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1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Boden. Sie sprangen ins Gras hinab und entfernten sich etwa zwanzig Meter vom Zug. Aus den anderen Waggons gesellten sich weitere Fahrgäste hinzu. Der Fahrleitstand brannte. Holm sah den Zugbegleiter und einen zweiten, ebenfalls uniformierten Mann neben der Schiene im Gras liegen. Sie waren beide tot. Die Terroristen hatten sie erschossen. „Dies ist durch nichts zu entschuldigen", sagte Holm erregt. „Ich kann nur hoffen, daß sie die CILADA endlich sprengen."
    „Vorläufig sieht es nicht so aus", erwiderte Roff. „Und ich glaube auch nicht, daß man in Zukunft etwas gegen sie erreichen wird. Es gibt sie schon seit über 25 Jahren, und in all den Jahren hat die Polizei so gut wie keine Erfolge bei der Jagd auf sie gehabt."
    Mehrere Polizeigleiter und Löschzüge rückten an. Mit Antigravgürteln versehene Polizisten sprangen aus den Maschinen ab und umringten die Fahrgäste. Sie hielten Waffen in den Händen. Roboter erstickten das Feuer.
    Ein rothaariger Mann trat auf Endehar Roff zu. „Aufgrund der Ausnahmebestimmungen als Ergänzung zu den Erweiterungsartikeln 12, 124 und 238 der Zusätze 5 und 7 zu den Extremistengesetzen mit Ausnahme der Artikel 7 b, 18 cund 33 verkläre ich dich für verhaftet", sagte er ohne jede Betonung. Er schien diesen für Außenstehende unverständlichen Satz schon so oft heruntergeleiert zu haben, daß er sich des Inhalts schon gar nicht mehr bewußt war.
    Sekunden später hörte Holm den gleichen Satz von einem anderen Beamten.
    Ein- schimmernder Zylinder aus Formenergie senkte sich über ihn herab, hob ihn auf und schwebte mit ihm zur Stadt hinüber. Er war so eng, daß Holm sich kaum darin bewegen konnte. Er sah, daß auch die anderen Fahrgäste auf diese Weise geborgen und abtransportiert wurden.
    Der Zylinder senkte sich auf das Dach eines großen Gebäudes hinab, in dem sich Dutzende von Öffnungen befanden. Sie waren gerade so groß, daß jeweils ein Zylinder hineinpaßte.
    Holm schwebte durch eine Röhre bis in einen kleinen Raum, in dem eine schwarzhaarige Frau auf einem einfachen Holzstuhl hinter einem ebenso schlichten Tisch saß. Vor ihr lagen mehrere Stapel verschiedener Papiere.
    Der Zylinder löste sich in nichts auf, und Holm fühlte sich frei. „Endlich", atmete er auf. „Es war nicht gerade angenehm darin, aber wahrscheinlich ist das der einzige Weg, jemanden wirklich ungefährdet aus einer kritischen Situation herauszuholen."
    Er blickte sie lächelnd an.
    Ihre Augen waren kalt wie Eis. „Die Personalien", forderte sie.
    Er gab ihr seine ID-Karte, und sie schrieb umständlich alle darauf enthaltenen Angaben ab. Dabei benutzte sie einen Schreibstift.
    Holm glaubte, seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    Warum benutzte sie keine Syntronik? Es wäre doch viel einfacher gewesen, die ID-Karte in einen Computer zu schieben, der alles registriert hätte.
    Sie legte die Karte auf die äußerste Kante des Tisches. „Die Personalien", sagte sie erneut. „Die habe ich dir damit gegeben", erwiderte er ein wenig unwillig und zeigte auf die Karte.
    Sie nahm ein grünes Formblatt, legte es vor sich auf den Tisch, nahm den Schreibstift und blickte ihn distanziert an. „Moment mal", protestierte er. „Ich gehöre nicht zur CILADA. Ich bin ein Opfer des Überfalls. Wieso verhörst du mich? Ich bin Gast auf Phendeg, und ich fordere, entsprechend behandelt zu werden. Wenn ich nicht überfallen worden wäre, hätte ich längst meinen Geschäften nachgehen können."
    Sie kreuzte mehrere Felder auf dem Formular an. „Die Personalien", forderte sie erneut.
    Sie war so kalt und abweisend wie ein Roboter der D-Klasse. „Albert Holm", antwortete er widerstrebend. „Geboren?"
    Er seufzte ergeben und machte die Angaben, die sie von ihm hören wollte. Er erinnerte sich an das, was Endehar Roff gesagt hatte.
    Laß dich nicht aus der Ruhe bringen.
    Sie setzte das Verhör fort, und sie wollte wirklich alles über ihn wissen. Sie befragte ihn nicht nur nach seinen Eltern, sondern auch nach deren Werdegang. Er gab an, daß sein Vater an einer Krankheit gestorben sei - und er merkte sofort, daß er einen Fehler gemacht hatte. Nun war der Wissensdurst der Frau erst recht geweckt.
    Sie wollte alles über die Krankheit wissen, der sein Vater zum Opfer gefallen war.
    Vor allem interessierte sie, ob die Krankheit vererbbar war und ob er bereits Symptome dieser Krankheit an sich beobachtet habe.
    Albert Holm verfluchte sich, weil er sich die Antwort nicht gut genug überlegt hatte.
    Er hatte

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