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1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewußt", sagte er. „Warum bist du trotzdem mit mir nach Therm geflogen?"
    „Ich wollte dir die Augen öffnen", erwiderte sie. „So wie bisher kann es nicht weitergehen."
    „Wie meinst du das? Hast du Zweifel am Humanidrom?" Er musterte sie unsicher. „Das ist doch nicht möglich!"
    „Das Humanidrom ruiniert uns", erklärte sie ruhig. „Ich habe es begriffen, und ich möchte, daß es dir auch in deinen Schädel geht."
    „Woran denkst du?" stammelte er. „Du willst doch nicht die Arbeiten am Humanidrom einstellen?"
    Ihr Kopf fuhr hoch, und ihre Augen weiteten sich. „Wie kannst du das glauben?" entgegnete sie entsetzt. „Aber was willst du dann?"
    „Ich möchte solchen Leuten wie Ikarus Pell das Handwerk legen", erklärte sie. „Der Siganese hat eine Nukleareinheit gestohlen, die mehr wert ist als fünf solcher Hotels wie dieses. Und er ist nicht der einzige, der sich am Humanidrom bereichern will, während die Bevölkerung von Lokvorth kaum vorstellbare Opfer bringt."
    Sie griff nach seinen Händen und blickte ihn flehend an. „Verstehst du denn nicht? Endehar Roff und du, ihr seid Ingenieure, die sich nur um die technische Seite des Humanidroms kümmern. Und das ist falsch. Ihr fordert das Material an, das ihr benötigt, und setzt es ein. Nach den Kosten fragt ihr überhaupt nicht."
    „Dafür gibt es den Wirtschaftsausschuß!" Holm spürte selbst, daß seine Antwort nicht überzeugend war. „Der Wirtschaftsausschuß wagt nicht, euch zu widersprechen", stellte sie klar. „Vor zehn oder zwölf Jahren hat es der Vorsitzende des Ausschusses einmal getan.
    Endehar hat sofort dafür gesorgt, daß er gefeuert wurde."
    „Ich wußte nicht, daß es so schlimm um Lokvorth steht."
    „Morgen werde ich dich durch die Stadt führen", sagte sie. „Ich werde dir zeigen, welch unglaubliche Opfer die Lokvorther für das Humanidrom bringen."
    „Wir haben die Kosten nicht in die Höhe getrieben. Es ist die CILADA, die uns immer wieder Schwierigkeiten gemacht hat. Glücklicherweise haben wir seit Jahren nichts mehr von ihr gehört, sonst wäre alles noch sehr viel teurer geworden."
    „Bitte, schiebe die Schuld nicht auf andere. Es geht nicht darum, einen Schuldigen zu finden und zu bestrafen, sondern allein darum, die Kosten zu senken, damit wir es überhaupt schaffen, das Humanidrom zu vollenden. Du mußt alles tun, was in deiner Kraft steht, um Kosten zu sparen und solche Diebe wie Ikarus Pell auszumerzen."
    „Ich sehe ein, daß etwas geschehen muß.
    Ich werde mit Endehar darüber reden. Und jetzt habe ich noch eine Frage: Was weißt du von meinem Vater?"
    „Aber das hat dich nie interessiert", erwiderte sie ausweichend. „Wieso willst du es ausgerechnet jetzt wissen?"
    „Du hast eine Andeutung gemacht", erinnerte er sie. „Jetzt muß ich es wissen.
    Weshalb wurde er hingerichtet?"
    „Soweit ich gehört habe, hat man ihn dabei überrascht, daß er im Keller seines Hauses an einem Kleinstraumschiff gebaut hat", antwortete sie. „Er wollte Lokvorth illegal verlassen. Vielleicht wollte er sogar den Schutzwall um die Milchstraße durchbrechen, so sinnlos dir das auch vorkommen mag." 7. Ikarus Pell „Hast du Ikarus gesehen?" fragte Holm eine junge Technikerin, die an einer Tür zu einem bereits fertiggestellten Bereich des Humanidroms arbeitete. „Ja, er ist hier vorbeigeflogen", erwiderte sie. „Vor ein paar Minuten erst."
    Er ging zur nächsten Tür und stellte fest, daß ein dort angebrachtes Siegel aufgebrochen worden war. Irgend jemand war hier eingedrungen, .Der Ingenieur verspürte einen unangenehmen Druck in der Magengegend. Hatte er einen Beweis dafür gefunden, daß Ikarus hinter seinem Rücken eigene Interessen verfolgte?
    Er öffnete die Tür und trat hindurch.
    Dann aber blieb er so plötzlich stehen, als sei er gegen eine Wand gelaufen. Keine vier Meter von ihm entfernt stand ein Nakk an einem Schaltelement. Hinter ihm glitt eine schattenhafte Gestalt vorbei und verschwand in einer anderen Tür. Sie tauchte ebenso schnell auf, wie sie wieder verschwand, und sie bewegte sich durch einen abgedunkelten Teil des Raumes, so daß er nicht erkennen konnte, wer es war.
    Er erfaßte noch nicht einmal die Konturen des phantomhaften Fremden, spürte jedoch instinktiv, daß er es mit einem völlig unbekannten Wesen zu tun hatte.
    Er wollte etwas sagen, brachte jedoch kein Wort über die Lippen. Eine unsichtbare Hand schien sich ihm über Mund und Nase gelegt zu haben, so daß er kaum atmen konnte.
    Eine

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