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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entwickelte sich zum echten Problemfall. Schon die erste Auseinandersetzung mit ihm hatte ihre Beziehung zueinander schwer belastet.
    Aber solche Entwicklungen waren vorauszusehen gewesen. Das sagte sie sich immer wieder, wenn sie in Versuchung geriet, Maßnahmen zu ergreifen. Die MONOCEROS stand zehntausend Lichtjahre vor Hangay in einem ereignisarmen Gebiet, als Wächter des Trümmerfriedhofs. Sie hatte es Ian Longwyn ja gesagt: Am Ende würden die Leute sie hassen... Nur so schnell hätte es nicht gehen müssen.
    Was am Stellvertretenden Kommandanten störte sie so sehr?
    Intellektuell war er ihr nicht so sehr unterlegen wie die meisten Mitglieder der Besatzung. Vielleicht lag es am charakterlichen Gegensatz. Sie, die durchtrainierte, stets beherrschte Frau, die alle Fähigkeiten in die Kommandoführung steckte. Um jede Anerkennung auf menschlichem Gebiet mußte sie kämpfen, und dafür war sie sich meist zu schade. Er dagegen ein kleiner Mann mit beachtlichem Schmerbauch, einer, der die guten Seiten des Lebens über alles liebte...
    Woome Bilabong war der Komiker an Bord. Sein Humor und ihre Ernsthaftigkeit schlossen einander aus.
    Trotzdem - das konnte nicht die ganze Ursache sein.
    Der Konflikt folgte auch aus praktischen Gegensätzen. Hatte sie ihr Ziel einmal erkannt, trat sie kompromißlos für seine Verwirklichung ein. Kompromißlos, da lag das Stichwort. Woome Bilabong neigte zu zögerlicher Haltung. Bevor er eine Entscheidung traf, fragte er gern solange nach, bis es womöglich zu spät war. „Ginsen!"
    An der Stimme erkannte sie Enlo Chartar, den Cheftechniker der MO-NOCEROS. Sein Vater war Terraner gewesen, seine Mutter Arkonidin, und mit mehr als zwei Metern Körpergröße überragte er sie um etwa dreißig Zentimeter. Das schüttere, weiße Haar fiel lang bis auf die Schultern herab. „Ja, Enlo? Worum geht es?"
    „Kommst du bitte herüber zu diesem Monitor?"
    Sie erhob sich und nahm vor einer der seitlichen Schaltleisten neben Enlo Platz. „Diese Daten sind gerade vom Syntron der Dreizehn hereingekommen. Es handelt sich um einen Film, den sie vor einiger Zeit in der Trümmerzone aufgenommen haben. Mache dich auf eine Überraschung gefaßt."
    „Warum hat Llorin Hartwick nicht selber Meldung gemacht?"
    „Da fragst du mich zuviel." Enlo lächelte griesgrämig und fügte hinzu: „Aber ich habe eine Vermutung. Woome hat Sunny Lynne für die Dreizehn eingeteilt.
    Und jetzt ist Llonn eben beschäftigt, verstehst du?"
    „Keine haltlosen Vermutungen, Enlo!" mahnte sie. „Also sehen wir uns die Aufzeichnung an."
    Drei Trümmerstücke und ein BASIS-Bauteil trieben in spitzem Winkel aufeinander zu. Die Trümmer ergaben zusammengesetzt den Bug eines kartanischen Trimarans, während das Bauteil vielleicht zu einer Hangarwand gehörte. Überall waren Aggregate angeflanscht. „Jetzt, Ginsen!"
    Das BASIS-Teil und ein Trümmerstück veränderten ihre Bahn. Die beiden übrigen Metallbrocken prallten aufeinander und zerplatzten. Wo lag die Ursache? Offenbar gab die Aufzeichnung keinerlei Aufschluß.
    Folglich gab es keinen Aufschluß; jedenfalls nichts, was die Space-Jet hätte aufzeichnen können. Ginsen zog drei Möglichkeiten in Betracht. Zum ersten mochte psionische Energie im Spiel sein, dafür waren weder die MONOCEROS noch ihre Beiboote meßtechnisch ausgerüstet. Zweitens bestand die Möglichkeit technischer Fehler in der Space-Jet. Das allerdings hätten der Syntron oder spätestens das Wartungspersonal festgestellt. Oder die Manipulation beruhte auf mechanischen Kräften, wie man sie nur schwer abmessen konnte. Chemische Explosionen oder einfache Treibsätze ... „Was sollen wir tun, Ginsen?"
    „Tun, Enlo?" fragte sie überrascht zurück. „Ja, unternehmen wir denn nichts?"
    „Ich wüßte nicht, was die MONOCEROS unternehmen könnte. Wir halten Augen und Ohren offen, gewiß. Ich nehme kaum an, daß dir mehr einfällt."
    Enlo Charter sah sie mißmutig an. „Da hast du leider recht, Ginsen. Aber wir müssen zumindest Llonn Hartwick verwarnen. Er hat sich unkorrekt verhalten."
    Im Grunde war sie seiner Meinung, doch am Ende entschied Ginsen gegen Enlos Vorschlag. Die Lage war angespannt genug, und sie wollte nicht mit Disziplinarmaßnahmen zu ihrer Verschärfung beitragen. „Nein", antwortete sie deshalb, „wir wollen Llonn seinen Spaß gönnen. Er konnte sich ja darauf verlassen, daß der Syntron Meldung macht."
    Enlo Chartar erhob sich ruckartig. Er verließ die Zentrale. Auf diese Weise machte

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