Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Arbeitstier", sagte er. „Du meine Güte, ich weiß gar nicht mehr wie Tiefseekrebse schmecken, die größte Köstlichkeit, die Lokvorth zu bieten hat."
    Er blickte von seinen eigenen Gedanken überrascht auf. „Deni, auf unserem Bankkonto muß sich inzwischen ein Vermögen angesammelt haben!" Lachend stand er auf. „Wir haben zehn Jahre lang praktisch nichts ausgegeben."
    „Bert, nun hör mir mal zu", forderte sie, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. Er legte den Arm um sie und führte sie hinaus. „Habe ich überhaupt etwas anzuziehen?" fragte er sie. „Ich meine, kann ich mich auf Lokvorth sehen lassen? Die Mode ist doch ganz anders als vor drei Jahren! Und du?
    Für Frauen ist so etwas ja noch viel wichtiger als für uns Männer. Was hast du anzuziehen? Nein, sag lieber nichts. Wir machen einen Einkaufsbummel, und dann wirst du von Kopf bis Fuß neu eingekleidet."
    Sie durchquerten einen großen Raum, in dem Roboter dabei waren, Beleuchtungselemente zu montieren. „Ich akzeptiere, daß wir nach Lokvorth fliegen, und ich freue mich darauf", bemerkte sie. „Dennoch muß ich dir etwas sagen."
    „Willst du dich scheiden lassen?" scherzte er. „So ein Unsinn!" protestierte sie. „Nein, es geht mir um etwas anderes, und es fällt mir nicht leicht, mit dir darüber zu sprechen."
    „Was ist es?"
    „Ich habe einige Beobachtungen gemacht, die mich beunruhigen. Sie betreffen Zarlo und Ikarus, deine Freunde."
    „Was ist mit ihnen?"
    „Du solltest ihnen gegenüber etwas kritischer sein."
    Er blieb stehen und blickte sie verwundert an. „In welcher Hinsicht?"
    „Auf das Humanidrom!"
    Holm schüttelte den Kopf. Er verstand nicht, daß seine Frau den Blue und den Siganesen beschuldigte. „Es sind meine Freunde. Die beiden sind mit mir durch dick und dünn gegangen.
    Hast du Arranguusha vergessen? Da haben sie ihr Leben riskiert, um ein paar Bauteile für das Humanidrom zu beschaffen. Wir sind damals nur ganz knapp davongekommen. Wenn diese religiösen Fanatiker uns erwischt hätten..."
    „Beruhige dich erst einmal", bat sie und ging weiter. „Menschen können sich im Lauf von zehn Jahren ändern. Vielleicht sehen sie das Humanidrom heute nicht mehr so wie damals auf Arranguusha?"
    „Was ist passiert?" fragte Holm, als sie ihre Wohnung erreichten und sich auf den Abflug nach Lokvorth vorbereiteten. „Ich habe den begründeten Verdacht, daß Ikarus Pell die Nukleareinheit gestohlen hat."
    Der Ingenieur schüttelte den Kopf. „Das ist doch absurd, Deni. Wozu sollte er das tun?"
    „Hast du schon mal über seinen Namen nachgedacht?"
    „Ikarus Pell? Was ist damit?"
    „Ikarus ist nicht sein richtiger Name.
    Laut Geburtsurkunde heißt er Aphram Pell."
    „Ich verstehe immer noch nicht. Was ist so wichtig an Ikarus?"
    „Ikarus ist eine Figur der terranischen Sagenwelt. Er baute sich Flügel aus Wachs, um damit zu fliegen wie ein Vogel.
    Doch er kam der Sonne zu nahe. Das Wachs schmolz, und er stürzte ins Meer.
    Verstehst du? Wenn der Siganese einen solchen Namen hat, dann kann das nur eines bedeuten: Er will fliegen!"
    Sie verließen ihre Wohnung und gingen zur Fähre. Wenige Minuten später waren sie bereits auf dem Weg nach Lokvorth. „Was ist schlimm daran, wenn er fliegen will?" fragte er. „Laß ihn doch durch die Lüfte von Lokvorth sausen. Er muß nur aufpassen, daß ihn die Raubvögel nicht schnappen."
    „Das ist kein Witz. Es geht nicht darum, in der Atmosphäre von Lokvorth zu fliegen, sondern in den Weltraum hinauszugehen. Womöglich plant er, die Milchstraße zu verlassen."
    „Aber Deni!" lachte er. „Ikarus ist doch kein Narr! Er kann nicht raus aus der Galaxis. Außerhalb des Schutzwalls existiert kein Leben mehr. Was sollte er also da draußen?"
    „Dann will er zu anderen Sonnensystemen innerhalb der Galaxis fliegen."
    „Du meinst also, daß er sich ein Raumschiff bauen will und daß er deshalb die Nukleareinheit gestohlen hat?"
    „Genau davon rede ich."
    „Laß uns das Thema beenden", bat er. „Ich kenne Ikarus. Er macht so etwas nicht."
    Daß er ihr nicht glauben wollte, ließ sie die letzte Vorsicht vergessen. „Sie kannten auch deinen Vater", erwiderte sie hitzig. „Niemand konnte sich vorstellen, daß..."
    Er fuhr so heftig herum, daß die anderen Passagiere aufmerksam wurden und sich nach ihnen umdrehten. „Was weißt du von meinem Vater?" fuhr er sie an. „Nichts", wiegelte sie ab. „Bitte, rege dich nicht auf."
    „Du weißt mehr, als du zugeben willst."
    Sie legte ihm

Weitere Kostenlose Bücher