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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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oder abweisen? Wo lagen seine eigenen Interessen? War es nicht gut möglich, daß nur diese psychologische Extremsituation am Trümmerfriedhof die Dinge in Bewegung brachte? Daß mit Rückkehr der CIMARRON und der übrigen Schiffe alles wieder sein würde wie vorher?
    Wenn die Schiffe je zurückkamen ...
    Sonst würde die MONOCEROS bis in alle Ewigkeit am Trümmerfriedhof warten.
    Und in diesem Fall, dachte Pidder, wäre ohnehin alles egal.
    Er öffnete den Beutel und nahm die Flasche heraus.
     
    *
     
    Fünf Minuten vor Ende seiner Schicht ließ irgend etwas ihn aufschrecken.
    Das Schiff war weit in die Trümmerzone eingedrungen. Derzeit gruppierten sich die Wracks und Bauteile der BASIS in Form einer flachgedrückten Linse. Der Durchmesser betrug etwa fünfhundert Kilometer, die Dicke im Zentrum nicht mehr als fünfzehn. Von Point Zero, dem Mittelpunkt, wo in absehbarer Zeit sämtliche Trümmerstücke aufeinandertreffen mußten, stand die MONOCEROS nur zwanzig Kilometer entfernt.
    Was war geschehen?
    Die beiden anderen Personen in der Zentrale hatten nicht reagiert.
    Doch da war es wieder!
    Ein klopfendes Geräusch, von irgendwoher...
    Erst beim dritten Mal bemerkte Pidder, daß das Klopfen aus dem Empfangsteil des Hyperkoms drang. Und keines der Beiboote befand sich derzeit draußen auf Patrouille. Damit hatte er den Beweis; er warf alle Skepsis, der er in bezug auf ungeklärte Vorkommnisse im Trümmerfeld gehegt hatte, über Bord.
    Plötzlich erinnerte sich Pidder wieder der unerklärlichen Kursänderungen. Er dachte an all die anderen Phänomene, die Ginsen Khartu teils sogar vor der Mannschaft geheimgehalten hatte. Wieviel Gerüchte entsprachen der Wahrheit? Unter Umständen konnte er sich jetzt selbst davon überzeugen.
    Das Geräusch aus dem Hyperkomempfänger steigerte sich zu einem leisen Stakkato. Endlich erregte das Klopfen auch die Aufmerksamkeit der beiden anderen - sie ruckten fast gleichzeitig mit den Köpfen herum und sahen ihn fragend an. „Nur ruhig", meinte Pidder. „Noch wissen wir nicht, um was es sich handelt.
    Kein Alarm, wir werden zunächst allein damit fertig. Vielleicht lohnt die Sache den Aufwand nicht einmal."
    Pidder forderte eine Syntronanalyse an - doch der Bordcomputer teilte ihm lediglich mit, noch sei keine Analyse möglich. Nur die Art der Funkwellen stand zweifelsfrei fest: Es handelte sich um recht energiearme Kurzwellenimpulse. Der Sender mußte irgendwo im Gebiet des Trümmerfriedhofs zu suchen sein.
    Von sich aus schaltete der Syntron einen Bildausschnitt auf die volle Länge der Panoramagalerie. Pidder hielt sich nicht damit auf, lange über den Grund nachzugrübeln. Auf der linken Seite geriet ein trudelndes Wrackteil ins Bild.
    Wahrscheinlich .das Heck eines hämischen Trimers, dachte er. Es war zerfetzt von Energieschüssen, hielt aber noch zusammen.
    Aber nein! Innerhalb weniger Sekunden erwies sich die Beobachtung als Trugschluß. Ein unsichtbarer Einfluß ließ das Heck von innen heraus bersten. Die Trümmer flogen auseinander, und nur ein winziger Rest des Gebildes erreichte noch den rechten Bildausschnitt.
    Indessen hatte das klopfende Geräusch an Lautstärke gewonnen. „Zählen", befahl er dem Syntron. „Ich will die Anzahl der Töne wissen. Eventuell ist ein Muster da, ein Kode womöglich."
    Nach dreiundachtzig Wiederholungen desselben Geräuschs trat plötzlich Stille ein. Ein paar Sekunden verstrichen. Der Syntron meldete keinerlei Erfolg; man hatte zwar die Signale aufzeichnen können, jedoch keinen Sinn darin entdeckt. Erst der folgende Augenblick brachte Änderung.
    Ein Knistern kündigte die Sensation an. „Verdammte Terraner..."
    Die Worte in Interkosmo drangen eindeutig aus dem Hyperkomempfänger.
    Es war einen röchelnde Stimme, als befinde sich der Sprecher in Gefahr und schreibe diesen Umstand der MONOCEROS zu. Der Akzent klang fremd, doch erinnerte die Aussprache Pidder an etwas, das er flüchtig kennen mußte. „Ich habe eine Peilung vornehmen können", meldete der Syntron. „Das Signal kam aus einer Gruppe von BASIS-Fragmenten, die um Point Zero kreist. Jetzt ist es vollständig versiegt."
    Pidder überlegte fieberhaft. Vielleicht ergab sich hier einen einmalige Chance.
    Verdammte Terraner... Der Beweis war erbracht. Die MONOCEROS hielt sich nicht allein im Trümmerfriedhof auf.
    Wenn irgendwer so lange vor ihren Ortern hatte verborgen bleiben können, stand dahinter gut entwickelte Technik. Die Fremden hätten das Schiff längst angreifen

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