1431 - Shaos Feindin
dicht aneinander lagen, heller geworden waren, sodass ich erkennen konnte, wer sich dort in jedem dieser Teile abmalte. Es war immer nur eine Person – Nagita!
Da wusste ich, dass wir das Ziel so gut wie erreicht hatten. Sie wartete auf uns.
Eine Barriere bildeten die Monsterwesen, von denen wir noch immer nicht wussten, ob sie nun echt waren oder nicht. Jedenfalls wurde es für uns gefährlich, als der Wagen plötzlich stoppte.
Denn die Meute begann sich zu bewegen.
Die Monster schwebten, denn es war nichts zu hören. Ich sah einen blutenden Mann an der Spitze, dessen Körper von einer zerlumpten Kleidung umhüllt war. In der Hand hielt er eine lange Säge mit scharfen Zähnen, die im blauen Licht aufblitzten.
Was Haito mir zuschrie, interessierte mich in diesem Moment nicht. Ich wollte herausfinden, ob der Sägenmann echt war oder nicht.
Ich hob die Beretta um eine Idee an. Jetzt stand er genau in der Schussrichtung.
Ich drückte ab!
Der Abschussknall hörte sich seltsam dumpf an. Das registrierte ich wie nebenbei, aber ich sah, dass die Kugel nicht nur traf, sondern auch in den Körper einschlug.
Er war echt.
Das Geschoss blieb stecken.
Und es tat seine Pflicht. Das geweihte Silber sorgte dafür, dass die Gestalt vor meinen Augen zerstört wurde. Sie platzte regelrecht auseinander. Alles, was sie bisher zusammengehalten hatte, das wurde zerrissen. So taumelte sie wie eine Marionette ohne Fäden zur Seite und brach dann zusammen.
»Also doch!«, brüllte Haito, der bisher starr zugesehen hatte. Er tat das, was auch ich machte.
Er warf sich aus dem Wagen. Wie er aufkam und was er dann tat, das sah ich nicht mehr, denn ich musste mich um meinen eigenen Kopf kümmern und erlebte beim Blick nach vorn eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Denn jenseits der Monster sah ich zwei Menschen.
Shao und Suko!
Ob wir uns gegenseitig zu Hilfe kommen konnten, war fraglich, denn jetzt kamen die Wesen auf den Wagen zu…
***
Shao warf ihrem Partner einen kurzen Blick zu. In dieser Lage war sie eiskalt geworden.
»Jetzt können wir es endlich auskämpfen«, sagte sie entschlossen.
»Eine von uns ist zu viel in dieser Welt.«.
»Okay.« Suko huschte etwas zur Seite. Wohin er auch schaute, er sah in diesem Puzzle nur die Gestalt der Nagita. Wenn sie sich bewegte, dann übertrug es sich auf die Teile, sodass diese Bewegung in allen Rauten nachvollzogen wurde.
Shao hatte einen Pfeil aufgelegt. Sie schlich in einem Kreis und schaute dabei in die Höhe, um sofort reagieren zu können, wenn Nagita handelte.
Beide würden schießen. Und beide würden treffen.
Auch Suko wollte es mit einer geweihten Silberkugel versuchen.
Um die Dämonenpeitsche einzusetzen, war die Entfernung zu groß.
Noch tat sich nichts. Nagita wartete auf einen günstigen Augenblick. Vielleicht überlegte sie auch, wen sie zuerst aufs Korn nehmen sollte.
So blieb den beiden etwas Zeit. Sie konnten sich umschauen, und beide entdeckten zugleich die Veränderungen in ihrer Nähe. Ihnen kam es vor, als würden sich die monströsen Gestalten, diese schrecklichen Mutationen, die aus dem Nichts erschienen waren, gar nicht um sie kümmern, sondern sich auf etwas anderes konzentrieren.
Es war eine Bewegung vor ihnen, die Shao und Suko ebenfalls wahrnahmen. Denn beide sahen, dass sich innerhalb dieser blauen Welt ein Wagen bewegte.
Er war mit zwei Personen besetzt.
Eine davon war John Sinclair!
Den zweiten Mann kannten sie nicht.
Bevor Suko etwas sagen konnte, hatte Shao bereits einen Entschluss gefasst.
»Geh hin! Hilf ihm!«
»Und du?«
»Nagita ist meine Sache!«
»Okay!«
Suko tat es nicht gern, doch er wusste, dass Shao auch ohne ihn klarkommen würde. Sie war das Phantom mit der Maske. Sie hatte sich gewissermaßen ihre zweite Haut übergestreift und war zu einer exzellenten Kämpferin geworden.
Und so machte sich Suko auf den Weg, wobei er sich auch auf seine Peitsche verlassen wollte…
***
Der Wagen fuhr nicht mehr weiter. Für mich war es egal, wer oder was ihn gestoppt hatte. Ich war nur froh, dass er sich noch in der Nähe befand, denn so gab er mir ein wenig Deckung. Ich konnte mich hinter ihm zusammenducken, sodass ich keine besonders große Zielscheibe abgab.
Was mit Haito passiert war und wo er steckte, das sah ich nicht.
Mich interessierte mehr die Monstermeute, und ich achtete auch nicht mehr auf das individuelle Aussehen dieser verdammten Gestalten. Ich wollte nur nicht, dass sie mich bekamen.
Eine war
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