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1421 - Totenklage

1421 - Totenklage

Titel: 1421 - Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen etwas höheren Stand.
    In seiner Hektik hätte er einen solchen Ort beinahe übersehen. Erst als er darüber stolperte, nahm er ihn wahr. Ein großer Schritt, und er stand auf dem Buckel. Zwar sackte er noch ein wenig ein, aber letztendlich hatte er eine bessere Position gefunden.
    Er sah den Kahn, er sah auch den leichten Dunst, der sich gebildet hatte, doch sein Ziel lag klar vor ihm.
    Wieder begann das gleiche Spiel. Anvisieren, genau zielen, sich auf das Objekt einstellen und feuern.
    Alles hatte sich in seinen Gedanken bereits perfekt abgespielt, da geschah etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte.
    Der alte Kahn setzte sich in Bewegung. Er tat es nicht von allein, denn einer der beiden Männer setzte ein Paddel ein.
    Und den zweiten sah er am Bug. Er kniete, er bewegte sogar seinen Kopf und hob den Arm.
    Der Killer grinste, denn der Typ mit den blonden Haaren befand sich genau in seiner Schusslinie.
    Jetzt!
    Es wurde auch geschossen. Nur nicht von dem Killer. Vom Boot aus feuerte der am Bug kniende Typ in seine Riehtung und brachte ihn mit den Schüssen aus dem Konzept…
    ***
    Ich hatte auf diese einzige Karte setzen müssen, und ich sah, dass sie stach.
    Fünf geweihte Silberkugeln jagte ich auf den Rand des Sumpfes zu. Ich hoffte, dass der Killer aus dem Konzept gebracht wurde.
    Ich schaffte es. Der Killer am anderen Ufer war so irritiert worden, dass er keinen einzigen Schuss aus seinem Gewehr abgab.
    Er duckte sich sogar instinktiv und verließ seinen Platz.
    Ich ließ die Waffe sinken, blieb aber am Bug knien und hörte hinter mir Bills Lachen.
    »Gut gemacht, John.«
    »Wir sind noch nicht durch.«
    Genau das traf in den folgenden Sekunden ein, denn der Schütze hatte eine Deckung gefunden. Aus ihr heraus jagte er die Kugeln in unsere Richtung.
    Ich hörte das Knattern der Salve und konnte nur eines tun: mich flach auf die feuchten Planken in Deckung werfen.
    Auch Bill Conolly hatte bemerkt, was los war. Er war ebenfalls abgetaucht, nur nicht so tief wie ich. Er versuchte noch, weiter zu paddeln. Elena Davies hatte ihren Platz nicht verlassen. Sie lag auf den Planken und zitterte wie Espenlaub.
    Natürlich schaffte es Bill nicht mehr, so zu paddeln, wie er es zuvor getan hatte. Unser Boot drehte sich auf der Stelle.
    Das Pfeifen der Geschosse hörte ich nicht. Dafür bekam ich die Einschläge mit. Zu beiden Seiten des Bootes peitschten die Kugeln ins Wasser. Noch lagen sie nicht sehr nahe, aber das konnte sich innerhalb der nächsten Sekunden ändern.
    Der verdammte Killer wechselte zudem ständig seine Position. Er wollte auf keinen Fall selbst ein Ziel bilden.
    »Bill!« Ich musste den Namen meines Freundes schreien, um das Krachen der Schüsse zu übertönen. Er wusste, was gemeint war, und verdoppelte seine Anstrengungen.
    Und dann passierte es doch. Die ersten Geschosse trafen unser Boot. Das passierte, noch bevor sich mein Freund zu mir hatte umdrehen können.
    Jemand schien in meiner unmittelbaren Nähe auf eine Trommel zu schlagen. Zwangsläufig zog ich den Kopf ein, als dicht vor mir das Holz zerfetzt wurde und mir Splitter um die Ohren flogen.
    Ob die Kugel ganz durchgeschlagen war, ließ sich noch nicht feststellen. Jedenfalls war ich nicht getroffen worden.
    Ich robbte zurück. Das Boot bewegte sich weiter. Bill paddelte verbissen. Wenn wir diese Insel schon nicht erreichten, wollte er den alten Kahn zumindest aus der Reichweite der Kugeln bringen.
    Ich feuerte noch zweimal gegen das Ufer.
    Für wenige Sekunden war Ruhe. Es wurde kein Schuss erwidert, und so riskierte ich einen Blick über die Bordwand. Der Mann war nicht zu sehen. Dass er sich versteckt hatte, daran glaubte ich nicht.
    Bestimmt dachte er sich irgendeine neue Schweinerei aus, die aber nicht eintraf. Es wurde nicht mehr auf uns geschossen.
    Elena Davies lag weiterhin auf dem Rücken. Ihr war nichts passiert, abgesehen von dem Schreck, den sie bekommen hatte, als sie die Splitter hatte fliegen sehen. Ich gönnte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Dabei sah ich, dass sie den rechten Zeigefinger ausstreckte und auf mein Gesicht deutete.
    Zugleich spürte ich die Wärme, die sich dort an einer bestimmten Stelle ausbreitete. Eine Kugel hatte mich nicht erwischt. Dafür ein Holzsplitter der Bordwand. Er war wie ein Messer an meiner Haut entlanggeschrammt und hatte eine kleine blutende, Wunde hinterlassen. Ich tupfte mit dem Taschentuch dagegen, ohne die Blutung allerdings stoppen zu können.
    Der Kahn war genau an der Wasserlinie

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