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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch das Schott und auf den Gang hinaus. Unwillkürlich atmete sie auf.
    Die ständige Gegenwart des eingebildeten Karaponiden ging ihr unter anderem auch deshalb auf die Nerven, weil Feng-Lu bei seiner Morgentoilette offenbar ausgiebigen Gebrauch von irgendeinem karaponischen Duftwässerchen gemacht hatte. Er stank wie eine fenjalische Parfümfabrik.
    Die Luft im Gang roch im Vergleich zu der in den Zentrale herrlich frisch und sauber.
    Während Dao-Lin erleichtert durchatmete, vernahm sie einen kaum wahrnehmbaren Laut. Das Geräusch kam von links. Aus den Augenwinkeln sah sie eine schwache, schattenhafte Bewegung in einer dunklen Ecke, direkt neben einer Tür.
    Und sie kannte diese Tür.
    Sie tat ein paar Schritte zur Seite, um aus Feng-Lus Blickfeld zu kommen. „Was tust du da draußen?" schrie der Karaponide prompt. „Komm sofort zurück!"
    „Ich habe etwas zu erledigen, was ich nicht in deiner Gegenwart tun kann", erwiderte Dao-Lin und gab der schattenhaften Gestalt hastige Zeichen. „Es sei denn, du bist üblen Gerüchen gegenüber unempfindlich."
    „Ihr Kartanin seid umständliche Leute!" knurrte Feng-Lu und näherte sich mit schnellen Schritten. „Was soll das lange Drumherumgerede?"
    Dao-Lin schwitzte Blut und Wasser und atmete erst auf, als der Schatten lautlos hinter der bewußten Tür verschwunden war. Feng-Lu blieb neben der Kartanin stehen und sah sich um. „Welche Tür ist es?" fragte er barsch. „Diese dort!" sagte Dao-Lin und deutete hinüber. „Dann geh und beeile dich!" empfahl Feng-Lu, hob das Handgelenk und sprach in sein Funkgerät. Er beorderte zehn seiner Leute zur Zentrale. Offenbar war ihm erst jetzt aufgefallen, daß es möglicherweise riskant für ihn werden konnte, wenn er weiterhin allein in der Zentrale blieb.
    Dao-Lin beeilte sich wirklich, wenn auch nicht aus dem Grund, den Feng-Lu vermutete. Hinter der Tür traf sie Kam-Pera-H'ay, einen der männlichen Kartanin aus Ge-Liang-P'uos Gruppe. „Sie suchen etwas Bestimmtes", flüsterte Kam-Pera hastig. „Sie nennen es die >Perle Moto<, und sie nehmen an, daß es sich hier in der NARGA SANT befindet!"
    Feng-Lu hämmerte mit der Faust gegen die Tür. „Wie lange dauert das denn noch?" schrie er ungeduldig. „Solange, bis ich fertig bin!" gab Dao-Lin-H'ay seelenruhig zurück, während sie Kam-Pera half, sich hinter einer halbzerfallenen Zwischenwand zu verbergen.
    Sie öffnete die Tür und ging hoch erhobenen Hauptes an Feng-Lu vorbei. Der Karaponide konnte es nicht lassen, einen Blick in das enge Gelaß zu werfen. Er wirkte nervös.
    Dao-Lin kehrte an ihren Platz in der Zentrale zurück, betrachtete die fünf Trimarane auf dem Bildschirm und fragte sich, ob Kam-Pera oder Ge-Liang oder wer auch immer diesen Namen aufgeschnappt hatte, sich nicht vielleicht verhört hatte.
    Aber die Wahrscheinlichkeit sprach dagegen, denn ohne einen gewichtigen Grund wäre Kam-Pera-H'ay nicht das Wagnis eingegangen, in der Nähe der Zentrale zu erscheinen. Genauer gesagt: Ge-Liang hätte ihn nicht geschickt.
    Es mußte Ge-Liang gewesen sein. Sie kannte, genau wie Dao-Lin, Icho Tolots erstaunliches Geschichte, in der er vom Juwel von Mimoto berichtete, das er einem Wächter namens Harzhid überlassen hatte.
    Das Juwel von Mimoto - die Perle Moto.
    Die Übereinstimmung konnte auf einem Zufall beruhen - oder auch nicht.
    Dao-Lin-H'ay wußte von dem Juwel von Mimoto nur, daß es ein Datenträger von ungeheurer Kapazität sein sollte. Sie zerbrach sich den Kopf darüber, was man sonst noch davon berichtet hatte, aber es fiel ihr nicht ein. Zu sehr war sie damals mit sich selbst und ihren Rückkehrplänen beschäftigt gewesen.
    Immerhin wußte sie jedoch, daß die Galaktiker dieses Juwel von Mimoto als einen überaus wichtigen Gegenstand einschätzten, den sie nur allzu gerne in die Hände bekommen hätten. Es war jedoch mit Sicherheit ein sehr schwieriges Unterfangen, an das Juwel heranzukommen, weil der Wächter Harzhid im Innern eines schwarzen Loches hauste.
    Andererseits - wie konnte ein dahergelaufener Karaponide wie dieser Feng-Lu etwas mit dem Juwel von Mimoto zu schaffen haben?
    Gerade als Dao-Lin-H'ay sich diese Frage stellte, marschierten die von Feng-Lu angeforderten Soldaten in der Zentrale auf. Ehe die Kartanin es sich versah, war sie umzingelt. Waffen starrten drohend in ihre Richtung. „Ihr Kartanin wart schon immer ein eingebildetes Volk", sagte Feng-Lu und strich sich zufrieden den Bart. „Ihr glaubt sicher auch, daß nur ihr gute

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