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1424 - Das Hexenherz

1424 - Das Hexenherz

Titel: 1424 - Das Hexenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geweihtes Kreuz schauen müssen.
    So erging es Justine Cavallo, als sie das riesige Herz vor sich anstarrte. Sie empfand es als Unding, dass ihre Hand und der Unterarm in der Masse verschwunden waren, und glaubte auch an einen Irrtum, dass es ihr nicht möglich war, die Hand wieder aus diesem weichen Zeug hervorzuziehen. Sie hatte sich beim ersten Versuch geirrt und es nicht so ernst genommen.
    Justine startete einen zweiten.
    Ruckartig zerrte sie den Arm nach hinten. Jetzt musste die Hand wieder erscheinen.
    Es war nicht so!
    Ihre Bemühungen hatten keinen Erfolg. Sie gab aber nicht auf und startete mehrere Versuche.
    Vergeblich. Die Masse blieb zwar weich, aber sie war zugleich verdammt stark. Wie ein zäher Schlamm umfasste sie die Hand und den Unterarm. Trotz ihrer Kräfte war es Justine nicht möglich, Hand und Arm wieder herauszuziehen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte sie vor sich hin.
    Der nächste Versuch!
    Noch härter und kräftiger. Sie hätte damit sogar das Gebilde zerreißen können, doch es war so zäh und klammerte sich zugleich derart eng um Hand und Arm, dass sich beides nicht um einen Millimeter bewegte.
    Justine musste feststellen und auch zugeben, dass sie mit dem Herzen verbunden war und es an diesem außergewöhnlichen Gegenstand lag, ob sie wieder freikam oder nicht.
    Das Herz dachte gar nicht daran, sie loszulassen. Justine war sich plötzlich sicher, dass es von irgendeiner Seite manipuliert wurde und nicht aus eigener Kraft handelte.
    Die Blutsaugerin wurde zum Opfer. Zuerst wehrte sie sich noch gegen eine bestimmte Einsicht. Dann allerdings wurde ihr klar, dass sie nichts dagegen tun konnte. Die andere Seite war stärker als sie.
    Und sie wollte nicht loslassen.
    Justine Cavallo wurde auf das Herz zu gezogen, das vom Umfang her die Ausmaße eines Kindes hatte. Aber es geschah noch etwas anderes, denn je näher das Herz die blonde Bestie an sich heranzog, umso mehr pumpte es sich auf wie ein gewaltiger Ball.
    Justines Gesichtsausdruck veränderte sich. Für einen Moment nahm es sogar etwas Menschliches an, als sie die Augen weit aufriss und damit ihr Erschrecken zeigte.
    Das Herz kannte keine Gnade. In seinem Innern schien sich so etwas wie eine Pumpe oder ein Energieimpuls zu befinden, der zugleich so etwas wie ein Kraftverstärker war, denn es gab Justine trotz ihrer starken Vampirkräfte keine Chance, ihrem Schicksal zu entgehen.
    Plötzlich sah sie das Herz dicht vor sich. Nichts anderes war mehr zu sehen. Sie erkannte jetzt auch die kleinen Adern darin und hörte das Schmatzen bei den Bewegungen ebenso wie das laute Pochen.
    Dann zerrte es heftig an ihrem Arm, und sie kippte nach vorn, da sie den Ruck nicht ausgleichen konnte.
    Für Justine Cavallo war es so etwas wie der Anfang vom Ende, denn sie fiel dem Herz entgegen. Sogar mit dem Kopf zuerst. Eine feuchte Berührung an ihrem Gesicht, danach hatte sie den Eindruck, mit dem Kopf in eine Puddingmasse gedrückt worden zu sein, und wenige Sekunden später tauchte ihr ganzer Kopf in das zuckende Herz ein.
    Ein Mensch wäre schnell erstickt. Nicht so Justine Cavallo. Sie brauchte nicht zu atmen, aber sie dachte plötzlich daran, dass sie auch nicht unsterblich war.
    Das riesige Herz wirkte wie ein Schlund, der seine Opfer in sich hineinzog, um sie dann einer Verdauungsmaschinerie zu übergeben, sodass sie entweder darin blieb oder in einer anderen Form wieder ausgespieen wurde.
    Dann passierte noch etwas.
    Aus einer gewissen Ferne hörte sie ein Lachen. Sie erkannte, dass es das Lachen einer Frau war.
    Sogar die Stimme war ihr bekannt.
    So lachte nur Assunga, die Schattenhexe!
    ***
    Einiges war uns klar geworden, aber ich konnte nicht behaupten, dass es mich freute. Damit meinte ich nicht den normalen Zugang in den Bereich des Kellers, sondern den Namen, den Manu uns genannt hatte.
    Assunga!
    Ihr also gehörte das Haus. Man konnte mit gutem Gewissen behaupten, dass es sich um ein Hexenhaus handelte, denn Assunga war eine Hexe, und zwar eine von der schlimmen Sorte, die mit den Kräften der Magie spielte und auch die Macht dazu besaß.
    Jane Collins war noch nicht zurückgekehrt. So konnten Suko und ich miteinander sprechen. Beide waren wir der Meinung, dass Manu nicht gelogen hatte, denn einen Namen wie Assunga konnte man sich nicht so leicht ausdenken. Dafür war er zu ungewöhnlich.
    Nicht der Teufel hatte sich um die Frauen gekümmert, Elsa Dunn eingeschlossen, sondern Assunga. Es war immer leicht,

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