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1421 - Totenklage

1421 - Totenklage

Titel: 1421 - Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überall auf seiner Haut.
    Wieder anlegen.
    Schauen, genau zielen, den Finger am Drücker halten. Ihn langsam nach hinten bewegen.
    Der Schuss!
    ***
    Wir reagierten sofort, warfen uns zurück, und ich packte Elena, die ja nichts hatte hören können.
    Niemand von uns schrie auf, keiner zuckte zusammen. Das Geschoss hatte nicht getroffen. Es musste über das Boot hinweggepfiffen sein, denn es gab auch keinen Einschlag im Holz.
    Durch das heftige Zerren war Elena auf den Rücken gefallen. Sie blieb dort liegen und starrte mir ins Gesicht. Aber sie hatte sich unter Kontrolle und stellte die Frage.
    »Hat er geschossen?«
    Von meinen Lippen las sie die Antwort ab.
    »Und was jetzt?«
    »Ich denke nicht, dass er es bei einem Schuss belassen wird. Wie ich ihn einschätze, war es mehr ein Test. Er wird uns auch weiterhin beschießen.«
    »Dann habe ich mich nicht geirrt, John. Dann ist er doch der verdammte Mörder.«
    »Das sehe ich leider auch so.«
    Da wir alle lagen, waren wir durch die Bordwand gedeckt. Nur nicht geschützt. Es war leicht vorstellbar, dass das Kaliber der Kugeln das Holz durchschlug.
    Ich drehte mich etwas zur Seite, weil ich meinen Freund Bill anschauen wollte. Er lag auf dem Bauch, hatte den Kopf allerdings ein wenig angehoben und die Beine dabei angewinkelt, als wollte er sich abstoßen und im nächsten Augenblick über Bord hechten.
    Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. »Scheiß Lage, wie?«
    »Ja, das kannst du dreimal unterstreichen.«
    »Und was machen wir?«
    »Bestimmt nicht zurückschwimmen. An manchen Stellen ist das Wasser so flach, dass es uns direkt in die Tiefe zieht. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als hier auf dem Boot zu bleiben.«
    Ich schätzte, dass etwa eine Minute nach dem ersten Angriff verstrichen war. Der Killer am Ufer hatte nicht mehr reagiert, doch wir gingen davon aus, dass er nicht verschwunden war. So nahm ich mir vor, einen ersten Blick zu riskieren.
    Elena Davies lag weiterhin auf dem Rücken, und das war gut so.
    Ich peilte über das Ende der Bordwand hinweg. Nichts versperrte die Sicht auf das Ufer und den hinterhältigen Schützen. Es blieb, wie es war, und ich sah ihn auch.
    Er kniete noch auf dem Boden. Ich sah auch sein angelegtes Gewehr, aber er fand kein Ziel mehr. Zumindest kein menschliches.
    Das Einzige war das Boot, und sicherlich spielte er mit dem Gedanken, es zu durchlöchern. Dann konnte er auch darauf hoffen, dass wir von der einen oder anderen Kugel getroffen wurden.
    Um mit der Beretta zurückzuschießen und auf einen Treffer zu hoffen, dazu war die Entfernung zu weit.
    Der Killer bewegte sich. Er wollte nicht mehr knien und drückte sich in die Höhe. Das alles passierte nicht überhastet. Für mich war schon erkennbar, dass er sich gut unter Kontrolle hatte. Ein Entkommen würde nicht leicht für uns werden.
    »Er stellt sich hin«, meldete ich Bill.
    »Und weiter?«
    »Noch tut er nichts. Wahrscheinlich sucht er sich eine bessere Schussposition.«
    Plötzlich hörten Bill und ich Elenas leisen Wehlaut. Er war kaum verklungen, als sie uns zuflüsterte: »Die Stimmen sind wieder da…«
    ***
    Das hatte uns noch gefehlt!
    Mit einem Mal war der Killer nicht mehr so interessant. Jetzt ging es einzig und allein um die junge Frau, in deren Kopf sich die Stimmen austobten. Ihre Haltung hatte sich nicht verändert. Nach wie vor lag sie auf dem Rücken, aber ihr Gesicht war leicht verzerrt. Der Mund war in die Breite gezogen, sie bewegte hektisch ihre Augendeckel, und das Zittern durchlief ihren gesamten Körper.
    Ich drehte mich zu ihr und umfasste ihre Hände. »Bitte, Sie müssen ruhig bleiben, Elena. Es ist alles nicht so schlimm. Jetzt sind wir da, und wir bleiben bei Ihnen.«
    Ob sie mich verstanden hatte, wusste ich nicht. Aber ich konnte mich weiterhin um sie kümmern, denn jetzt hatte Bill die Beobachtung des Killers übernommen.
    »Was sagen die Stimmen?«, fragte ich.
    Die Antwort blieb aus. Stattdessen drehte Elena den Kopf, und diese Bewegung machte auch der Körper mit. Dadurch wurde das Boot in leichte Schaukelbewegungen versetzt und erzeugte Wellen, deren Klatschen wir ebenfalls vernahmen.
    Das Hören der Stimmen hatte sich für Elena Davies zu einer regelrechten Qual entwickelt. Ihr Gesicht sah jetzt aus, als würde sie unter Schmerzen leiden. Sie keuchte, warf den Kopf von einer Seite auf die andere, und es schien, als ob die Qualen der anderen Wesen auf sie übergingen.
    »Bitte – nein, nein – lasst mich doch in Ruhe. Ich

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