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1426 - Ein Hauch von Hölle

1426 - Ein Hauch von Hölle

Titel: 1426 - Ein Hauch von Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deshalb kann ich keine Großfahndung veranlassen. Die Leute würden mich für verrückt halten. Außerdem ist mein Teil der Geschichte gelaufen, denke ich.«
    »Bist du da sicher?«
    »Ja.«
    »Gut. Aber es muss weitergehen, Duncan. Wie ich dich kenne, wirst du die Dinge nicht auf sich beruhen lassen.«
    »Das ist wohl wahr.« Er fasste sich an den Nacken und rückte dort den Eisbeutel zurecht.
    »Und was hast du vor?«
    Duncan dachte einen Moment nach, obwohl er die Lösung bereits wusste. Er hatte ja Zeit genug gehabt, sie sich zu überlegen. »Ich werde natürlich in London anrufen und mich mit John Sinclair in Verbindung setzen. Ich muss ihn darüber informieren, dass etwas auf ihn zukommen kann oder zukommen wird, damit er sich darauf einstellen kann. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«
    Kathy stimmte ihm zu, und sie sah dabei erleichtert aus. »Ja, das meine ich auch. Es ist eine Sache, die nur ihn angeht, uns nicht. Das hoffe ich zumindest.«
    »Klar. Von mir wollte der Unbekannte nichts. Er brauchte nur Informationen über die Sinclairs. Da habe ich getan, was ich konnte. Alles andere interessiert mich nicht.«
    Kathy küsste ihren Mann auf den Mund. »Danke, dass du so denkst. Ich hatte schon die Befürchtung, dass du dich hinter diesen Fall klemmen würdest.«
    »Ich?« Er lachte. »Gott bewahre, nur das nicht.«
    »Und wann willst du ihn anrufen?«
    »Morgen ist auch noch ein Tag. Wobei ich denke, dass in dieser Nacht nichts mehr passieren wird.«
    »Irrtum, Duncan. Es wird noch etwas passieren.«
    »Und was?«
    Kathy deutete gegen die Decke. »Indem du eine Etage höher gehst und dich ins Bett legst.«
    Der Constable strahlte. »Du glaubst gar nicht, wie ich mich darauf gefreut habe…«
    ***
    Wir blieben im Büro. Wir waren immer noch sprachlos. Glenda sammelte die Informationen, die eintrafen. Es hatte Tote gegeben, das stand fest. Über die Anzahl war nichts bekannt, und die Zahl der Verletzten stieg von Minute zu Minute an, je größer der Überblick wurde, den sich die Rettungskräfte verschafften.
    London war vom Atem der Hölle gestreift worden. Daran gab es nichts zu rütteln. Und es waren keine dämonischen Wesen gewesen, die diesen feigen und hinterhältigen Anschlag durchgeführt hatten, sondern Menschen, die sich auf Irrwegen befanden.
    Wir konnten nichts tun. Niemand verließ das Büro. Wir waren keine Fachleute. Das mussten wir den Rettungsdiensten und den Spezialisten überlassen. Nur unser Chef, Sir James, war involviert. Die Führungsspitzen der verschiedenen Polizei- und Sicherheitsorganisationen waren zur Beratung zusammengekommen.
    Sir James hatte zwischendurch angerufen und einen ersten Lagebericht gegeben. Auf dem Bildschirm tauchte er nicht auf. Statements abzugeben war etwas für die Kollegen.
    Die Innenstadt war zu. Wer jetzt unterwegs war, den beneidete ich nicht, und so waren wir froh, im Büro bleiben zu können. Wahrscheinlich würden wir am frühen Abend zu Fuß nach Hause gehen müssen.
    Glenda schüttete immer wieder den Kopf und flüsterte: »Wenn man doch nur etwas tun könnte, verdammt noch mal. Stattdessen sitzen wir hier und drehen die Daumen.«
    »Das wird auch wohl noch weiterhin so bleiben«, sagte ich. »London ist nicht mehr das, was es mal war. Und es wird noch einige Tage dauern, bis wieder Normalität eingetreten ist.«
    Zwischendurch erhielten wir einen Anruf aus Deutschland. Harry Stahl war am Apparat. Die Nachricht hatte sich blitzschnell in der ganzen Welt verbreitet. Harry erkundigte sich, ob es schon erste konkrete Hinweise auf die Attentäter gab.
    Wir mussten verneinen.
    »Aber es war ein Terroranschlag?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Das denkt man auch bei uns. Es gibt schon die ersten Krisensitzungen. Okay, ich will nicht länger stören. Drücken wir uns alle die Daumen.«
    »Ist klar. Und grüß Dagmar.«
    »Mach ich.«
    Wir kamen uns vor wie im Knast. Es war wirklich zum Heulen.
    Eine Lage, die uns hilflos gemacht hatte, aber das waren wir nicht allein. Auch andere fühlten sich so, und die waren näher am Geschehen als wir.
    Glendas Kaffee schmeckte mir noch immer bitter, was an mir lag und nicht am Getränk.
    Wir wussten auch nicht, was wir sagen sollten, und unsere eigenen Probleme waren weit in den Hintergrund gedrängt worden.
    Keiner dachte mehr an unsere Gegner. Nicht einmal daran, dass ihnen so ein Chaos gefallen konnte und sie die Situation möglicherweise ausnutzten.
    Und es meldete sich wieder mal das Telefon. Ich schnappte mir den

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