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1431 - Shaos Feindin

1431 - Shaos Feindin

Titel: 1431 - Shaos Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die dreidimensionalen Gestalten als Hologramme erschienen, und genau das erlebten wir jetzt.
    Mit Haitos Ruhe war es vorbei. Er schüttelte heftig den Kopf und deutete nach vorn. »Verdammt, was ist das?«
    Seine Frage war nicht mehr als ein Krächzen, aber er hatte Recht, und auch mir jagte plötzlich ein Schauer über den Rücken. Was wir sahen, war nicht nur ein Gegner, es waren gleich ein halbes Dutzend, und von Menschen konnten wir auch nicht sprechen.
    Jemand hatte eine Höllenhorde befreit und schickte sie uns entgegen. Gestalten, die aus den Welten des Wahnsinns gestiegen waren.
    Mutationen mit Körpern, die eigentlich keine waren. Ich sah sie wie aufgeblähte Bälle, wie riesige Monster mit weit geöffneten Mäulern, die alles verschlingen wollten, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Schlangen mit langen Zungen. Skelette, die Leichenteile in ihren knochigen Händen hielten, Zwerge mit Riesenköpfen, nackte Gestalten, die aus Wunden bluteten, so ungefähr alles, was sich die menschliche Fantasie vorstellen konnte.
    Echt oder nicht?
    Genau das war hier die Frage. Und wir konnten nur hoffen, dass sie nicht echt waren, denn gegen sie anzukämpfen wäre unser Verderben gewesen.
    »Das ist doch Wahnsinn!«, keuchte Haito und schüttelte sich. Er deutete zitternd nach vorn. »Schauen Sie sich das doch mal an! Das ist nicht zu fassen. Da muss man doch den Verstand verlieren.«
    »Besser nicht!«
    »Aber…«
    »Bleiben Sie ruhig!«, fuhr ich ihn an. »Es kann sein, dass sie nicht echt sind. Sie müssten doch Ihre verdammte Bahn am besten kennen.«
    »Ja, die kenne ich auch. Aber – aber…«, er schnappte nach Luft.
    »Das ist alles so anders. Ich erkenne einige, doch die meisten sind mir fremd.«
    »Dann stammen sie aus einer anderen Welt.«
    »Klar, verdammt!«
    Das war nicht gut. Das gefiel mir überhaupt nicht. Ich spürte in meinem Innern ein Kribbeln. Dabei konnte ich mir leicht ausrechnen, dass die Hälfte der Angreifer plötzlich ihre feinstoffliche Gestalt verlor und als echte…
    Haito schrie mir ins Ohr: »So tun Sie doch was!«
    Es hatte keinen Sinn, ihm zu antworten. Er war zu stark von der eigenen Angst erfüllt. Er zappelte auf seinem Sitz. Da er um einiges kleiner war als ich, konnte er sogar mit den Beinen um sich treten.
    Er bewegte auch seinen Kopf. Mal zuckte er nach rechts, mal zu mir hin, weil er nach einem Ausweg aus dieser Lage suchte.
    Wie ich ihn einschätzte, würde er abspringen. Ob das die richtige Lösung war, bezweifelte ich.
    Noch hatten wir die Phalanx der Monster nicht erreicht. Nach wie vor warteten sie auf uns. In der blauen Umgebung wirkten sie zwar nicht bleich, aber sie hatten eine fahlblaue Haut bekommen, denn diese Farbe überschattete alles andere.
    Abspringen oder nicht?
    Auch ich machte mir jetzt darüber Gedanken. Möglicherweise war es besser, wenn wir das taten, denn im Wagen war unsere Bewegungsfreiheit zu sehr eingeschränkt.
    Etwas flog auf uns zu.
    Ein neues Monster.
    Wir sahen einen recht kleinen Vogel, doch sein Schnabel war verdammt lang und spitz. Auch seine großen Augen waren zu erkennen, die wir hervorstehende Kugeln leuchteten.
    Automatisch zuckten wir zu verschiedenen Seiten weg, als der lange Schnabel uns erreichte.
    Haito reagierte zu spät. Ich bekam es aus dem Augenwinkel mit und wollte auch schießen, doch da war es schon vorbei.
    Haito lebte!
    Nicht einen Kratzer hatte er abbekommen. Er richtete sich wieder auf und schnappte nach Luft. Sein Mund bewegte sich dabei wie das Maul eines Fisches.
    »Ich hätte tot sein können!«, keuchte er.
    »Sie sind es aber nicht. Der Vogel war nicht echt. Verstehen Sie? Er war das, womit Sie selbst die Fahrgäste erschrecken wollten. So etwas wie ein Hologramm.«
    Es dauerte Sekunden, bis er begriff. Seine nächste Frage war allerdings berechtigt.
    »Und was ist mit den anderen Wesen? Können wir uns darauf verlassen, dass sie ebenfalls nicht normal sind?«
    »Ich weiß es nicht.« Da hatte ich eine ehrliche Antwort gegeben und sah jetzt ein, dass ich mir etwas einfallen lassen musste, denn der Wagen fuhr unaufhörlich weiter.
    Wir schoben uns immer näher an die Monster heran, von denen sich niemand auf uns stürzte.
    Mich interessierte auch der Hintergrund. Ich hatte den Eindruck, dass sich dort etwas verändert hatte. Über uns sah es plötzlich anders aus.
    Dieser Himmel bildete keine glatte Fläche mehr. Sie hatte sich aufgeteilt. Sie war zu einem großen Puzzle geworden. Es bestand aus zahlreichen Rauten, die

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