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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an, und in einer so schnellen Bewegung, daß weder Feng-Lu noch seine Soldaten reagieren konnten, hob sie die rechte Hand und zog ihm ihre scharfen Krallen über das Gesicht.
    Feng-Lu schrie erschrocken auf und preßte die Hände gegen sein Gesicht. Blut sickerte zwischen seinen Fingern hervor.
    Zwei Soldaten kümmerten sich um ihren Kommandanten. Zwei andere packten Dao-Lin-H'ay und rissen sie zurück. Die übrigen Karaponiden blickten schockiert und drohend drein.
    Dao-Lin-H'ay beobachtete dieses von ihr ausgelöste Durcheinander kalt und ruhig.
    Ihre Wut hatte in diesem einen Schlag ein Ventil gefunden - sie konnte wieder völlig klar denken.
    Sie wußte, daß sie den Karaponiden nicht ernsthaft verletzt hatte. Die Schnitte würden eine Weile brauchen, um zu heilen, und mit Sicherheit würde Feng-Lu bis ans Ende seines Lebens an Dao-Lin-H'ay denken, sobald er in einen Spiegel sah.
    Aber das war auch schon alles.
    Was hatte sie damit erreicht?
    Nichts, dachte sie resignierend.
    Die Soldaten packten sie und schleppten sie davon
     
    10.
     
    Eintausendzweihundert Lichtjahre trennten sie noch von Kartan - eine lächerlich geringe Entfernung, wenn man sie mit dem großen Abgrund zwischen den Galaxien verglich, den sie überwunden hatten - und das mit diesem kaum noch funktionsfähigen Wrack mit seinen gebrauchten, von emsigen Asporcos aus defekten Einheiten geborgenen und mühsam wieder hergerichteten Triebwerken. Triebwerken, die man nur mit Mühe einander hatte anpassen können, die noch immer wie Fremdkörper an dem geschundenen, verstümmelten Rest der NARGA SANT klebten.
    Rund zwei Millionen Lichtjahre lagen hinter ihnen, und die noch verbleibende Entfernung bis Kartan schien dagegen nur noch ein Katzensprung zu sein.
    Und doch würden sie es nicht schaffen, diesen letzten Schritt zu tun, der sie noch von der Heimat trennte - einer Heimat, die die Schiffbrüchigen nie gesehen hatten und nun wohl auch niemals sehen würden.
    Denn Feng-Lu würde nicht aufhören zu morden, wenn er erst einmal damit begonnen hatte.
    Dao-Lin-H'ay wüßte das, denn sie kannte die Gedanken des karaponischen Großadmirals, und sie fühlte sich so hilflos wie nie zuvor in ihrem Leben.
    Sie wehrte sich nicht, als man sie auf die Rampe hinausführte. Man hatte ihr die Hände gefesselt, und hinter ihr marschierten zwei Soldaten, die nur eine einzige Aufgabe zu erfüllen hatten: Dao-Lin-H'ay in dem Augenblick, in dem sie irgendeine eigenmächtige Bewegung wagte, niederzuschießen. Sie würden die Kartanin nicht töten - dafür hatte Feng-Lu mit entsprechenden Befehlen schon gesorgt. Aber sie würden ihr die Beine zerschießen.
    Sie blieb stehen und sah nach unten.
    Schweigend standen sie an der Sühnerampe, zweihundert fast haarlose Kartanin, die nicht einmal mehr ordentliche Krallen besaßen, mit denen sie sich hätten verteidigen können.
    Gegen die Waffen der Karaponiden hätten ihnen ihre Krallen allerdings auch herzlich wenig genützt.
    Feng-Lu hatte entweder Verstärkung aus seinem Raumschiff herbeibefohlen oder die Suche nach der Perle Moto fürs erste einstellen lassen, denn die zweihundert Wrack-Kartanin wurden von fast ebenso vielen Soldaten bewacht. En kleinen, streng voneinander isolierten Gruppen standen die Schiffbrüchigen in der Halle und starrten verwirrt zur Rampe hinauf.
    Offenbar wußten sie noch nicht, zu welchem Zweck man sie an diesem Ort zusammengetrieben hatte.
    Als sie Dao-Lin-H'ay erblickten, gefesselt und mit etlichen deutlich sichtbaren Blessuren, ohne die es nach ihrem Schlag gegen Feng-Lu nicht abgegangen war, breitete sich lähmendes Schweigen aus.
    Die ehemalige Wissende war mittlerweile überall in der NARGA SANT bekannt. Nicht jeder war von ihren Plänen begeistert gewesen, und sie war auch nicht bei allen Schiffbrüchigen beliebt. Aber unter denen, die jetzt zu ihr aufsahen, gab es keinen, der nicht zumindest betroffen war. Man wartete darauf, daß sie etwas sagte, die Situation erklärte, aber als sie den Mund öffnete, stieß ihr einer der Soldaten den Lauf einer Waffe in den Rücken.
    Statt dessen trat Feng-Lu an den Rand der Rampe. „Hört mir zu!" rief er der Menge zu. „Wir sind zu euch gekommen, um euch in eurer schwierigen Situation zu helfen. Euer Raumschiff ist in einem sehr schlechten Zustand. Wir könnten euch technische Hilfe leisten und dafür sorgen, daß ihr ohne weitere Schwierigkeiten euer Ziel erreicht. Wir werden euch darüber hinaus militärischen Schutz gegen eventuelle Angreifer

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