1430 - Hamillers Puzzle
Kartanin-Alarm. Er hatte sie aus dem schönsten Schlummer gerissen, und sie hatten kurz über den Interkom miteinander gesprochen und sich in der Nähe der Hauptleitzentrale getroffen.
Myrna Metir war tot. Enza hatte ihn nach dieser Mitteilung nur ausdruckslos angesehen.
Jetzt steuerte Notkus die Tür an, hinter der sich Hamiller befand. Er öffnete sie und schob Enza hindurch. Sie ließ es sich gefallen, daß er sie anfaßte, und Notkus blinzelte ungläubig. Offensichtlich hatte sie ihren guten Tag.
Als erstes sahen sie die Gestalt in Fellkleidung, die in einer Ecke des Raumes kauerte. „Covar!" rief Enza aus. „Was ist mit dir los?"
Der Mann von Bugaklis sprang wie von der Feder geschnellt auf. „Ich störe euch sicher", sagte er hastig. „Ich gehe!"
Notkus vertrat ihm den Weg. „Können wir etwas für dich tun?" fragte er. „Willst du uns bei der Suche nach Gucky helfen? Du könntest eine wertvolle Unterstützung sein!"
Inguard verschränkte die Arme vor der Brust. „Dazu müßte ich einen Raumanzug anziehen, nicht wahr? Ich müßte euch hinausbegleiten in die Trümmerlandschaft.
Nein danke, ich bleibe hier!"
„Wie du willst!"
Notkus wich zur Seite, und Covar Inguard eilte davon. Er verschwand hinter einer Biegung, und Notkus ließ die Tür zufahren. Er schüttelte den Kopf. „Guten Morgen, Hamiller", sagte er. „Gibt es Neues von den Karaponiden? He, Hamiller, schläfst du?"
Die Syntronik gab keine Antwort. An der silbernen Wand zeigten alle Lichter und Skalen eine umfassende Geschäftigkeit an.
Lediglich die Bildschirme waren außer Betrieb. Jetzt allerdings flammte einer von ihnen auf. BITTE WARTEN SIE, flirrte eine rote Schrift über den Schirm. BITTE WARTEN SIE, BIS ICH ZEIT HABE! „Der Arme", sagte Enza mitleidig. „Er ist total überarbeitet!"
Sie warteten eine geschlagene Viertelstunde, bis die Schrift endlich verschwand. Eine Graphik erschien auf dem Schirm, und sie zeigte eine syntronisch verfremdete Darstellung des Nahbereichs rund um Alpha-Land. Etwa sechstausend Punkte stellten ebenso viele Fragmente dar. „Guten Morgen, Enza und Notkus", sagte Hamiller jetzt. „Es tut mir leid, daß ich Sie habe warten lassen. Es ging nicht anders. Alle meine Kapazitäten sind voll in Anspruch genommen. Über Inguard weiß ich nichts, auch Karaponiden sind keine gesehen worden. Wie geht es Ihnen?"
„Uns geht es gut, Hamiller." Notkus hustete. „Aber wie steht es um Gucky?
Kannst du wirklich nicht helfen, den Mausbiber zu finden?"
„Er hat sich leider nicht abgemeldet. Ich bin in dieser Beziehung ebenso hilflos wie sie beide. Elf Tage sind eine lange Zeit.
Wollen Sie meine Meinung hören?"
„Lieber nicht, Hamiller", sagte Enza rasch. Sie wollte nicht an so etwas denken. „Aber vielleicht könntest du uns mit ein paar Sonden aushelfen. Das birnenförmige Ding im Sektor zwölfhundertacht zum Beispiel ist klein genug, daß es in die engsten Schlupflöcher paßt. Läßt es sich auf Gucky programmieren?"
Sie hätten viel darum gegeben, wenn Fellmer Lloyd bei ihnen gewesen wäre. Er hätte telepathischen Kontakt zu Gucky herstellen können, aber er gehörte leider nicht zur Besatzung der drei Schiffe, und es sah sich niemand in der Lage, nach den Gedankenimpulsen des Ilt zu lauschen oder nach solchen von Karaponiden. „Das wäre möglich, Mrs. Mansoor.
Doch wo soll ich eine birnenförmige Sonde hernehmen?"
„Wir sind doch nicht blind, Hamiller.
Wir haben sie mit eigenen Augen gesehen!" rief Notkus aus. „Sie gehört zur BASIS!"
Hamiller aktivierte alle Bildschirme und ließ Aufstellungen einblenden. Nach ihnen zu urteilen, gab es im gesamten Trümmerfriedhof kein einziges Fragment mit einer Sonde von der genannten Form.
Es handelte sich um einen Fremdkörper, und die Tube machte es ihnen begreiflich. „Ein Stück Karaponidentechnik", hauchte Enza verblüfft. „Warum sind wir nicht gleich daraufgekommen?"
Sie sahen sich an und kamen sich irgendwie dämlich vor. Enza rief ein kurzes Dankeschön und rannte zum Ausgang. Sie riß Notkus mit sich, und draußen schob sie ihn vor sich her. Sie suchten die Kabinen auf, die sie bewohnten, und stiegen in die SERUNS.
Der Weg zur nächsten Schleuse nahm lediglich fünf Minuten in Anspruch, und sie verließen Alpha-Land und machten sich auf in jene Richtung, in der sie die Sonde gesehen hatten. Zwei Stunden benötigten sie, um mit Hilfe des Flugteils ihrer Anzüge in das Zielgebiet zu kommen. In dieser Zeit sprachen sie kein einziges Wort,
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