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1421 - Totenklage

1421 - Totenklage

Titel: 1421 - Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Text zu überfliegen.
    Bill Conolly teilte ihr mit, dass er sie besuchen wollte. Und er würde nicht allein kommen, sondern einen Freund namens John Sinclair mitbringen, der sich mit gewissen übersinnlichen Phänomenen beschäftigte, wie er schrieb.
    Elena Davies bekam weiche Knie. Sie fing sogar an, leicht zu zittern. Als sie die Nachricht ausgedruckt hatte, las sie sie zweimal, um sicher zu sein, sich auch nicht getäuscht zu haben. Dabei setzte sie sich auf den Schreibtischstuhl und blieb da erst mal für einige Minuten hocken.
    Wurde alles gut?
    Sie konnte es nur hoffen, und sie drückte sich dabei selbst die Daumen. Es musste einfach klappen. Trotz ihrer Behinderung sah Elena ihr Leben als positiv und glücklich an, denn viele andere Menschen hatten es da schwerer.
    Bill Conolly hatte auch gemailt, dass er noch am heutigen Tag eintreffen würde, was sie ebenfalls toll fand, sie aber gleichzeitig leicht erschreckte, weil sie nichts zu trinken im Haus hatte, was sie den Besuchern hätte anbieten können.
    Ich muss einkaufen!, dachte sie und war ganz nervös. Auch hatte sie Angst davor, dass die Besucher mit ihrer Behinderung nicht zurechtkamen, aber das war zweitrangig.
    Ein Zeitpunkt war nicht angegeben worden. Die Männer kamen aus London. Sehr lange mussten sie nicht fahren. Ungefähr drei Stunden in Richtung Westen, dann hatten sie ihr Ziel erreicht.
    Der kleine Ort, in dem sie wohnte, lag am Rande des Moors. Die Menschen hier ernährten sich entweder von der Landwirtschaft oder arbeiteten bei einem großen Lebensmittelhersteller, der hier das Zwischenlager für die Belieferung des südlichen Englands eingerichtet hatte. Es gab eine gute Autobahnverbindung im Norden, und auch andere Firmen waren nachgezogen und hatten das Gelände für einen Spottpreis erworben.
    Sie lächelte zum ersten Mal wieder erleichtert, als sie ihre Basttasche in die rechte Hand nahm und die Wohnung verließ. Sie musste die alte Holztreppe hinabgehen, traf unten auf die Hausbesitzerin, die den Flur wischte, und lächelte der Frau zu.
    Schnell ging sie hinaus. Der Sonnenschein tat ihr gut. Er wärmte nicht nur die Haut, er erhellte auch ihr Gemüt, und für einige Augenblicke spürte sie das Gefühl von Freiheit. Elena überlegte sogar, in einem kleinen Café etwas zu frühstücken, doch den Gedanken verwarf sie wieder. Sie wollte einkaufen und so schnell wie möglich wieder zurück in ihre Wohnung gehen. Wenn die beiden Männer sehr früh losgefahren waren, dann konnte es sein, dass sie auch früh hier eintrafen, und sie wollte sie auf keinen Fall verpassen. Es wäre schlimm gewesen, wenn sie vor der geschlossenen Tür gestanden hätten.
    Es gab mehrere Läden im Ort, in denen sie einkaufte.
    Man kannte sie überall.
    Sie wurde angelächelt, sie lächelte zurück. Elena schlenderte an den Auslagen vorbei. Sie kaufte mehrere Flaschen Mineralwasser, auch ein Sixpack Bier, etwas Obst und geschnittenes Brot.
    Alles wirkte so herrlich normal. Die Sonne schien, die Menschen waren freundlich, denn diese schönen klaren Tage gab es nicht oft.
    In der Regel war es so, dass sich der Sumpf schon bemerkbar machte. Man roch ihn eigentlich immer. Auch an den Dunst oder feinen Nebel hatten sich die Menschen hier gewöhnt.
    So richtig bekam man den feuchten Geruch nie weg. An diesem Tag jedoch hatte sie das Gefühl, als wäre er nie vorhanden gewesen.
    Nachdem sie den Laden verlassen hatte und die Brille mit den dunklen Gläsern wieder vor ihren Augen saß, wollte sie so schnell wie möglich wieder zurück in ihre kleine Wohnung gehen.
    Doch sie kam nur wenige Schritte weit, da erwischte es sie wieder.
    Die Angst war wieder da!
    Elena blieb stehen und atmete scharf ein. Dabei schloss sie die Augen. Sie wollte sich nicht länger mit diesem Gefühl befassen, aber es ging nicht anders.
    Die Furcht blieb. Sie drückte, sie war wie eine Botschaft, und Elena merkte, dass sie wieder anfing zu zittern. Sehr schnell erreichte sie eine Bank, auf der sie sich niederließ. Geschützt wurde die Bank durch das Blätterdach einer großen Platane, die auf einem Platz im Ort wuchs, der ansonsten leer war.
    Die junge Frau brauchte die Pause. Sie atmete tief durch. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn. Sie musste schlucken.
    Die Augen bewegten sich. Die Blicke irrten hin und her. Sie verspürte das dringende Bedürfnis, nach Gegnern Ausschau zu halten, aber sie konnte keine entdecken, obwohl sie das Gefühl hatte, von verschiedenen Seiten beobachtet zu

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