann wird er ein Blutbad anrichten und alle Seautants
ausrotten. Keiner wird seiner Rache entgehen .«
    Die Lippen des Hausmädchens bewegten sich
kaum. Die Stimme klang abwesend und dumpf.
    »Josephine!« Claudine Solette packte die wie
hypnotisiert vor ihr Stehende an beiden Schultern und schüttelte sie heftig.
»Josephine! Was ist denn? Was reden Sie da? Kommen Sie zu sich !«
    Der Ausdruck in den Augen veränderte sich.
»Was ist? Mademoiselle! Wie komme ich hierher... wieso halten Sie sich im
Arbeitszimmer von ... Monsieur Seautant auf ?«
    Schweiß perlte von Josephines Stirn, und sie
blickte verwirrt. Schnell schob sie Claudine Solette aus dem Zimmer und
verschloß es wieder hinter sich.
    »Ich muß den Verstand verloren haben«, kam es
tonlos über die Lippen des Dienstmädchens. »Wie konnte ich nur Sie - eine
Fremde - einfach da hineinführen ?«
    »Sie wollten mir die Zeitungen zeigen.
Josephine.«
    Die Angesprochene griff sich an die Stirn.
»Aber warum? Aus welchem Grund? Was geht sie das alles an? Bitte, Mademoiselle,
vergessen Sie, was passiert ist... Mein Verstand muß kurzfristig ausgesetzt
haben. Erzählen sie um Himmels willen kein Wort davon den Herrschaften, wenn
sie zurückkommen! Das würde mich meine Stellung kosten...«
    »Versprochen, Josephine! Machen Sie sich
keine Sorgen! Von mir wird niemand etwas erfahren ...«
    Das Hausmädchen atmete auf und setzte in der
Küche ihre Arbeit fort.
    Claudine Solette alias X-GIRL-F begriff, was
in diesen Minuten geschehen war. Josephines Bewußtsein war durch eine fremde
Kraft beeinflußt worden. Sie hatte Dinge gesagt, die sie nicht hatte sagen
wollen, und an die sie sich nicht mal mehr erinnerte.
    »Mademoiselle Claudine ?« rief Francine in dem Augenblick von oben, und ihre Schritte polterten gleich
darauf auf der Treppe. »Wo bleiben Sie denn? Der Cocktail... wird ja sauer .«
    »Ich komme schon .« Zwei Treppen auf einmal nehmend, eilte die Agentin nach oben. Die hölzernen
Stufen ächzten unter ihren Schritten.
    Claudine passierte die erste Etage, und es
fiel ihr auf, daß auch die Türen hier oben durch das Kreuz mit dem Medaillon
versehen waren.
    Francine streckte ihren Kopf über das
Treppengeländer und klatschte in die Hände, als Claudine nach oben kam.
    Das Zimmer des Mädchens sah aus wie ein
Spielzeugladen, in dem ein Erdbeben gehaust hatte.
    Alles lag drunter und drüber. Große
Stofftiere wie Donald Duck, Goofy, ein eineinhalb Meter großer Teddy, und
lauter bekannte Figuren aus den gängigsten Comics gaben sich auf dem Bett und
an der Wand dem Eingang gegenüber ein Stelldichein.
    Hinter der Tür stand eine lebensgroße
Darstellung von Asterix, der die Eintretende angrinste.
    Ein Puppenhaus nahm fast ein Drittel des
Zimmers ein.
    Das einzige, was überschaubar und aufgeräumt
war, war ein runder Tisch in der Mitte des Zimmers.
    Zwei hohe Longdrink Gläser standen darauf.
Auf einem Rechaud wurde ein Topf mit Milch warmgehalten.
    Francine bot ihrem Gast einen Platz an,
plauderte munter drauflos und goß dann die Gläser voll.
    »Ein Milchmixgetränk, Claudine«, erklärte
Francine Stolz. »Viel Milch,

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