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1421 - Totenklage

1421 - Totenklage

Titel: 1421 - Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf, um Sheila Conolly zu begrüßen…
    ***
    Drei Tage waren vergangen und drei Nächte. Tage und Nächte voller Angst und Sorge.
    Elena Davies hatte sich verkrochen. Sie lebte in ihrer Wohnung wie eine Maus im Pappkarton, und die Furcht wollte einfach nicht von ihr weichen. Sie empfand sie wie einen Mantel, den sie leider nicht abstreifen konnte.
    Bei ihrem Job hatte sie eine Pause eingelegt. Die Kreativität bei ihr war verschwunden. Elena war jemand, der Internet-Seiten designte, bei ihr konnte man die eigene Homepage bestellen. Sie schmücke sie aus und setzte sie ins Netz.
    Sie hatte der Modefirma per E-Mail abgesagt. Eine Auszeit von mindestens einer Woche hatte sie sich erlaubt und war froh, dass der Kunde zugestimmt hatte. Hier kam es nicht auf einen Termin an. Es ging um die Kollektion für den Herbst, und da war noch etwas Zeit.
    Wichtig war der Brief.
    Lange genug hatte sie überlegt, wie sie sich verhalten sollte. Mochten andere Menschen auch davon ausgehen, dass die Stimmen in ihrem Kopf Einbildung gewesen waren, sie sah das nicht so. Und es musste Menschen geben, die ähnlich dachten.
    Eingefallen aus ihrem eigenen Bekanntenkreis war ihr niemand.
    Aber sie hatte sich an den Schulfreund ihres Vaters erinnert. Er war Reporter, vielen Dingen gegenüber aufgeschlossen, und er kannte sich in der Welt, aber auch im eigenen Land aus.
    Sie hatte Glück gehabt. Der Mann hatte ihr helfen können, und so hatte sie sich dann an einen gewissen Conolly gewandt und sich das von der Seele geschrieben, was sie bedrückte. Jetzt konnte sie nur darauf hoffen, dass sich dieser Mann, der sich für übernatürliche Dinge interessierte, auch meldete.
    Am Morgen des dritten Tages war noch immer nichts passiert. In der vergangenen Nacht hatte Elena schlecht geschlafen und war auch später aufgestanden als sonst. In ihrer kleinen Wohnung war es recht stickig, und so öffnete sie erst mal einige Fenster, bevor sie sich unter die Dusche stellte.
    Das Wasser wusch vieles von ihr ab. Vor allen Dingen den leichten Schweiß, der auf ihrem Oberkörper lag. Aber die Gedanken konnte das Wasser nicht wegschwemmen. Die blieben, und sie drehten sich immer wieder nur um die nahe Vergangenheit und die nahe Zukunft. Beim Abtrocknen musste sie sich stets klar machen, dass sie nicht verrückt war und die Stimmen tatsächlich gehört hatte.
    Draußen schien bereits die Sonne. Elenas kleine Wohnung lag im obersten Stock des alten Mietshauses, in dem drei Parteien lebten.
    Ganz unten die Vermieterin, eine Witwe, in der ersten Etage ein berufstätiges Ehepaar, das praktisch nur am Wochenende zu Hause war, weil die beiden beruflich meist unterwegs waren, und oben, wo es bereits leicht schräg war, hatte Elena ihr Domizil.
    Dort war es am wärmsten, aber sie hatte auch den besten Blick, wenn sie aus dem Fenster schaute. Das tat sie, nachdem sie sich angekleidet hatte.
    Ein schlichtes Kleid, das weit genug war, um nicht auf der Haut zu kleben. Es reichte ihr bis zu den Waden, hatte einen runden Ausschnitt und wurde durch Knöpfe geschlossen. Darin fühlte sie sich wohl, und sie streifte auch keine Schuhe über.
    Die Gedanken waren stets präsent. Sie ließen sich nicht abschütteln. Ständig dachte sie an die bewusste Nacht, in der sie die Stimmen gehört und den Mörder gesehen hatte. Es war so schrecklich und einschneidend gewesen. Und es würde weitergehen. Je länger sie sich damit beschäftigte, umso mehr war sie davon überzeugt, von diesem Menschen doch gesehen worden zu sein.
    Die Wohnung unter dem Dach war nicht besonders geräumig.
    Aber sie hatte ein recht großes Zimmer, in dem Elena Davies praktisch lebte und auch arbeitete. Zum Schlafen ging sie in die kleine Kammer, in der auch ein Fernseher stand.
    Ihr erster Blick galt dem Computer, kaum dass sie einen Schritt über die Schwelle gesetzt hatte.
    Die Lampe neben dem Bildschirm blinkte. Es war für sie ein Zeichen, dass eine Nachricht eingetroffen war. Auf dem normalen akustischen Weg hätte sie nichts gehört, so aber wusste sie durch das helle Blinken Bescheid, dass jemand etwas von ihr wollte.
    Plötzlich wurde sie nervös. Ein Gefühl sagte ihr, dass es Bill Conolly war, der ihr eine Antwort gemailt hatte, und so öffnete sie den elektronischen Briefkasten, um nachzuschauen.
    Auf dem Schirm erschien der Text. Plötzlich wurde ihr Mund trocken. Vor Aufregung bildete sich ein leichter Schweißfilm auf ihren Handflächen. Sie bekam große Augen, atmete schneller und fing dann an, den

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