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1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Panzerwand stieg überraschend aus dem Boden auf und erreichte die Decke, bevor er sich noch gefangen hatte. Er stürzte nach vorn und schlug mit den Fäusten dagegen, ohne jedoch etwas zu erreichen.
    Und ich habe mir eingebildet, wirklich alles über das Humanidrom zu wissen! schrie es in ihm.
    Deni hat recht, dachte er. Ich bin betriebsblind. Ich sehe nur meine Aufgaben als Ingenieur. Das ist entschieden zuwenig.
    Er beschloß, zu Endehar Roff zu gehen und mit ihm über seine Beobachtung zu sprechen. Der Leitende Ingenieur mußte wissen, daß ein Nakk an Bord war. Er würde ihm auch erklären können, was das zu bedeuten hatte.
    Als er an der jungen Technikerin vorbeikam, wäre er fast mit dem Siganesen zusammengeprallt. Im letzten Moment konnte Ikarus ausweichen. Er schwebte mit Hilfe seines Antigravgürtels mitten im Gang. „Du kommst mir gerade recht", sagte Holm. „Ich habe mit dir zu reden."
    „Auweia!" rief Ikarus dem Mädchen zu. „Dicke Luft!"
    Er flog hinter Holm her und landete wenig später auf seiner Schulter. „Wir könnten wenigstens in eine Kantine gehen", krähte er. „Ich könnte mindestens einen Liter Bier zischen!"
    „In mein Büro", erwiderte der Ingenieur abweisend. „Vorläufig verzichten wir auf Witze."
    Ikarus stellte eine Reihe von Fragen, doch Holm antwortete nicht, bis sie sein Büro erreicht hatten, und es überraschte ihn nicht, daß sich Zarlo Yilgrizz wie zufällig hier einfand. Er war sich klar darüber, daß der Siganese den Blue über Funk informiert und hinzugerufen hatte. „Um so besser, wenn wir komplett sind", sagte er, nachdem die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte. „Ich will die Nukleareinheit zurück."
    „Von uns?" Der Blue blickte ihn an. Er tat so, als wisse er nicht, wovon Holm redete, doch in seinen Augen war ein eigenartiges Licht, das ihn verriet.
    Der Ingenieur gab einen Schuß ins Blaue hinein ab. „Von euch", bestätigte er. „Mir ist zugetragen worden, daß ihr ein Kleinstraumschiff baut, und mir ist klar, daß ihr die Nukleareinheit dafür braucht.
    Aber ich gebe sie euch nicht. Sie ist Eigentum des Humanidroms."
    „Quatsch", sagte Ikarus Pell. „Bei dir ist eine Schraube locker", fügte Zarlo Yilgrizz hinzu. „Es wird Zeit, daß dir mal jemand die Augen öffnet", fuhr der Siganese fort. „Siehst du denn das Unrecht nicht, das um dich herum geschieht?"
    „Du hast keine Ahnung von den wahren Werten des Lebens", warf ihm der Blue vor. „Aber mit einem hast du recht: Wir arbeiten zwar am Humanidrom, aber wir verfolgen unsere eigenen Ziele", gab Ikarus Pell zu. Er war auf dem Arbeitstisch des Ingenieurs gelandet und stolzierte auf den Bauplänen herum. „Ich will meinen Traum verwirklichen. Ich will über die Grenzen der Milchstraße hinausfliegen, fort von den Zwängen und der düsteren Enge dieses diktatorischen Systems, das die Geschöpfe der Milchstraße zu willfährigen Marionetten macht."
    Albert Holm ließ sich erschüttert in einen Sessel sinken. „Du weißt überhaupt nicht, wovon du redest. Was für ein diktatorisches System meinst du?"
    „Da hört sich doch alles auf", schnaubte Ikarus. „Phendeg hat seine Bürokratie, die alles erstickt und aus der ehemals dynamischen Bevölkerung lauter Typen gemacht hat, denen man im Gehen die Hose flicken kann."
    „Was hat das mit uns zu tun?" fragte Holm befremdet. „Arranguusha wird gleich mit zwei Plagen geschlagen. Auf diesem Planeten hat es irgendwann einmal Widerstand gegeben. Gegen wen wohl? Natürlich gegen die Zentralregierung von Terra. Was war die Folge? Zum ersten: Schulverbot."
    „Und zum zweiten eine von außen an Arranguusha herangetragene Religion, mit der die gesamte Bevölkerung fanatisiert wird, so daß sie alles zerschlägt, was sie einst stark gemacht hat. Das System hat von Arranguusha nichts mehr zu befürchten", fügte Zarlo Yilgrizz hinzu. „Uns liegen Nachrichten von anderen Planeten vor, auf denen man andere Möglichkeiten gefunden hat, die Widerstandskraft zu brechen."
    „Das mag ja alles sein", entgegnete Holm. „Aber was hat das mit uns zu tun?
    Die Regierung hat uns mit Ehren überhäuft und uns einen Auftrag gegeben, der uns nach Jahrhunderten noch Ruhm und Anerkennung bringen wird."
    „Nein, du Trottel", widersprach Ikarus. „Noch nach Jahrtausenden wird man uns die Esel der Milchstraße nennen. Mit dem Humanidrom haben wir uns selbst vernichtet. Vor fünfunddreißig Jahren gehörte Lokvorth zu den wohlhabendsten Planeten der Milchstraße. Die

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