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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hundertfünfzig Karaponiden; Llonn erinnerte sich, daß diese Zahl im Gespräch zwischen Pidder Dawuhd und den Wächtern gefallen war.
    Er konnte nichts tun.
    Mit Handschellen war er machtlos, nicht einmal das Funkgerät erreichte er im Moment. Und gesprochene Befehle an den Pikosyn verboten sich von selbst.
    Schließlich standen die Wächter nicht umsonst mit angeschlagenen Waffen da.
    Aber ihre Aufmerksamkeit ließ deutlich nach. Das war das mindeste, überlegte Llonn - falls er eine Möglichkeit zum Eingreifen gefunden hätte.
    Handschellen, simple Stahlbänder...
    Die Entfernung zu den Wächtern betrug nicht mehr als drei Meter. Außerdem standen die beiden im toten Winkel, draußen sah niemand etwas von ihnen. Im angrenzenden Raum herrschte ohnehin zu viel Aufregung, als daß die fünf Gefangenen noch viel Beachtung gefunden hätten.
    Llonn starrte mit erneut steigender Verbitterung auf Sunny Lynnes reglosen Körper. Sie war tot. Er hatte sie erschossen. Doch die Karaponiden waren schuld daran. Vor seinem inneren Auge lief sie mit rotem Haar, dunklen Augen und spitzem Gesicht noch einmal durch die Space-Jet. Sie schenkte ihm keinerlei Beachtung, und er fand sich damit ab.
    Sunny hatte es einfach nicht verdient.
    Wenn überhaupt jemand, dann eher Pidder Dawuhd oder er selbst. Pidder hatte diesen Ausflug angezettelt, und er hatte ihn nicht verhindert.
    Die Stahlbänder...
    Llonn rüttelte probeweise dran.
    Auf dem Orterschirm wuchs die Intensität der energetischen Entladungen.
    Offenbar schoß der Landungstrupp von der MONOCEROS jetzt zurück.
    Llonn rüttelte erneut. Es hatte keinen Sinn, mit aller Kraft die Bänder auseinanderzubiegen. Dazu wären mechanische Hilfsmittel nötig gewesen, menschliche Kräfte reichten einfach nicht.
    Woher diese Hilfe nehmen? Llonn wußte, daß es keinen Sinn hatte. Doch gleichzeitig begriff er, daß er nicht suchen mußte. In Form des SERUNS stand das Werkzeug schon zur Verfügung. Ohne die komplizierte Motorik des Anzugs hätte er nicht einmal Arme und Beine bewegt, denn ein SERUN verstärkte in enormer Weise die Kräfte des Trägers.
    Llonn hielt mit aller Kraft die Arme gerade und spannte die Schultermuskeln. Nichts. Oder? Er kämpfte wie besessen gegen die Macht der Fessel an, und der SERUN potenzierte seinen Druck. Llonns Gesicht zeigte keinerlei Ausdruck.
    Jedenfalls hoffte er das. Wurden die Wächter bereits mißtrauisch? Nein, wie sollten sie; es war unmöglich, eine Stahlfessel zu zerreißen. Unter normalen Umständen hätte auch Llonn diese Aussage nicht angezweifelt, doch jetzt bemühte er sich, das Unmögliche möglich zu machen.
    Die Fessel gab nach.
    Nun hatte er etwas Bewegungsspielraum und nutzte die Hebelwirkung. Er drehte sich ein paar Zentimeter zu Aleena Ann Za'as hin. Erkannte die Frau, was er tat? Ja, ein Ausdruck des Begreifens huschte über ihr Gesicht. Sie würde es genauso versuchen wie er.
    Llonn machte sich mit dem Gedanken vertraut, daß er die beiden Karaponiden waffenlos und allein angreifen mußte. An sich ein Ding der Unmöglichkeit - er hatte es mit Kartanin zu tun, nicht mit Menschen. Natürlich rechneten sie mit keinem Angriff, und darin lag sein einziger Vorteil. Ihre Aufmerksamkeit galt mehr dem verwirrten Treiben im Nebenraum als ihrer eigentlichen Aufgabe.
    Die Fessel riß mit lautem Knall.
    Llonn stürzte vor, riß einen der Karaponiden um und trat nach dem zweiten. Der Tritt ging ins Leere. Statt dessen erhielt er einen harten Schlag ans Schienbein, spürbar sogar noch durch das polsternde Material des Anzugs, und sah einen grellen Blitz. Llonn spürte seinen rechten Arm nicht mehr. Mit der Linken bekam er den Strahler zu fassen, den der erste Wächter im Sturz hatte fallen lassen.
    Instinktiv schoß er in die Richtung, aus der der Blitz gekommen war.
    Als er die Augen öffnete, beugte sich Aleena über ihn. In der Hand hielt sie den zweiten Strahler. Die beiden Wächter lagen am Boden, einer scheinbar bewußtlos, der andere mit einer Brandwunde in der Brust. Pidder Dawuhd und die beiden übrigen Männer von der Dreizehn befreiten sich gleichzeitig. Sie klappten ihre Helme zurück und aktivierten die Schutzschirme.
    Llonn begriff nicht mehr, was vorging.
    Ein Schmerz erfaßte plötzlich seinen ganzen Körper, doch er wußte nicht, aus welchem Grund. Er hielt noch immer die Waffe in der Hand. Der andere Arm hing verbrannt herab. Daher also der Schmerz...
    Er hatte einen Treffer erhalten, und nur die Medobox des SERUNS verhinderte, daß er

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